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{Pressereise*} Während ich früher am liebsten aufregende Städtetrips unternommen habe, schätze ich es inzwischen sehr – und aktuell mehr denn je – während unserer Reisen abzutauchen, an Orten, an denen wir ein wenig abgeschirmt sind vom Rest der Welt. In diesen entlegenen Refugien hat sich seit 100 Jahren kaum etwas verändert und das Aufregendste am Tag sind Hasen, die durch den Garten hoppeln und Enten, die, mit ihren Kleinen im Schlepptau, über den Weiher paddeln. Im Gut Petersdorf im ostholsteinischen Lehsahn haben wir so ein Fleckchen Glück gefunden.
Gut Petersdorf: Ein Landgut inmitten der Natur
Am Ende unserer Pfingstferien-Reise waren wir uns als Familie einig: Das mit Abstand schönste an unserem Urlaub in Ostholstein war unsere Unterkunft! Jeden Abend haben wir uns nach einem ereignisreichen Tag gefreut, “nach Hause” zu kommen. Und nach einem Zuhause hat sich Gut Petersdorf sofort angefühlt. Was nicht weiter verwundert: Denn wenn man gemächlich durch die hügelige Holsteinische Schweiz fährt, vorbei an Wiesen, alten Buchenwäldern und Feldern mit Findlingen, wenn der obligatorische Hase einmal über den Weg hüpft und die Entenfamilie an der immer gleichen Stelle am Straßenrand langwatschelt, wenn man durch die alte Lindenallee auf das Torhaus zusteuert und den Burggraben über eine der beiden steinernden Brücken passiert, während die Abendsonne alles in ein goldenes Licht taucht, dann, ja dann kann man gar nicht anders, als sich in diesen Ort zu verlieben. Ein ganz besonderer Zauber umgibt ihn. “Wir haben in der Tat viele Gäste, die immer wieder kommen, weil sie die Idylle bei uns so schätzen”, erzählt mir Friederike von Ludowig bei einem Spaziergang über das Anwesen. Die Vierfach-Mama bewirtschaftet Gut Petersdorf, unweit der Ostsee und etwa 1 Stunde von Hamburg entfernt, mit ihrer Familie in 4. Generation.
Gut Petersdorf besteht aus dem Gutshaus – Wohnhaus der Familie -, dem Torhaus mit zwei Ferienwohnungen, der Remise (rechts), dem Hausgraben und Mühlenteich, sowie einem weitläufigen Park mit alten Bäumen und Rosenbüschen
Während sich Friederike um die beiden Ferienwohnungen sowie Hochzeiten kümmert, ist ihr Mann Friedrich für die Landwirtschaft zuständig – auf ca. 400 Hektar baut er Raps, Weizen, Wintergerste, Biogasrüben und Mais an
Unsere Ferienwohnung: Der “Pferdestall”
An einer der beiden Brücken, die zum Gut führen, steht das Torhaus. “Früher haben auf der einen Seite der Kutscher und seine Familie und auf der anderen die Kutscherpferde gewohnt”, sagt Friederike und zeigt auf einen großen Pferdekopf, der über den Fenstern des Backsteingebäudes thront. Mit viel Liebe hat sie ab 2017 zwei Ferienwohnungen im Gebäude eingerichtet – die “Kutscherstube” und den “Pferdestall”. Wir sind im Pferdestall untergebracht, eine lichtdurchflutete Wohnung mit offenem Wohn- und Essbereich und bis zu 3,40 m hohen Decken. Rundbögen und freies Gebälk erinnern an die ursprüngliche Nutzung der Räumlichkeiten. Unsere Tochter ist vor allem vom eingebauten Hochbett begeistert, das sich in einer Wohnzimmer-Nische befindet. Mit Einrichtung hatte Friederike zuvor eigentlich wenig tun. “Ich habe in Hamburg beim Carlsen-Verlag gearbeitet, zu Harry-Potter-Zeiten”, erinnert sie sich gerne zurück. Doch als die Schwiegereltern den Hof an ihren Mann Friedrich übergaben, zogen sie in das alte Herrenhaus und versuchten Gut Petersdorf in die Moderne zu holen. “Bei uns finden Seminare und Hochzeiten statt, wir laden Schulen zu uns auf’s Feld ein und die meisten Gäste kommen inzwischen über Instagram!”, weiß die 46-jährige Hannoveranerin.
Die Ferienwohnung bezaubert mit ihren alten Sprossenfenstern, Kassettentüren und der verwunschenen Lage direkt am Wassergraben; dank der perfekt ausgestatteten Landhausküche, dem Kaminofen (samt gemütlichem Lesesessel) und der Fußbodenheizung eignet sie sich auch für längere und kühlere Aufenthalte
Die umzäunte Terrasse mit tollem Blick auf den Hausgraben und eine alte Kastanienallee erreicht Ihr direkt über das Wohnzimmer, hier konnte sich unser Pudel Moritz frei bewegen
Übrigens: Gut Petersdorf findet Ihr wie The Betterheim und das Nordsee Estade auf der tollen Website Lieblingsbleiben
Grünes Trauzimmer: Herrliche Hochzeitslocation
Rechts vom Torhaus, in der ehemaligen Remise (Gebäude für Fahrzeuge), befindet sich eine Veranstaltungslocation für bis zu 40 Personen. Ihr könnt hier Hochzeiten, Jubiläen und Geburtstage feiern oder ein Firmenevent ausrichten. Doch gerade Hochzeiten bieten sich an, denn Gut Petersdorf ist eine Außenstelle des Lensahner Standesamtes. “Wir haben einen sehr guten Draht zum Standesamt und dürfen seit einigen Jahren Trauungen im Freien anbieten”, sagt Friederike stolz. Im ehemaligen Hofgarten, in zwei Lindenalleen mit wunderhübschen Sichtachsen auf den Mühlenteich und einen Obelisken, hat sie zusammen mit ihrer Familie ein “Grünes Trauzimmer” eingerichtet. Besonders herrlich: Nach der Trauung können das Brautpaar und seine Gäste – bei gutem Wetter – an langen Tischreihen unter dem Blätterdach der Linden Platz nehmen. Die beiden Trauungen am nächsten Tag werden jedoch drinnen in der Remise stattfinden.
Verwundert kaum: Das Anwesen samt Hausgraben diente auch schon als Fotolocation für den Katalog von THE BRITISH SHOP und als Drehort von Buddenbrooks (2008) /Moritz hat die abendlichen Spaziergänge durch die Alleen sehr genossen
Die Geschichte von Gut Petersdorf
Friederike plaziert zwei filigrane Blumengestecke auf der Tafel und verabschiedet sich: “Für morgen ist Regen angekündigt und ich muss meine Bräute beruhigen”, sagt sie, gibt mir aber noch einen Tipp: “Einen interessanten Blick auf Gut Petersdorf habt ihr bei einer Bootspartie auf dem Hausgraben.” Im dunkelgrünen Paddelboot geht es in etwas abenteuerlicher Weise also einmal rund um’s Anwesen. Vorbei am 1808 vom Lübecker Joseph Christian Lillie erbauten Herrenhaus, das eher schlicht gestaltet ist, aber mit seiner gusseisernen Veranda, einem hübschen Steinportal und einer Original Einrichtung aus dem 19. Jahrhundert punkten kann. Der Grund: Eine Klausel untersagt es den Erben, die Möbel aus dem Haus zu entfernen. Es diente deshalb auch schon als Filmlocation. Weiter geht’s – einmal die Köpfe einziehen – durch die Brücke, vorbei am 1867 errichteten Torhaus in neugotischem Stil mit seinem Glockenhäusschen, dem “Wagenschauer” und dem Landschaftspark, in dem ein Gast gerade seine Angel ins Wasser hält um einen der Karpfen zu erwischen. Nachdem wir die zweite Brücke erobert haben, schaukeln wir zurück zum Steg und genießen den Sonnenschein bevor es langsam zu tröpfeln anfängt. Doch wie sagte Friederike so schön: “Den Landwirt freut’s!”.
Frühstück auf dem Bootssteg mit Blick auf das Herrenhaus im klassizistischen Stil
Gut Petersdorf ist ein besonderer Ort für alle, die sich nach Ruhe, Entspannung und einer unbeschwerten Zeit sehnen. Ihr könnt hier wandern, radeln (Räder stehen zur Verfügung), angeln, auf die Jagd gehen oder einfach mit einem Buch vor dem Kaminofen verweilen. Die herrlichen Ostseestrände der Lübecker Bucht (Grömitz, Weißenhäuser Strand) und der Hohwachter Bucht sind nur 15 min entfernt. Viele weitere Ausflugsideen verrate ich Euch im nächsten Post.
*Wir wurden zu dieser Pressereise vom Gut Petersdorf und dem Tourismusverband Ostseeferienland eingeladen
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Vielen Dank für den schönen Bericht. Da hat man richtig Lust darauf wieder mehr in Deutschland Urlaub zu machen.
Liebe Alexandra, unbedingt! Es gibt so viele tolle Regionen mit kleinen verborgenen Schätzchen, die entdeckt werden wollen! Auf dem Blog haben wir ja schon einige vorgestellt. Man muss nicht immer in die Ferne schweifen…
Herzlichst, Dani