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Auf der Suche nach dem eigenen Stil kann man so manchen Irrweg einschlagen. Zwei neue Mode-Ratgeber können Euch bei diesem Findungsprozess helfen: „How to wear everything“ liefert auf 380 Seiten praxisnahe Tipps für viele Modesituationen. „Personal Color“ entschlüsselt Euren persönlichen Farbcode auf spannende Weise. von Sybille
Kay Barron: How to wear everything
Kay Barron, Modechefin bei Net-a-Porter, unterstützt Euch in ihrem Moderatgeber „How to Wear Everything“ beim Aufbau einer Garderobe, die nachhaltig, qualitativ hochwertig und zeitlos ist. Die Idee zu diesem Buch kam ihr, weil sie als Modeexpertin regelmäßig von Freundinnen und Freunden um Rat gefragt wurde. Denn – so Barron – selbst viele erfolgreiche Menschen fühlen sich in Stilfragen erstaunlich unsicher und wissen oft schlichtweg nicht, was sie anziehen sollen. Mit „How to wear everything“, erschienen bei Callwey, bietet sie Orientierung im scheinbar endlosen Mode-Universum und das ist nicht nur inspirierend, sondern auch praktisch. Die Kapitel reichen von der funktionalen, aber keineswegs langweiligen Capsule Wardrobe über Unterwäsche, Dessous bis zu Schwangerschaftsmode.
Stylingtricks & Pflegetipps
Jedes Kapitel beginnt mit Tipps von prominenten Expertinnen (u.a. Monica Belluci oder Sarah Jessica Parker). Es folgen ausführliche Beschreibungen des jeweiligen Stils und der entsprechenden Kleidungsstücke. Komplettiert wird das Buch durch stilvolle Illustrationen und Fotocollagen. Sehr sinnvoll finde ich die Tipps zur richtigen Pflege, denn man kann Kleidung auch zuviel waschen – ich finde es großartig, dass Baron auch das thematisiert. Am Schluss jeden Kapitels werden alle wichtigen Fakten noch einmal in einer knappen 10-Punkte-Liste zusammengefasst. Es gibt auch einige No-Gos: So rät Baron vom Tragen eines Dreiviertel-Jeansrocks (Im Ernst: Gibt es ein unvorteilhafteres Kleidungsstück?) ab, Kleidungsstücke aus Kunstfasern lehnt sie rundheraus ab. Diese aufwändige und wunderhübsch gemachte Modebibel ist ein schönes Arbeitsbuch, um den eigenen Stil zu verfeinern oder sich einfach Inspirationen zu holen.
„Mit dem, was du trägst, präsentierst du dich der Welt, vor allem heutzutage, wo die menschlichen Kontakte so schnell sind. Mode ist unmittelbare Sprache.“ Miuccia Prada
Anuschka Rees: Personal Color
Die Farbberatung galt lange als verstaubt – nun erlebt sie in den sozialen Medien ein echtes Comeback. Eine der Vorreiterinnen ist Anuschka Rees, bekannt durch ihren Bestseller Das Kleiderschrank-Projekt. Mit Personal Color (erschienen bei Dumont) hat sie nun einen umfassenden Guide vorgelegt, der das bisherige, oft eurozentristische Farbberatungssystem erweitert – und endlich alle Hauttöne gleichwertig berücksichtigt. Die Grundidee: Manche Farben lassen uns im Handumdrehen gesund, wach und strahlend wirken – selbst nach einer durchwachten Nacht. Andere dagegen machen uns blass, müde oder einfach fad. Ich kann zum Beispiel keine Beige- und Brauntöne tragen. Das ist kein Wunder, denn bei einer Farbberatung, die ich vor vielen Jahren habe machen lassen, kam heraus, dass ich ein „Wintertyp“ bin. Dementsprechend stehen mir kühle Farben wie Pink oder Royalblau und starke Kontraste. Damals habe ich das vorgeschriebene Farbschema beim Shoppen brav befolgt, bis mir die Regeln irgendwann zu starr wurden. Geblieben ist immerhin meine Liebe zu den Farben Pink, Rosa und Lila – und die stehen mir tatsächlich sehr gut.
Farben, in denen Ihr Euch wohlfühlt
Doch wie kommt es, dass ein und dieselbe Farbe eine Person zum Strahlen bringt, während sie eine andere blass und müde aussehen lässt? Anuschka Rees liefert die Antwort: Farbtheorie. Genauer gesagt: Farbharmonie. In Personal Color erklärt sie Schritt für Schritt, wie man den eigenen Farbtyp erkennt und herausfindet, welche Farbtöne wirklich schmeicheln. Gleichzeitig zeigt sie, wie man Lieblingsfarben, die außerhalb der eigenen Palette liegen, trotzdem stilvoll in die Garderobe integrieren kann. Rees geht es dabei weniger um strenge Vorgaben als vielmehr um das gute Gefühl: die Farben zu finden, in denen man sich wirklich wohl und authentisch fühlt. An manchen Stellen wirkt Personal Color mit seiner Farbtheorie, Typanalysen, Selbsttests fast schon wie ein wissenschaftliches Werk – alles ist mit fundiertem Know-how und großer Sorgfalt aufbereitet. Besonders überzeugend sind die Vorher-nachher-Fotos, die ein und dieselbe Person in verschiedenen Farben zeigen. Der Unterschied? Erstaunlich. Wenn Ihr Lust habt, die eigenen Wow-Farben zu entdecken – und dabei ganz nebenbei etwas für das Selbstbewusstsein und das eigene Stilgefühl tun möchtet, findet Ihr in Personal Color ein inspirierendes, durchdachtes und wunderschön gestaltetes Arbeitsbuch.
Fotos: Callwey, Dumont
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