Film-Tipps: Mr. Holmes, Martha Liebermann & Unruh
Dani

In der Rubrik „Lady-Tipps“ präsentieren wir Euch kleine Fundstücke aus dem Internet, Ausstellungen, Aktionen, Bücher, Filme oder Läden. In unseren heutigen Tipps stellen wir Euch drei empfehlenswerte Filme vor. Mit dabei sind zwei ältere Produktionen, die Ihr momentan in der ARD-Mediathek ansehen könnt: „Mr Holmes – Der Mann hinter dem Mythos“ und „Martha Liebermann – Ein gestohlenes Leben“, sowie der aktuelle Kinofilm „Unruh“. von Dani und Sabine

1. Mr. Holmes – Der Mann hinter dem Mythos

Wer „Mr. Holmes“ aus dem Jahr 2015 noch nicht gesehen hat, hat jetzt die Gelegenheit, denn noch bis zum 22. Februar läuft der wunderbare britisch-amerikanische Film von Bill Condon in der ARD-Mediathek. Er zeigt unseren allseits verehrten Sherlock Holmes jedoch nicht etwa attraktiv, drahtig und mit messerscharfem Verstand, sondern geht der Frage nach, was passiert, wenn dieses Genie altert. Der Film bezieht sich auf das Buch „A Slight Trick of the Mind“ von Mitch Cullin und arbeitet wie seine Vorlage mit drei Erzählsträngen: Der Gegenwart, in welcher der 93-jährige Detektiv als Bienenzüchter in seinem Landhaus in Sussex mit seiner Haushälterin (Laura Linney) und deren Sohn (Milo Parker) lebt, Rückblenden zu Holmes letzten Fall vor 30 Jahre sowie einer kürzlich beendeten Reise nach Japan. Genial verkörpert wird Mr. Holmes von Ian McKellen, bekannt als Gandalf in „Der Herr der Ringe“. Der sehr berührende Film nimmt sich Zeit, den Verfall des großen Detektivs in leisen Szenen zu zeigen, das macht ihn für Sherlock-Fans teilweise schwer ertragbar, zeigt jedoch einmal eine ganz andere Facette von Sherlock Holmes. Unbedingt sehenswert! (du)

Mr. Holmes - Der Mann hinter dem Mythos

2. Martha Liebermann – Ein gestohlenes Leben

Und noch einmal ARD-Mediathek! Bis zum 22. April könnt Ihr die deutsche Fernsehproduktion „Martha Liebermann – Ein gestohlenes Leben“ von Stefan Bühling aus dem Jahr 2022 ansehen. Das historische Drama bezieht sich auf das bereits von Dani vorgestellte Buch „Dem Paradies so fern“ von Sophia Mott und stellt die letzten Lebenswochen von Martha Liebermann (1857–1943) in den Mittelpunkt. Die vielfach ausgezeichnete Thekla Carola Wied spielt die mutige und stolze Frau von Max Liebermann, die sich gegen ihre Deportation ins Konzentrationslager stellt. Als Jüdin kann sie 1943 Berlin nicht mehr ohne weiteres verlassen und zu ihrer Tochter Käthe in die USA ziehen. Auch die Ausreise nach Schweden oder in die Schweiz werden immer schwieriger. Nicht zuletzt möchte sie die Kunstwerke ihres geliebten Mannes nicht einfach zurücklassen – „Die Bilder sind mein Leben, und wenn ich die verlasse, verlasse ich mein Leben. Dann ist mein Leben zu Ende.“ Ein wirklich beeindruckender Film, über eine Frau, die sich ihre Würde nicht nehmen lässt, und der im letzten Jahr zurecht als „Bester Fernsehfilm“ mit der „Besten Darstellerin“ ausgezeichnet wurde. (sab)

Martha Liebermann - Ein gestohlenes Leben

3. Unruh – Ein Schweizer Sommer der Anarchie

Die moderne Uhrenindustrie und der Anarchismus entstanden um das Jahr 1877 in den gleichen Schweizer Bergtälern – das zeigt Regisseur Cyril Schäublin im Historienfilm „Unruh“, der seit Januar in den deutschen Kinos läuft. Die sogenannte Unruh ist ein essentieller Bauteil jeder mechanischen Uhr: Das Rad sorgt zusammen mit einer Spiralfeder und der Hemmung dafür, dass sich ihr Laufwerk und damit auch der Zeiger schrittweise bewegt. Wie das genau funktioniert, erklärt die Facharbeiterin Josephine Gräbli (Clara Gostynski) drei geschlagene Minuten lang Pjotr Kropotkin (Alexei Evstratov). Die Unruhe hat im Film aber auch noch weiteren Sinn: Das Streben nach Entwicklung und die Entstehung des Kapitalismus auf der einen Seite und die soziale Unruhe auf der anderen. Denn das Zentrum der Uhrenindustrie war Ende des 19. Jahrhunderts auch eine Hochburg der anarchistischen Arbeiterbewegung. Die Laiendarstellerinnen treten zwar zum Teil etwas steif und hölzern auf, parlieren dafür aber durchgängig dreisprachig Schwyzerdütsch, Französisch und Russisch. Der Film erhielt verdient den Preis für die beste Regie im Berlinale Encounters-Wettbewerb und wird nicht nur für Fans von Rolex, TAG Heuer und Patek Philippe begeistern. (du)

Unruh - Ein Schweizer Sommer der Anarchie

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