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Wer an Schottland denkt, hat auch unweigerlich Tartan vor Augen: Das markante Karomuster ist eng mit der Geschichte und Kultur des Landes verwoben. Von seiner Entstehung als einfache Bekleidung der Hochlandclans, über seine Rolle in der politischen Rebellion, bis hin zur weltweiten Modeikone ist schottischer Tartan weit mehr als nur ein Stoff. Wir schauen uns die spannende Geschichte des Stoffes und die wichtigsten Hersteller einmal genauer an!
Der Ursprung des Tartans
Archäologische Funde deuten darauf hin, dass bereits in der Eisenzeit Menschen in Schottland einfache, karierte Stoffe trugen. Der älteste belegte Tartan ist vermutlich der Falkirk Tartan. Die Karos dienten vor allem praktischen Zwecken: Sie ließen sich mit den damaligen Webtechniken leicht herstellen und halfen den Menschen, sich als Teil ihrer Region oder Gemeinschaft zu erkennen. Verschiedene Pflanzen, Wurzeln und Beeren lieferten Farbstoffe, deren Verfügbarkeit je nach Region variierte, was zu den unterschiedlichen Mustern und Farben führte. Seit dem 16. und 17. Jahrhundert spielte der Tartan, wie wir ihn heute kennen, in den schottischen Highlands eine wichtige Rolle. Das Plaid, ein großes, kariertes Stück Stoff, wurde über der Schulter getragen und diente als Mantel, Decke und Schutz gegen die Witterung. Noch immer gab es jedoch keine strikte Clanbindung. Das ändert sich im Laufe des 18. Jahrhunderts: Tartan diente nun zunehmend als Zeichen der Zugehörigkeit zu einem Highland-Clan. Und in den Jakobitenaufständen (1715 und 1745) wurde er sogar zu einem Sinnbild des Widerstands gegen die englische Herrschaft. Als Bonnie Prince Charlie im Jahr 1745 versuchte, den britischen Thron für die Stuart-Dynastie zurückzuerobern, trugen viele seiner Anhänger Tartan.
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Das Plaid
… wurde sowohl von Männern als auch von Frauen getragen. Für Männer war das Great Kilt besonders charakteristisch. Das 5-6m lange Stoffstück wurde um die Taille gewickelt, der obere Teil dann über die Schulter drapiert und mit einer Brosche fixiert. Das praktische Stücke schützte auch als Decke in kalten Nächten. Frauen trugen ebenfalls Plaids, jedoch meist kleinere Varianten: Das Arisaid war ein oft bodenlanges Tuch, das um den Körper gewickelt und ebenfalls über die Schulter geworfen wurde. Im Alltag trugen Frauen auch kleinere Plaids als Schals oder Umhänge. Die Art, wie der Stoff gewickelt und getragen wurde, variierte je nach Anlass und Person. Für formelle Anlässe oder bei Festen wurde der Tartan aufwendiger arrangiert, während er im Alltag praktisch und funktional blieb.
Das Verbot & die Wiedergeburt des Tartans
Nach der Niederschlagung des Jakobitenaufstands bei der Schlacht von Culloden 1746 (kennen wir alle spätestens seit „Outlander“) erließ die britische Regierung den „Dress Act“, der Tartan in den Highlands verbot. Es war eine gezielte Maßnahme, um die schottische Kultur zu unterdrücken und die Clans zu entmachten. Wer weiterhin in traditioneller Hochlandkleidung auftrat, riskierte harte Strafen. Doch das Verbot hatte einen gegenteiligen Effekt: Der Tartan gewann außerhalb Schottlands an Popularität. Der romantische Mythos der schottischen Highlands, geprägt durch Werke wie Sir Walter Scotts „Waverley“-Romane, weckte in der britischen und europäischen Oberschicht das Interesse an der schottischen Kultur. Als das Verbot 1782 aufgehoben wurde, war der Weg frei für eine Wiedergeburt des Tartans. Ein wichtiger Moment: Der Besuch von König George IV. 1822 in Edinburgh. Organisiert von Sir Walter Scott, wurde der Besuch zu einem Fest der schottischen Identität, bei dem der Tartan im Mittelpunkt stand. Von da an wurde Tartan nicht nur von den Clans, sondern auch vom schottischen Adel getragen, um die nationale Identität zu betonen.*
*Amerkung: Während viele Adelige gleichzeitig Anführer von Clans waren, gab es auch Adelstitel, die nicht mit einem Clan verbunden waren, besonders in den Lowlands, wo das Clansystem weniger verbreitet war; gleichzeitig gab es auch Clan-Chiefs, die keinen Adelstitel hatten
Von links nach rechts: Gordon Dress, Blair, Knockmore und Hessian Dress Stewart Tartan
Der Tartan im 19. & 20. Jahrhundert: Von der Tradition zur Mode
Dank der aufkommenden Textilindustrie konnten Tartan-Muster im 19. Jahrhundert schneller und in größerem Umfang produziert werden. In dieser Zeit entstand die Praxis, Clans spezifische Tartans zuzuordnen. Viele der heute bekannten Clantartans wie MacGregor, MacLeod, Stewart, Campbell und MacDonald Tartan wurden in dieser Periode entweder geschaffen oder standardisiert, oft basierend auf älteren Mustern. Im 20. Jahrhundert trat der Tartan aus den Grenzen Schottlands heraus und wurde zu einem globalen Modephänomen. Die britischen Modeschöpfer der Nachkriegszeit griffen auf Tartan zurück, um ein Gefühl von Tradition und Authentizität in ihre Entwürfe zu bringen. Besonders in den 1970er Jahren, als der Punkstil aufkam, erlebte der Tartan eine Renaissance. Marken wie Vivienne Westwood und später Alexander McQueen machten das schottische Karomuster zum festen Bestandteil der Modewelt. Heute ist Tartan wieder ein starkes Symbol für Tradition und wird von zahlreichen Firmen wie Barbour (Barbour-Tartan) oder Burberry (Nova-Check) mit eigenen Haus-Tartans in Futterstoffen, auf Mänteln und Schals gewürdigt.
Heute ist der Tartan aus der Modewelt nicht mehr wegzudenken, und Schottland bleibt das Zentrum seiner Produktion
Die 5 wichtigsten Tartan-Hersteller
1. Lochcarron of Scotland: Lochcarron, gegründet 1947, ist einer der führenden Hersteller von Tartanstoffen weltweit. Die Firma bietet eine riesige Auswahl an traditionellen und modernen Tartans und ist bekannt für ihre hohe Qualität.
2. Johnstons of Elgin: Das Unternehmen Johnstons of Elgin, das seit 1797 existiert, stellt neben Tartan-Stoffen auch luxuriöse Kaschmirprodukte her. Ihre Tartan-Kollektionen sind international für ihre Exklusivität bekannt.
3. Kinloch Anderson: Das 1868 gegründete Unternehmen Kinloch Anderson hat enge Verbindungen zum britischen Königshaus und wurde mit der Herstellung von offiziellen königlichen Tartans beauftragt.
4. Glenisla Kilts: Glenisla wurde 1987 in der Region Angus gegründet und produziert sowohl traditionelle als auch zeitgenössische Tartans. Das Unternehmen beliefert u.a. führende Modedesigner und Schneidereien weltweit.
5. House of Edgar: Das in Edinburgh ansässige Unternehmen besteht seit über 200 Jahren und ist einer der größten Hersteller von Tartans und Kilts. House of Edgar bietet eine große Auswahl an Clantartans sowie modernen Kreationen.
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