Longevity-Woche: Mein Gentest mit Gentastic
Dani

Wie erwähnt habe ich im letzten Jahr auch einige Longevity-Tests und -Verfahren ausprobiert, darunter Blutzucker-Tracking, eine Bioimpedanz-Messung, einen Mikrobiomtest und auch einen Gentest. Die DNA-Analyse habe ich tatsächlich mit größter Spannung erwartet – und wurde nicht enttäuscht! Den genauen Ablauf und ein paar Ergebnisse, die mir das österreichische Gentestlabor Gentastic lieferte, verrate ich Euch im Rahmen unserer Longevity-Woche.*

Gene sind nicht unser Schicksal!

In den letzten Jahren hat die Genforschung enorme Fortschritte gemacht. Wir wissen inzwischen, dass unsere Gene nicht unser Schicksal sind, sondern durch den Lebensstil beeinflusst werden können – ein Bereich, den die Wissenschaft „Epigenetik“ nennt. Der genetische Code – also die Abfolge der Buchstaben A, T, C und G – bleibt zwar ein Leben lang gleich. Ein Gentest zeigt also als Kind das gleiche Ergebnis wie im Erwachsenenalter. Was sich jedoch verändern kann, ist die Aktivität der Gene. Ob bestimmte Gene stärker oder schwächer arbeiten, wird durch äußere Faktoren wie Ernährung, Bewegung, Stress oder Umweltgifte beeinflusst. Ein wichtiger Mechanismus dabei ist die Methylierung der DNA – eine Art Schalter, der bestimmt, welche Gene aktiv sind. Unsere Gene sind also die Basis, aber unser Lebensstil entscheidet, wie sie genutzt werden. Und wir haben viel mehr Einfluss auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden, als wir oft denken. Doch um zu verstehen, wo unsere individuellen Stärken und Schwächen liegen, müssen wir unseren Körper besser kennenlernen – und genau dabei kann eine DNA-Analyse z.B. von Gentastic helfen.

Bei uns werden – anders als z.B. in den USA – nur sogen. Lifestyle-Gentests ohne ärztliche Begleitung durchgeführt: Aussagen wie z.B. ein erhöhtes Risiko für Krebs dürfen hingegen nur in Zusammenarbeit mit einem Arzt gemacht werden

Wie läuft der DNA-Test mit Gentastic ab?

Das Unternehmen Gentastic wurde 2020 in Klagenfurt von Sebastian Guntschnig gegründet und startete ursprünglich mit Schutzausrüstung und Teststraßen während der Corona-Pandemie. Später spezialisierten sich die Österreicher auf Lifestyle-DNA-Analysen mit dem Fokus auf Ernährung und Vitamine. Die Methode von Gentastic basiert auf der Analyse von rund 400 genetischen SNPs (Single Nucleotide Polymorphismen), also kleinen Variationen in der DNA, die bestimmte Eigenschaften beeinflussen. Die Datenbasis wird regelmäßig aktualisiert und umfasst aktuell 105 Berichte! Für den Test habe ich eine Speichelprobe eingeschickt, die zunächst auf Qualität geprüft und anschließend in ein Speziallabor weitergeleitet wurde. Dort wird die DNA extrahiert und aufbereitet, bevor sie auf eine spezielle Chipkarte aufgetragen wird. Die anschließende Messung erfolgt über eine Lichtsignatur, die die relevanten genetischen Informationen ausliest. Danach werden die Daten von Gentastic ausgewertet und in personalisierten Berichten aufbereitet.

Die DNA-Analyse bei Gentastic ist recht aufwendig und dauert etwa drei bis fünf Wochen

Was wird getestet?

Die DNA-Analyse umfasst verschiedene Rubriken, darunter Entgiftung (z. B. Alkoholabbau, oxidativer Stress), Schlafverhalten, Unverträglichkeiten, Haut & Haare (z. B. Hautalterung, Neigung zu grauem Haar), Fitness (z. B. Muskelfasertyp, sportliche Leistungsfähigkeit), Persönlichkeit (z. B. Gewissenhaftigkeit oder musikalische Begabung), Ernährung (z. B. Veranlagung zu Übergewicht, Ernährungstyp), Gesundheit (z. B. Cholesterinwerte) sowie Nährstoffe.

DNA-Analyse: Was habe ich Spannendes herausgefunden?

Ich fühle seit jeher eine besondere Bindung zu nordeuropäischen Ländern wie Schottland und Schweden. Meine DNA-Ergebnisse deuten jetzt darauf hin, dass meine Vorfahren tatsächlich aus dem skandinavischen oder britischen Raum stammen könnten: Ich bin ein „Kraft-Typ“, der schnell Muskeln aufbaut und gut regeneriert; spreche am besten auf eine proteinreiche Ernährungsweise an – Eigenschaften, die auf eine Herkunft aus Regionen mit kargerem Klima und fleisch-/fischlastiger Ernährung hindeuten, wo körperliche Stärke überlebenswichtig war. Auch mein niedriger Vitamin-D-Spiegel und das erhöhte Risiko für Cholinmangel spricht für eine Abstammung aus nördlicheren Breitengraden, in denen tierische Produkte eine größere Rolle spielten. Meine schlechtere Umwandlung von Beta-Carotin in Vitamin A ist ebenfalls typisch für Nord-Menschen, die auf tierische Quellen von Vitamin A angewiesen sind.

Außerdem bin ich ein „Jäger-Typ“ – flexibel, anpassungsfähig und schnell in Entscheidungen, was zu den schnellen Reaktionen passt, die in Überlebensgesellschaften gefragt sind. Meine erhöhte Impulsivität und geringere Motivation beim Training könnten mit meinem nervösen System zusammenhängen, das für schnelle Reaktionen optimiert ist. Schließlich sprechen mein niedriger oxidativer Stress und die längeren Telomere für eine genetische Robustheit – Merkmale, die typisch für Völker sind, die unter extremen Umweltbedingungen überlebt haben. Waren meine Vorfahren vielleicht Wikinger? Ich muss unbedingt einmal einen DNA-Herkunftstest machen! Aber mal davon abgesehen habe ich wirklich viele sehr nützliche Hinweise bezüglich möglicher genetischer Prädispositionen erhalten und weiß, wo ich – als Vegetarierin! – in Zukunft genauer hinschauen muss, gerade was die Mikronährstoffe angeht. Ich bin begeistert!

 Zusätzlich zu den klassischen Gentests bietet Gentastic auch personalisierte Nährstoffmischungen abgestimmt auf Eure DNA-Testergebnisse an – laut Gründer Sebastian Guntschnig liegt hier die Zukunft der Nährstoff-Medizin

Mein Fazit zum Gentest von Gentastic

Meine DNA-Analyse hat mir nicht nur spannende Einblicke in meine genetische Veranlagung, sondern auch praktische Erkenntnisse geliefert, die ich direkt in meine Ernährung und Lebensweise integrieren kann. Es ist faszinierend zu sehen, wie viel unsere genetische Vergangenheit über uns verraten kann – von unserer Ernährungsweise bis hin zu unserer körperlichen Leistungsfähigkeit. Besonders für mich als Vegetarierin ist es wichtig zu wissen, wo ich auf meine Mikronährstoffe achten muss. Einen kleinen Kritikpunkt habe ich auch: Die Berichte sind nicht optimal aufbereitet. Es fehlt eine übersichtliche Tabelle mit allen Ergebnissen, sodass ich mich teilweise mühsam durch die einzelnen Berichte arbeiten musste. Dennoch war der Test für mich eine tolle Erfahrung, die ich jedem ans Herz legen kann. Und noch ein Gedanke zum Schluss: Bei niemandem kommen nur „gute“ Ergebnisse heraus. Seht diese immer als Anhaltspunkt und nicht als unumstößliche Wahrheit. Vieles lässt sich durch den Lebensstil beeinflussen, und Ihr solltet Euch von eventuellen Risiken nicht entmutigen lassen, sondern sie als Chance zur Prävention betrachten.

*Ich durfte die DNA-Analyse für diesen Artikel kostenfrei testen

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