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Vergangenes Wochenende besuchte ich in Berlin den Manufakturentag der Initiative Deutsche Manufakturen – ein Zusammenschluss 23 mittelständischer Unternehmen, die in Deutschland nicht nur ihren Firmensitz, sondern auch ihre Produktionsstätten haben. Wie das Wort Manufaktur schon andeutet, werden zudem mindestens 90 Prozent ihres Produktionsprozesses tatsächlich mit der Hand ausgeführt. Dieser Gedanke fasziniert mich besonders, denn es bedeutet, dass die Sattel, das Porzellan oder die Pinsel echte Unikate sind. von Alexandra
Herausragende Qualität, Geschichte & Individualität
Die Initiative Deutsche Manufakturen hat sich zur Aufgabe gemacht, ihre Produkte gemeinsam unter dem Motto „Handmade in Germany“ zu vermarkten. Was allerdings außerhalb Deutschlands für hohe Qualität, nachhaltige Herstellung und vor allem Langlebigkeit steht, wird im eigenen Land oftmals mit dem Label überteuert, dekadent und „Luxus, den niemand braucht“, versehen. Vollkommen zu Unrecht, wie ich finde, denn die herausragende Qualität, ihre Geschichte und ihre Individualität sind ein absolutes Alleinstellungsmerkmal dieser Manufakturen. Selten habe ich es erlebt, dass bereits vor der Herstellung so sehr auf den Kunden, seine Wünsche und Vorstellungen eingegangen wird. Auf meiner Tour durch die Ausstellungsräumlichkeiten konnte ich bei vielen Handwerkern die Liebe für ihr Produkt spüren, während sie mir bis ins Detail die Handgriffe und Verarbeitungsmechanismen erklärten.
Sattel der Sattlerei Stübben
Als „Eingeweihte“ bekommt man dann plötzlich ein ganz anderes Verhältnis zu den Gegenständen, die da vor einem liegen. Aus persönlichem Interesse unterhielt ich mich lange mit einem Sattler der Sattlerei Stübben. Heutzutage sind die Herstellungsabläufe auch bei ihrer Firma auf Effizienz getrimmt: Jeder Mitarbeiter führt nur ganz bestimmte Handgriffe an einem Sattel aus. Trotzdem werden die Einzelstücke zentimetergenau auf die Bedürfnisse von Reiter und Pferd angepasst. Natürlich hat diese Exklusivität ihren Preis, aber aus eigener Erfahrung weiß ich, dass die Lebensdauer die Anschaffungskosten rechtfertigt. Erst vorletztes Jahr gab ich einen 25 Jahre alten Stübben Sattel an einen anderen Reiter ab, der ihn heute immer noch nutzt. Welche täglich genutzten Gegenstände halten heute schon 25 Jahre?
Unglaublich, wie viel Technik sich unter der Sitzfläche eines Sattels der Sattlerei Stübben befindet
Im Film „The Grand Budapest Hotel“ spielt dieser kleine handgefertigte Karton eine Hauptrolle – hergestellt wurde sie von der Berliner Manufaktur für Verpackungen Fa Pack
Dinge, die das Leben schöner machen
Die Initiative Deutsche Manufakturen vereint nicht nur Hersteller von ausgefallenen Objekten, wie Reitsportzubehör, Orgelbau oder Schloss- und Schließsysteme unter ihrem Dach. Auch Dinge, die das Leben schöner machen, werden mit Hingabe und Herzblut hergestellt. So zum Beispiel die maßgefertigten Schuhe von Kay Gundlack (oben). Sie sind weltbekannt und absolut individuell auf den Fuß des Trägers angepasst. Obermaterial, Form, Besohlung, Farbe – alles könnt Ihr selbst bestimmen und was möglich ist, wird auch hergestellt. Gundlacks großer Traum: Einmal für Lady Gaga Schuhe herstellen. Neben Verpackungskünstler Fa Pack und Pinselhersteller DaVinci besuchte ich natürlich auch die Stände von KPM, Roeckl und KLAR Seifen, denen wir hier in der Vergangenheit schon Beiträge widmeten.
Handgefertigte Pinsel von DaVinci, wer würde damit nicht wie ein Picasso malen?
Auch die Teller von KPM werden jeder einzeln mit Liebe bemalt
- Strunkmann & Meister: Ein Pyjama made in Germany
- Der Lady-Blog testet: Festes Shampoo von KLAR Seifen
- Design-Klassiker: Das Bauhaus-Porzellan von KPM
- Redecker: Bürsten & Besen made in Germany
Ich finde es einfach toll, dass sich diese Manufakturen zusammengeschlossen haben, um sich gemeinsam zu vermarkten. Mittelständische Unternehmen haben es in Zeiten von Online-Shops und Massenproduktion schon schwer genug. Es ist wirklich schade, dass die Vorurteile, man brauche diesen Luxus nicht, so tief verwurzelt sind. Schließlich sollte man die einheimischen Firmen mehr unterstützen als globale Unternehmen, finde ich. Auch wenn der Griff in den Geldbeutel sicher etwas tiefer ausfallen muss. Dafür hat man aber auch eine Qualität, die Jahre überdauert.
Viele Grüße Bianca