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{enthält Werbung*} Nach meinem letzten Wochenende in Würzburg ist mir wieder bewusst geworden, wie sehr ich einen guten Wein verehre und dass es sich dabei um ein Kulturgut handelt, das wir schützen sollten. Feste, Weinproben, Geschichten – Weinregionen sind häufig stark vom Weinanbau geprägt und gerade die kleinen Weinbauern stecken so viel Liebe in ihre Tropfen. Doch da Wein nicht gleich Wein ist, möchte ich eine kleine Wein-Schlaumeier-Reihe auf dem Blog starten. Heute geht es los mit DEM Rotwein schlechthin, dem Bordeaux Wein.
Bordeaux: Die Rebsorten & die Region
Zunächst ganz wichtig: Beim Bordeaux Wein handelte es sich nicht um eine spezifische Rebsorte, sondern um ein berühmtes, sehr großes Weinanbaugebiet in Südwestfrankreich. Der Bordeaux ist eine Mischung verschiedener Sorten, eine sogenannte Cuvée. Verwendet werden sechs Hauptrebsorten, drei rote und drei weiße: Merlot (66%), Cabernet Sauvignon (22,5 %) und Cabernet Franc (9,5%) bzw. Sémillon (45 %), Sauvignon Blanc (43%) und Muscadelle (5%). In der Region gibt es etwa 3.000 Weingüter, sogenannte „Château“, welche die Qualitätsweine erzeugen. Mit einer kunstvollen Assemblage der verschiedenen Sorten können sie den spezifischen Charakter des Terroirs und ihren eigenen Stil hervorheben. Die Zusammensetzung hängt von den Wetterbedingungen des jeweiligen Jahres ab, in der Regel gehen mindestens zwei, oft auch drei bis fünf Rebsorten in einen Wein ein. Sie werden auf dem Etikett jedoch nicht genannt.
Man unterteilt die Weine aus Bordeaux häufig in „vom rechten Ufer“ und „vom linken Ufer“ (der Flüsse Gironde und Dordogne); die sehr unterschiedlichen Stilrichtungen entstehen durch die typischen Böden und Terroirs
Wie schmeckt Bordeaux-Wein?
Die Trauben in Bordeaux können in den meisten Jahren sehr gut ausreifen. Dafür sorgen 1250 Sonnenstunden im Jahr, 15 bis 20 Hitzetagen über 30 Grad sowie Atlantik, Golfstrom und – auch das – der Klimawandel. Charakteristisch für Bordeaux-Weine sind die Gerbstoffe, die sogenannten Tannine. Vor allem der Cabernet-Sauvignon, der erst spät im Jahr reif ist, steht für einen tannin-herben Geschmack, sowie die typischen Aromen schwarzer Johannisbeere. Während ein junger Bordeaux immer etwas rau schmeckt, wird er mit zunehmendem Alter weicher und entwickelt neue, komplexe Aromen. Die „großen“ Bordeaux-Rotweine reifen mindestens 20 Jahre, um sich vollends zu entfalten.
Was kostet Bordeaux-Wein?
Bordeaux-Weine sind häufig besonders kostenintensiv, was zunächst verwundert, denn anders als z.B. an der Mosel, wo die Winzer in extremen Steillagen arbeiten, ist das Anbaugebiet rund um die Flüsse Gironde, Garonne und Dordogne weitgehend flach und kann leicht (mit Maschinen) bewirtschaftet werden. Häufig leben die Weine jedoch von den klangvollen Namen der Châteaus und ihrer Geschichte. Natürlich stammen auch günstige und Weine aus dem mittleren Preissegment aus der Region, die zwischen 700 und 900 Millionen Flaschen pro Jahr produziert: Vom billigen Fasswein, der sich unter dem angesehenen Namen sonnt, über anständige Gewächse im mittleren Preissegment, bis zu den berühmten, edlen Weißweinen aus dem Anbaugebiet der Sauternes deckt das Bordeaux mit seinen 60 Unter-Weingebieten (sogenannten „Appellationen“) alle Preisklassen und Qualitäten ab. Tipp: Wer kein „Etikettentrinker“ ist und für 10- 15 Euro einen guten Wein mit Alterungspotenzial sucht, wird vor allem in den unbekannteren Randlagen fündig. Natürlich spielt auch der Jahrgang eine Rolle. Besonders gute Weine stammen aus den Jahren 2009 und 2010.
Handelt es sich bei Bordeaux-Wein immer um Rotwein?
Typisch für die Region Bordeaux sind natürlich die trockenen, langlebigen Rotweine. Doch auch knapp 20 Prozent der Produktion entfällt auf Weißwein. An dessen Spitze stehen die eben genannten edelsüßen Weine aus dem Anbaugebiet Sauternes sowie Weine aus der Appellation Barsac. Sehr charaktervolle trockene Weißweine stammen aus dem alten Weinanbaugebiet Graves. Neben dem klassischen Rosé gibt es als regionale Spezialität den Bordeaux Clairet, einen hellroten, leichten Rotwein. Seit 1991 gibt es auch eine Appellation für Schaumwein, den Crémant de Bordeaux.
Welche Speisen passen zu Bordeaux-Wein?
Ein guter Wein sollte Eure Speisen abrunden und noch genießbarer machen. Während ein fruchtiger Bordeaux-Rotwein gut zu Braten und gegrilltem Fisch harmoniert, passt ein süffiger Rotwein hervorragend zu Pasta, aber auch zu dunkler Schokolade und zu Hartkäse. Bordeaux-Weißweine sind gute Begleiter bei Fisch, Meeresfrüchten und gegrilltem Gemüse. Sie passen auch – ebenso wie Roséwein – sehr gut zum Dessert, zu Ziegenkäse und Weichkäse. Übrigens: In Sachen biologischer Landwirtschaft hat Bordeaux lange Zeit ein Schattendasein geführt. Das ändert sich momentan.
Gefällt Euch die Schlaumeier-Wein-Reihe? Und habt Ihr einen Bordeaux-Wein-Favoriten?
*dieser Beitrag ist in Kooperation mit Millesima entstanden
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