Zero-Waste Woche: „Perlen statt Plunder“ von Andrea Bruchwitz
Dani

„Der Mensch ist durch die Evolution darauf ausgerichtet, möglichst viele Dinge zu horten“, schreibt Andrea Bruchwitz in ihrem Buch Perlen statt Plunder*. Dass viel Besitz jedoch auch eine große Belastung darstellen kann, wissen wir wohl alle. Immer mehr Menschen fühlen sich darum vom Konzept des Minimalismus angezogen. Andreas sogenannter „ästhetischer Minimalismus“ legt den Fokus dabei auf Genuss, Achtsamkeit und Wertschätzung für das Schöne.

Ästhetik kommt im Minimalismus zu kurz

Unter einem minimalistischen Wohnstil stellt man sich gerne mal einen kahlen Raum vor, oder? – Nicht jedoch beim „ästhetischen Minimalismus“. „Der ästhetische Gedanke kommt in der Minimalismusbewegung viel zu kurz“, meint Andrea Bruchwitz. Die Bloggerin, Journalistin und Buchautorin findet deshalb: „Die Gegenstände, die wir in unser Leben lassen, sollten sorgsam ausgewählt, höchst ästhetisch, anmutig und wertvoll sein“. Ästhetischer Minimalismus ist also auf Verzicht bedachter Luxus. Wobei Luxus ihrer Meinung nach nicht nur eine Vintage-Chanel-Tasche sein kann, sondern alles, was ein Lächeln ins Gesicht zaubert – Gegenstände, Personen und Lebensumstände, für die man sich bewusst entscheidet. Mit ästhetischem Minimalismus schafft Ihr also Platz für das, was Euch wirklich wichtig ist.

Der Kleiderschrank ist nur ein Teil des Buches, andere Kapitel widmen sich der Küche und dem Wohnbereich, aber auch Freundschaft, Liebe und Eurem Innenleben – sofort aussortieren solltet Ihr z.B. aufgeschobene Entscheidungen

Wir kaufen kopflos!

Auf das Kleiderschrank-Kapitel möchte ich im Folgenden besonders eingehen. Andrea zitiert die amerikanische Soziologin Juliet Schor, die der Meinung ist, unsere heutige Konsumgesellschaft sei „nicht materialistisch genug“. Was sie damit meint: Wir als Konsumenten setzen uns nicht genug mit dem Material eines Gegenstandes auseinander, sondern kaufen kopflos. Dem kann ich nur absolut beipflichten. Andreas Tipps für Euren Kleiderschrank:

  • Geht mit Euren Kleidungsstücken achtsam um
  • Stellt die Frage nach der Herkunft
  • Schaut mal bei den Mitgliedern der FairWearFoundation vorbei, z.B. Acne Studios oder van Laack
  • Ein nachhaltiges Kleidungsstück wendet sich gegen Wegwerfmode
  • Investiert in Klassiker: Andreas zeitlose Chaneltasche aus den 80ern ist bis heute top in Schuss
  • Gebt bei neuen Käufen mehr Geld aus, als Ihr es gewohnt seid
  • Die Folge: Ihr überlegt genauer, ob Ihr das Teil wirklich braucht, wertschätzt es mehr und steigert die Qualität Eurer Garderobe

Und wie miste ich den Kleiderschrank nun aus?

Im ersten Schritt definiert Ihr Euren Stil in einigen Adjektiven und gebt ein Modestatement ab. Zum Beispiel: „Mir gefällt ein Mix aus britischer Landhausmode, nordisch-maritimem Unterstatement und traditionell-bayerischer Tracht.“ Im zweiten Schritt sucht Ihr Euch zehn Teile aus Eurem Kleiderschrank, die diesem Stil entsprechen. Alle nicht kombinierbaren Teile landen auf dem Haufen „Besondere Anlässe“ oder wandern ins EXIT. Interessant finde ich auch die Idee von Oprah Winfreys Kleiderbügel-Experiment: Hängt zweifelhafte Kleidungsstücke so auf Bügel, dass die offene Seite der Bügel nach vorne zeigen. Wenn diese nach einigen Monaten noch genauso hängen, dann weg damit!

Aus den Schlüsselwörtern für Euren Kleidungsstil entwickelt Ihr Euer Modestatement

Raubt der Mode nicht die Magie!

Die Vorteile des ästhetischen Minimalismus: Ihr lebt dauerhaft günstiger und trotzdem mit einem reineren Gewissen, könnt morgens „blind“ in den Kleiderschrank greifen, müsst weniger aufräumen und könnt Überflüssiges zu barem Geld machen. Bei aller Kritik möchte Andrea der Modeindustrie aber auf keinen Fall die Daseinsberechtigung entziehen. „Eine kreative Branche, die sich über Jahrhunderte entwickelt hat und ein Teil der menschlichen Kulturgeschichte ist, kann nicht verneint werden“, schreibt sie. Wir müssen allerdings aufhören, gedankenlos Kleidung anzuhäufen: „Rauben Sie der Mode nicht ihre Magie, sondern denken Sie vor dem nächsten Einkauf über ihre Bedeutung nach“.

Perlen, die laut Andrea in jedes Leben gehören: Dankbarkeit, Achtsamkeit  für den Körper, Gesunde Ernährung, unendlich viel Schlaf und in Würde altern

Hier geht’s zu Andrea Bruchwitz Love-List auf dem Lady-Blog

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