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Was kaum jemand weiß: Meine Großbritannien-Liebe hat mit einer Irland-Liebe begonnen. Schon als Teenager habe ich davon geträumt, einmal nach Irland zu reisen. Ich war von der Geschichte der Iren fasziniert und die Bilder der vielen Schafe und grünen Wiesen haben mich in ihren Bann gezogen. Mittlerweile durfte ich der „grünen Insel“ schon mehrfach Besuche abstatten. Nach einem Sprachaufenthalt, 2 Städtereisen nach Dublin und 2 Rundreisen war ich vor einigen Wochen wieder einmal in Dublin. Dieses Mal stand das Umland in meinem Fokus. Tipps gefällig? von Sabine
1. Auf dem Howth Cliff wandern
Zugegeben: Das Fischerdorf Howth und Howth Cliff sind keine Geheimtipps. Aber beides ist so wunderschön, dass ich es unbedingt hier erwähnen möchte. Das kleine Dorf Howth ist mit der „DART“ (siehe Tipp) gut erreichbar. Die Fahrzeit beträgt ca. eine halbe Stunde ab der Dubliner Innenstadt. Da ich an meinem Ausflugstag früh unterwegs war, konnte ich in Ruhe am fast menschenleeren Pier entlang spazieren und einige Fischer beobachten, die mit ihren Booten und dem fangfrischen Fisch zurückkehrten. Vor den Cafés und Restaurants wurden gerade Tische und Stühle für den angekündigten Sonnentag bereitgestellt. Nach einem kurzem Spaziergang durch den Ort folgte ich dem Wegweiser zum Howth Cliff Walk (es gibt 4 verschiedene Touren um die Howth Halbinsel). Da der Startpunkt höher als das Dorf Howth liegt, wurde ich langsam vom Nebel umhüllt. Die Landschaft mit den grünen Wiesen und den steilen, grauen Klippen wirkte dadurch immer mystischer. Ja, so stelle ich mir Irland am liebsten vor! Meine Tour führte mich entlang der Klippen zum Baily Lighthouse, dort machte ich Rast und genoss die atemberaubende Aussicht, denn der Nebel hatte sich inzwischen verzogen. Zurück ging es dann vorbei an Weiden mit Ziegen, Schafen und Rindern. Angekommen im Dorf Howth genoss ich eine leckere Portion Fish&Chips – diese hatte ich mir nach meinem Wandertag auch verdient.
Tipp: Unterwegs mit der DART
Bei allen meinen Ausflügen benötigte ich kein Mietauto, sondern war ausschließlich mit der DART unterwegs. Die Dublin Area Rapid Transit oder kurz DART ist ein schienengebundenes Nahverkehrssystem und wird von der staatlichen Eisenbahngesellschaft Iarnród Éireann betrieben. Seit 1984 verbindet die DART die Vororte mit der irischen Hauptstadt. Vor meiner ersten Fahrt habe ich mir am Automaten eine Leap Card holt. Diese Verkehrskreditkarte könnt Ihr beliebig aufladen und benötigt nicht jedes Mal ein neues Ticket. Zudem erhaltet Ihr für einige Fahrten auch Rabatte und könnt nicht nur in Dublin, sondern auch in anderen Orten die Nahverkehrsmittel benutzen.
Der Wanderweg ist gut ausgeschildert und die Wege sind – egal ob breit oder schmal – einfach zu begehen; Mit der Kamera ist diese Naturschönheit allerdings kaum einzufangen
2. Eine Zeitreise unternehmen in Malahide Castle
Auch ein Besuch von Malahide Castle und dem angrenzenden Garten lohnt sich auf jeden Fall. Das irische Schloss wurde von 1185 bis 1976 durchgängig von der Familie Talbot bewohnt. Unser Tourguide führte uns durch die Räume und erzählte uns von den tragischen Ereignissen in der Familie – natürlich soll es, wie es sich für ein gutes Schloss gehört, an verschiedenen Stellen immer wieder zu Geistersichtungen kommen. Wer weiß, vielleicht erscheint Euch bei einem Besuch ja die „weiße Lady“? Den Eichensaal mit seinen einzigartigen Holzschnitzarbeiten und Original-Wandvertäfelungen aus dem 16. Jahrhundert solltet Ihr Euch nicht entgehen lassen. Aber auch ein Spaziergang durch den angrenzenden botanischen Garten mit dem Schmetterlingshaus und diversen anderen Gewächshäusern ist herrlich! Ein Mitbringsel und eine kleine Stärkung könnt Ihr Euch dann im Avoca-Store und im Avoca-Café gönnen. Avoca ist die älteste funktionierende Wollfabrik Irlands und eines der ältesten Produktionsunternehmen der Welt.
Malahide Castle
Back Rd, Malahide Demesne
Malahide, Co. Dublin
3. Schafe streicheln in Newbridge House & Farm
Nun habe ich einen Geheimtipp für Euch: Das fast 300 Jahre alte Newbridge House und die angrenzende Farm. Bei einer entspannten Führung durch das Haus mit Möbeln und Antiquitäten der Familie Cobbe habe ich unter anderem erfahren, dass Frances Power Cobbe in Newbridge House geboren wurde. Schon mal von dieser “Powerfrau” gehört? Frances war nicht nur Schriftstellerin und Philosophin, sondern engagierte sich auch für die Wahlrechte der Frauen in London und gleichberechtigte Zulassungsbedingungen von Frauen an Universitäten. Auch ein Blick ins Cobbe-Kuriositätenkabinett solltet Ihr Euch nicht entgehen lassen. In diesem privaten Familienmuseum haben die Vorbesitzer lauter ungewöhnliche Schmuckstücke und andere Schätze zusammen gesammelt. Auf der angrenzende Farm leben viele seltene Tierrassen, die sich auf den grünen Koppeln frei bewegen können. So schlug der Pfau Percy munter ein Rad und die Schafe hüpften vergnügt über die Wiesen. Eine Besichtigung lohnt sich meines Erachtens nicht nur für Kinder. Nach einem Spaziergang durch den 370 Hektar großen Park könnt Ihr Euch im angrenzenden Café stärken.
Newbridge House
Newbridge Demesne
Donabate, Co. Dublin
4. Killruddery House & Gardens bestaunen
Nach einer kleineren Wanderung von der Bahnstation von Bray könnt Ihr Killruddery House & Gardens einen Besuch abstatten. “Wie wunderschön ist denn dieses Herrenhaus im Tudor-Stil?”, dachte ich mir ganz verzückt, als ich das Anwesen zum ersten Mal erblickte. Wem Killruddery House bekannt vorkommt, hat sicherlich schon einmal einen Film gesehen, in dem das historische Herrenhaus eine Rolle spielte, z.B. „In einem fernen Land“ oder „Die Asche meiner Mutter“. Bei meinem Besuch waren die Wege nicht überlaufen und ich konnte entspannt das gesamte Anwesen mit einer Größe von 320 Hektar besichtigen. Das historische Landgut ist seit dem 17. Jahrhundert im Besitz der Familie Brabazon, Earls of Meath. Eine Führung durch das Haus enthüllt die faszinierende Geschichte der Adelsfamilie und ihrer Rolle in Irlands Vergangenheit. Besonders beeindruckend sind die kunstvollen Stuckarbeiten, die prächtig eingerichteten Salons, die Bibliothek und das Esszimmer. Die weitläufigen Gärten von Killruddery wurden im 19. Jahrhundert im Stil des romantischen Landschaftsgartens umgestaltet. In Killruddery House finden übrigens regelmäßig Bauernmärkte, Open-Air-Theater und Gartenfeste statt – ein Blick auf die Website lohnt sich also.
Ihr könnt durch die formellen Gärten mit kunstvollen Hecken und Beeten spazieren, die idyllischen Teiche erkunden und den besonders sehenswerten Walled Garden mit seiner Fülle an duftenden Blumen und exotischen Pflanzen besichtigen
Macht es Euch nach dem Spaziergang im Tearoom gemütlich, der in einem restaurierten Stallgebäude untergebracht ist, Viele Zutaten für die Teestube, das Restaurant und den Farm Shop werden auf dem eigenen Bauernhof produziert
Killruddery House
Southern Cross Rd, Kilruddery Demesne West
Bray, Co. Wicklow, Irland
5. Von Bray nach Greystones wandern
Ein wunderbarer Wanderweg führt von Bray nach Greystones. Wer – wie ich – viel Glück mit dem irischen Wetter hat, der wird entlang des Küstenweges mit einem fantastischen Blick auf die irische See belohnt. Ursprünglich wurde der 7-Kilometer-Wanderweg 1840 als Versorgungsstrecke für die parallel verlaufende Bahnstrecke angelegt. Aktuell ist der Weg allerdings gesperrt, prüft also vorab, ob Ihr die Wanderung überhaupt unternehmen könnt. Ansonsten kann ich Euch auch die Bahnstrecke entlang der Küste wärmstens empfehlen. Und ein Besuch in Bray, “Irlands Hollywood”, lohnt sich sowieso immer. Nicht nur weil sich viele Filmstudios am Rande des viktorianischen Badeortes angesiedelt haben, sondern weil auch die Strandpromenade mit vielen charmanten Cafés und traditionellen Pubs zur Erholung von der quirligen irischen Hauptstadt einlädt. Vom Bray Head habt Ihr einen atemberaubenden Panoramablick über die Küste.
Hier geht es zu unserer interaktiven Karte “UK – Aus Sicht der Lady”
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