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„Ich habe nichts anzuziehen!“ Dieser Stoßseufzer gehört natürlich nicht ins Repertoire einer Lady. Falls Euch der Satz also hin und wieder durch den Kopf geht, solltet Ihr das Buch „Der perfekte Kleiderschrank“ zu Rate ziehen. Von A bis Z stellt Nina Garcia in diesem abwechslungsreichen, sehr fundierten Nachschlagewerk ihre 100 liebsten Style-Klassiker vor. Doch schon allein aufgrund seiner zauberhaften Illustrationen lohnt sich ein Blick in den Stil-Ratgeber. von Sybille
Der perfekte Kleiderschrank: Zeitlos gut angezogen
Ohne einen Anspruch auf Vollständigkeit und herrlich subjektiv präsentiert Nina Garcia 100 Lieblingstücke, die sie sich nicht mehr aus ihrem Kleiderschrank wegdenken möchte. Die bekannte Moderedakteurin weiß, wovon sie spricht. Schließlich war die Amerikanerin lange Jahre leitende Moderedakteurin bei der Elle und der Marie Claire, bis sie zum Fernsehen wechselte. Hier sitzt sie neben Heidi Klum in der Jury der erfolgreichen Serie „Project Runway.“
Nina Garcia beschreibt A-Linien-Kleider und Zopfpullis nicht nur, sondern liefert jede Menge Hintergrundinformationen zur Geschichte der Kleidungsstücke. Dazu kommen Kombinationsmöglichkeiten, Stylingvorschläge und Herstellerhinweise. Ganz wunderbar finde ich die Insidertipps: Garcia weist auf ihre Lieblingsfirmen hin und verrät konkrete Einkaufsquellen. Dabei macht sie aus ihren Tipps keine Dogma, vielmehr betont sie, dass Stil vor allem ein Ausdruck der eigenen Persönlichkeit ist. Dementsprechend empfiehlt sie der Leserin, jedes von ihr vorgestellte Kleidungsstück einer persönlichen Prüfung zu unterziehen.
Herrliche Anekdoten
Neben Modetipps gibt es amüsant dargereichte Anekdoten, wie zum Beispiel zur Entstehung der Birkin-Bag: Bei einem Flug 1981 fielen Jane Birkin sämtliche Utensilien aus ihrer übervollen Handtasche auf ihren Sitznachbarn Jean-Louise Duma-Hermès. Der kreierte hierauf die berühmte „Birkin Bag“, die einerseits zu Jane Birkins modernem Lifestyle passte und andererseits groß genug war, um die vielen Dinge, die eine Frau in ihrer Handtasche herum trägt, zu fassen.
Interessant ist auch der Hintergrund des Ballerina-Hypes. Brigitte Bardot war nicht nur Schauspielerin, sondern ausgebildete Ballettänzerin und ein treuer Fan von Repetto-Ballettschuhen. Sie spielte 1956 in Roger Vadims Film „Und immer lockt das Weib“. Daraufhin bat sie Rose Repetto, Gründerin von Repetto, um ein Paar flache Schuhe, die sie in der berühmten Mamboszene tragen wollte. Repetto fertigte für sie ein paar tiefrote flache Schuhe, die Bardot begeisterten. Der Film kam in die Kinos und die Bardot und die Ballerinas waren auf einen Schlag berühmt.
Wunderschön illustriert
Stilvoll illustriert wurde das Buch von Ruben Toledo. Dieser arbeitete schon für einige der wichtigsten Modezeitschriften, wie Uomo Vogue, Harper’s Bazaar, Paper und Interview und verfügt, ebenso wie Nina Garcia, über ein umfangreiches Hintergrundwissen. Die wunderbar verspielten Modezeichnungen setzen Garcias Beschreibungen kongenial um. Inspiriert wird Toledo immer wieder von seiner Frau Isabel. Die erfolgreiche Stilistin und Modedesignerin stattete u.a. Michelle Obama für die Amtseinführung ihres Mannes mit dem berühmten goldfarbenen Kleid aus.
„Der perfekte Kleiderschrank“ stellt Euch die 100 Style-Klassiker auf 320 Seiten vor. Das reich illustrierte Nachschlagewerk ist für 18,99 Euro zu haben. Hier geht es zur Amazon-Bestellung
Ich war auch sofort begeistert von dem Buch. Die Zeichnungen sind einfach zauberhaft und die Zitate herrlich.
Durfte das Buch auch schon mal in den Händen halten. Wirklich toll geschrieben und einfach eine klasse Idee! Jede Frau sollte eins haben.
Habe mir das Buch wegen dieses wirklich schönen Artikels bestellt und freue mich schon sehr aufs lesen =)
Liebe Luna, danke für das Kompliment. Das Buch ist wirklich klasse und ich garantiere Dir viel Spaß beim Lesen. Außerdem lernt man ja so nebenbei eine ganze Menge. ;-))
Ihr Lieben,
ich habe das Buch jetzt auch endlich gelesen und teile Eure Begeisterung! Allerdings spürt man an einigen Stellen, dass es sich um ein Buch von einer Amerikanerin für Amerikaner handelt. Beispielsweise trifft ein Coctailring (ganz nach dem Motto: umso größer desto besser) wohl nur den Geschmack weniger Deutscher, die ja prinzipiell viel Wert auf Understatement legen.