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Liebe Daniela,
Du verzichtest bereits seit einiger Zeit auf Zucker als Süßungsmittel. Eines Deiner Rezepte (der zuckerfreie Apfel-Vollwertkuchen) ist zu einem meiner Lieblings-Backrezepte geworden. Hast Du ein paar einfache Tipps für mich, wie ich Zucker (und auch Riegel etc.) immer mehr einschränken und irgendwann komplett verzichten kann? Seit Jahren reduziere ich bereits den Zucker in Rezepten um mind. 1/3 aber ohne geht es irgendwie nicht.
Mir geht es in erster Linie um den gesundheitlichen Aspekt, denn mein Magen wird immer empfindlicher, je älter ich werde. Über Tipps zu Koch- und Backbüchern freue ich mich auch. Ich lese Deinen Newsletter sehr gerne und immer auch mehrfach. Dort hast Du bereits Rezepte vorgestellt. Vielleicht mal wieder ein Rezept für einen Kuchen ohne Zucker?
Vielen Dank und liebe Grüße
Martina
Liebe Martina,
vielen Dank für Deine Frage – ich hatte schon länger geplant, darüber einmal auf dem Blog zu berichten. Seit Juli lebe ich tatsächlich schon 1 Jahr zuckerfrei! Ich hätte ehrlich gesagt nie gedacht, dass das überhaupt möglich ist, geschweige denn, dass es mir so leicht fällt! Grund für die Zuckerabstinenz waren bei mir nicht Magenprobleme, sondern ständige Heißhunger-Attacken. Ich konnte früher im Halbstundentakt irgendetwas snacken und vor allem nach dem Abendessen habe ich regelmäßig nach Schoki und Co. gegriffen. Zuckerfrei heißt für mich nun: Ich verzichte auf jegliche Art von Süßungsmitteln, esse aber Obst (v.a. morgens im Porridge) und selten auch mal Honig (z.B. in einer Salatsoße). Ich habe die Reduktion jedoch nicht langsam einschleichen lassen, sondern „knallhart“ von einem auf den anderen Tag umgesetzt. Mir persönlich fällt das leichter, um wirklich dauerhaft konsequent zu sein (so ging es mir auch schon beim Verzicht auf Plastik). Das Erstaunliche: Nach 2-3 Wochen hatte ich die Zuckersucht überwunden und war selbst überrascht, wie leicht mir der Verzicht nachhaltig fiel. Heute verschenke ich keinen Gedanken mehr an Süßes.
Stattdessen haben sich meine Geschmacksnerven wieder sensibilisiert und ich schmecke alles viel intensiver. Und das Beste: Mein Blutzucker hat sich stabilisiert und ich muss nicht mehr ständig zwischendurch naschen. Wenn Du Deinen Zuckerkonsum nach und nach reduzieren möchtest, dann beginne doch damit, komplett auf Süßigkeiten und gekauften Kuchen zu verzichten. Du könntest Dir leckere Naschereien, Kuchen mit reduziertem Zucker oder Riegel selbst machen – dafür eignen sich z.B. Datteln und Apfelmus hervorragend. Ich kann Dir auch Zartbitter-Schokolade (90-100% Kakaoanteil) empfehlen, z.B. von Vivani, Love Chock, Maison Bonnat, Zotter oder auch Lindt. Diese Schoki mit sehr hohem Kakaoanteil befriedigt nicht nur nach wenigen Stückchen, sondern ist sogar extrem gesund. Und man gewöhnt sich an diesen eher bitteren Geschmack, ich möchte ihn nicht mehr missen! Außerdem lege ich Dir reine Nussmuse sehr an Herz, probiere Dich mal durch. Ich liebe Cashewmus (gebe ich immer in mein Porridge), crunchy Erdnussmus und Haselnussmus. Neu für mich entdeckt habe ich Kokosmus aus 100% Kokosnuss – schmeckt wie das Innere von Raffaello! Weitere Zuckerfrei-Empfehlungen findest Du übrigens auch in meinem Instagram-Highlight.
Schmecken auch herrlich beim Picknick am See oder Frühstück am Berg: Johannisbeer-, Apfel und Rhabarberkuchen
5 Tipps für den „kalten Entzug“
1. Bei mir helfen Kaffee, Zartbitterschokolade, eine salzige Nascherei (salziges Popcorn, Salzmandeln), Nüsse und Zähneputzen gegen die Lust auf Süßes.
2. Wenn auch das nichts mehr hilft, mach einen Spaziergang oder geh joggen – danach ist der Jieper garantiert vorbei!
3. Lege Lektüre mit den ganzen gesundheitlichen Nachteilen von Zucker auf den Nachttisch (z.B. Für immer Zuckerfrei von ) und schmökere immer wieder darin, das steigert die Motivation enorm.
4. Habe Spaß an dem Experiment und probiere viel Neues aus, z.B. die leckeren zuckerfreien Kuchen.
5. Sei stolz auf die ersten kleinen Erfolge und trage die Schritte in einen Kalender oder Abreißzettel ein.
Meine Tipps für Zuckerfrei-Bücher & Rezepte
Du schreibst, ohne Zucker funktionieren Deine Kuchen nicht – das stimmt natürlich! Ein normaler Kuchen ohne Zucker schmeckt wie Brot, aber es gibt tatsächlich richtig tolle Rezepte, die auf Apfelmus oder Datteln setzen. Datteln sind natürlich auch extrem süß, haben aber immerhin viele wertvolle Ballaststoffe. Ich würde mich vor allem in den ersten Tagen mit Trockenobst zurückhalten, diese haben bei mir einmal einen richtigen Zucker-Jieper ausgelöst. Ich kann Dir den Blog Bäckerei Zuckerfrei empfehlen, der leider nicht mehr weitergeführt wird. Die Rezepte ersetzen nicht einfach Haushaltszucker durch Zuckerersatzstoffe sondern basieren hauptsächlich auf Apfelmus und sind alle fantastisch, z.B.
- Rhabarberkuchen: Schon für fortgeschrittene Zuckerfaster, im Zweifel einfach etwas Zucker oben drauf streuen
- Johannisbeer-Kuchen: Sehr lecker, aber benötigt recht viele Datteln als Süße
- Zwetschgenkuchen: Eines meiner absoluten Highlights in Sachen zuckerfreie Kuchen bisher
- Vollwert-Apfel-Haselnuss-Kuchen: Überzeugt hier auch die Zucker-Hartliner
- Pumpkin Pie: Herrlich im Herbst
- Elisen-Lebkuchen: Unglaublich lecker!
Köstlich im Spätsommer und Herbst: Zwetschgenkuchen und Pumpkin Pie ohne Zucker
Außerdem sehr toll sind die folgenden Kochbücher:
- 100 werden und 100 werden 2 von erde ich demnächst noch genauer vorstellen; ich liebe z.B. die mit Kokosmus gefüllten und 100% Schoki überzogenen Datteln! Luke schwört übrigens auf Yaconsirup (z.B. hier von KoRo) als Zuckerersatz und Alternative zu Honig – vielleicht ist das ja auch etwas für Dich
- Zuckerfrei für die ganze Familie: Bei der Zuckerfrei-Queen Hannah Frey hat auch unsere Tochter viele tolle Rezepte entdeckt
Ich wünsche Dir ganz viel Erfolg und Spaß!
Deine Dani
- Lifestyle of Longevity: Meine Health-Story & Erkenntnisse
- Fünf milchfreie Frühstücksideen mit Cashewmus
- Lady-Tipps: Raw Bites: Probiert mal vegane Süßigkeiten!
- Verzicht als Mehrwert: Weniger haben ist der neue Luxus!
Liebe Daniela,
vielen Dank für Deine tollen Tipps!
Schoki habe ich bereits verbannt (und verzichte auch erst einmal auf meine geliebte 70%ige Schoki), die leckere Bio-Marmelade gibt es noch zum Sonntagfrühstück, bis sie aufgefuttert ist. Alle Süßigkeiten sind mittlerweile aufgefuttert von Freunden (habe ich beim Abendessen mit Freunden zum Dessert einfach noch dazugestellt, ruckzuck waren die Bestände weg :-).
Früchte gibt es ohnehin bei mir zum Porridge morgens (Säure-Basen-Porridge mit Erdmandeln, vertrage ich am besten). Cashewmus liebe ich sehr, damit mache ich eigentlich am liebsten Cashew Pannacotta, aber da muss ich jetzt sehen, was ich als Alternative zum Agavendicksaft nehmen kann.
Kokosmus kenne ich noch gar nicht, das probiere ich auf jeden Fall aus!
Das Buch „Natürlich süß und himmlisch lecker“ von Ditte Ingemann habe ich mir bereits gekauft und schon die ersten Rezepte ausprobiert, tatsächlich auch mit weniger Süßungsmitteln, die sie angibt. Das ist immer noch süß genug. Das Buch hast Du vor längerer Zeit einmal vorgestellt.
Die Rezepte vom Blog „Bäckerei Zuckerfrei“ teste ich nach und nach, daher ist auch der super leckere Apfel-Vollwertkuchen aus Deinem Newsletter, den liebe ich (und mein Mann auch, schließlich muss er mit essen ;-))!
Ich bleibe dran und schaffe das ganz sicher – für meinen Magen ist es jetzt schon eine Wohltat.
Liebe Grüße
Martina
Liebe Dani,
den Zwetschgenkuchen und den Apfelkuchen habe ich schon nachgebacken. Superlecker und sie schmecken der ganzen Familie. Wenn man einmal mit „zuckerfrei“ angefangen hat, schmecken alle „normal“ gesüßten Lebensmittel viel zu süß.
Lieben Gruß
Sybille
Liebe Sybille,
die Erfahrung habe ich auch sehr stark gemacht. Mir schmeckt inzwischen sogar Zartbitter-Schoki mit einem Kakao-Anteil von 87% zu süß :-).
Herzlichst, Dani