Reichshof Hamburg: Exzellente Tea-Time in historischer Kulisse
Sabine

Den Reichshof hatte ich ehrlich gesagt lange nicht auf dem Schirm, wenn es um eine erstklassige Tea-Time in Hamburg geht. Dabei ist dieses traditionsreiche 4-Sterne-Hotel mit über 100 Jahren Geschichte und seiner zentralen Lage – direkt gegenüber dem Hauptbahnhof und neben dem Schauspielhaus – ein wahrer Schatz. Kürzlich hatte ich das Vergnügen, den Afternoon Tea in dieser geschichtsträchtigen Location zu genießen, und ich war begeistert! von Sabine

Der Reichshof Hamburg: Eine Zeitreise in die Vergangenheit

Beim Betreten des Reichshofes fühlte ich mich direkt in eine andere Epoche versetzt. Zwar wurde das Hotel ab Mai 2014 umfassend modernisiert, doch viele originale Elemente sind erhalten geblieben. Es ist, als würde man eine kleine Reise in die Zeit um die Jahrhundertwende antreten – in die Ära, als das Hotel erstmals seine Türen öffnete. Ein Blick auf ein historisches Foto in der Lobby zeigt: Hier hat sich gar nicht so viel verändert. Die Rezeption wurde im Laufe der Jahre etwas weiter nach hinten verlegt, und im Eingangsbereich befindet sich heute das „Emil’s“ – ein charmantes Café mit Bistro und Bar. Genau hier, im „Wohnzimmer“ des Hotels, durfte ich meinen Afternoon Tea genießen. Bevor es jedoch soweit war, nahm ich an einer Führung durch das Hotel teil und erfuhr spannende Details über seine Geschichte. Gegründet wurde der Reichshof 1910 von Anton-Emil Langer und seiner Frau Martha. Das Ehepaar entdeckte das Grundstück zufällig bei einem Spaziergang, als es sich die Bauarbeiten am Hamburger Hauptbahnhof ansah. Die Idee, hier ein Hotel zu eröffnen, war schnell geboren und eine clevere Entscheidung, wie sich bald herausstellte.

Das modernste & größte Hotel seiner Zeit

Der Reichshof, dessen Name übrigens zu Ehren von Kaiser Wilhelm II. gewählt wurde, war das erste Hotel seiner Zeit, das einen Einheitspreis für Übernachtungen einführte: Eine Nacht inklusive Frühstück kostete 3,50 Mark pro Person. Überhaupt galt es als eines der modernsten Hotels Deutschlands und war zeitweise sogar das größte des Landes. Jedes Zimmer war bereits mit fließendem Wasser, einem Telefonanschluss und elektrischem Strom ausgestattet; hinzu kamen hydraulische Aufzüge und sogar eine Tiefgarage. An den Fahrstühlen entdeckte ich noch die originalen Aufzugsschilder. Die bewegte Vergangenheit des Hauses darf ich mir auch in einer kleinen Ausstellung mit alten Uniformen, Briefen, Tellern und Besteck ansehen – Einblicke in das Leben und die Geschichten der Menschen, die hier einst ein- und ausgingen. Jedes dieser historischen Stücke wurde liebevoll bewahrt und stolz präsentiert. Ein besonders faszinierendes Kapitel dreht sich um Martha Langer: Während der NS-Zeit versteckte sie jüdische Gäste im Hotel und organisierte ihre Flucht, während in den unteren Räumen große Versammlungen der Nationalsozialisten stattfanden. Im kommenden September soll ein alter Tresor aus dieser Zeit wieder geöffnet werden. Niemand weiß genau, was sich darin befindet. Ist er leer, oder liegen dort noch verborgene Schätze, die Martha einst für ihre Schützlinge sicherte?

Reichshof: Tea Time in Hamburg

Wo heute die rosafarbenen Lampen hängen, funkelten einst imposante Kronleuchter, die Fassungen sind original

Reichshof: Tea Time in Hamburg

Tea Time im Reichshof Hamburg

Bei der Führung durfte ich auch einen Blick in die Bar werfen – und hier steht noch immer derselbe Bartresen, der einst eigens aus Amerika geliefert wurde, auch die dazugehörigen Barhocker sind Originale; Jeden Donnerstag gibt es Live-Musik – perfekt für alle, die ihren Afternoon Tea mit einem Cocktail ausklingen lassen möchten

Tea Time im Reichshof Hamburg

Fun Fact: In der Bar existiert ein versteckter Zugang zum benachbarten Schauspielhaus; Heute ist er zwar nicht mehr in Gebrauch, doch früher konnten die Künstler nach ihrem Auftritt quasi direkt von der Bühne in die Bar „fallen“

Und wie war jetzt der Afternoon Tea?

Nun habe ich Euch lange auf die Folter gespannt – höchste Zeit, Euch von meinem Afternoon Tea im Reichshof zu erzählen! Schließlich wurde ich für dieses Event vom Hotel eingeladen. Ich nahm Platz auf einem der gemütlichen, braunen Chesterfield-Sofas im Eingangsbereich des „Emil’s“ – und dann begann eine wahre Genussreise. Ich bin immer wieder beeindruckt, wie es den einzelnen Hotels gelingt, ihre Tea Time so detailreich und individuell zu gestalten. Dieses Mal erwartete mich eine köstliche Auswahl aus drei verschiedenen Sandwiches sowie fantastisches, teils noch warmes Kleingebäck. Hier traf Großbritannien auf Norddeutschland: Neben einem Mini-Franzbrötchen mit Apfel gab es zum Beispiel einen kleinen friesischen Windbeutel sowie ein geschichtetes Regenbogenküchlein – eine Hommage an das nahe gelegene Hamburger Viertel St. Georg und seine bunte Vielfalt. Jedes einzelne Teilchen war ein Highlight! Solltet Ihr also einmal in Hamburg sein und spontan Lust auf einen Afternoon Tea haben, seid Ihr hier genau richtig. Eine Wartezeit von etwa 20 Minuten müsst Ihr einplanen – doch die lässt sich wunderbar nutzen, um sich in der Lobby umzusehen und eine kleine Zeitreise durch die Geschichte des Reichshofes zu unternehmen…

Reichshof: Afternoon Tea in Hamburg

Reichshof: Afternoon Tea in Hamburg

Afternoon Tea im Reichshof Hamburg

Ich hatte eine fantastische Zeit im Reichshof und werde mich noch lange an diesen Nachmittag erinnern

Afternoon Tea im Reichshof Hamburg

Reichshof Hamburg Afternoon Tea

Der Afternoon Tea im Reichshof kommt definitiv auf meine Liste für eine exzellente Tea Time in Hamburg

Auch hier möchte ich mich noch einmal für die Einladung und den herzlichen Empfang aller Mitarbeiterinnen bedanken

MEHR TEA TIME LOCATIONS IN HAMBURG

Reichshof Hamburg Afternoon Tea

Newsletter Information

2 Kommentare
  • Dani sagt:

    Liebe Bini,

    die Geschichte vom Reichshof und Martha Langer klingt ja spannend und filmreif! Weißt Du, warum der Tresor bisher noch nicht geöffnet wurde?

    Herzlichst, Daniela

  • Sabine sagt:

    Liebe Dani
    Ja, die Geschichte vom Reichshof ist wirklich spannend, hätte da noch ewig lauschen können.
    Unbedingt möchte ich da auch mal einen Cocktail trinken gehen. Die Bar hat mir jedenfalls auch sehr gefallen.
    Es gab wohl mehrere Tresore, die einer nach dem anderen geöffnet wurden. Aber warum dieser nicht, dass weiß ich allerdings nicht.
    Liebe Grüße
    Bini

Hinterlasse doch einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Mit dem Klicken des Buttons „Kommentar Abschicken“ willige ich in die Übermittlung meiner personenbezogenen Daten ein, zum Zwecke der Veröffentlichung des Kommentars und Kontaktaufnahme im Falle der Klärung inhaltlicher Fragen. Mir ist bekannt, dass ich diese Einwilligung jederzeit ohne Angabe von Gründen mit Wirkung für die Zukunft widerrufen kann. (Datenschutzerklärung, Impressum)
Mit einem Klick auf den Button „Jetzt anmelden“ willige ich in die Übertragung und Nutzung meiner personenbezogenen Daten zur Sendung werblicher e-Mails ein. Diese Einwilligung kann ich jederzeit ohne Angabe von Gründen mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. Impressum | Datenschutzerklärung