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Ihr Lieben,
was trägt die Lady eigentlich zum wandern? Moderne Wanderkleidung ist sicherlich praktisch – muss sie ja auch sein! – aber wenig elegant. Habt Ihr Tipps?
Vielen lieben Dank!
Johanne
Liebe Johanne,
Du sprichst mir aus dem Herzen: Moderne Wanderbekleidung ist wirklich häufig wenig schön, dafür quietschbunt und in der Regel aus Plastik gefertigt. Allerdings hat die Farbe durchaus einen Grund: Du wirst mit einem Neon-Grün oder Leucht-Orange in den Bergen besser gesehen. Das ist nicht nur bei einem Notfall wichtig, sondern kann auch schon bei schlechtem Wetter hilfreich sein. Und was das Plastik betrifft: Ich bin durchaus ein Freund der ursprünglichen Bergbegkleidung aus Loden, Leder und Co., diese hat sich aber leider nicht als praktisch erwiesen, sie ist einfach zu schwer und trocknet zu schlecht. Allerdings gibt es wie immer Kompromisswege. Ich setze bei Oberteilen und Unterwäsche ausschließlich auf Merinowolle bzw. Wolle-Seide. Die natürlichen Materialien fühlen sich wunderbar auf der Haut an und riechen auch nach anspruchsvollen Bergtouren nicht. Was Jacken und Hosen (ich trage am liebsten Leggings) betrifft, so verwende ich in der Tat Funktionsmaterialien, aber auch da gibt es inzwischen spannende Ansätze, z.B. recycelte Stoffe aus Plastikflaschen. Und gerade in Sachen Bergschuhe und Rucksäcke setzen wieder viele Unternehmen auf Retro-Modelle. Gerne stelle ich Dir ein paar Sportlabels vor, die nachhaltig und elegant produzieren:
1. Natürliche Materialien: Die Wäsche und Sportmode von Engel Sports besteht aus feiner Merinowolle, zum Teil mit Seide gemixt. Du kannst zwischen verschiedenen Qualitäten wählen – zwischen 150 und 200g/m2. Die Wolle stammt aus biologischer Tierhaltung, produziert wird in Deutschland; die gesamte Herstellung ist GOTS-zertifiziert. Auch die empfehlenswerten Marken Icebreaker, Dilling, Devold und Smartwool verwenden Mulesing-freie Merinowolle.
Ich bin vor allem ein Fan von Icebreaker und besitze die Shirts und Unterhemden in mehrfacher Ausführung (Dunkelblau, Pink und Creme) mit kurzen und langen Ärmeln; die Fleecejacke besteht übrigens ebenfalls aus Wolle (eine Seltenheit!)
Hier hatte ich Euch 2014 ein Merinoshirt von Icebreaker bereits vorgestellt – das Shirt nutze ich immer noch sehr gerne!
2. Nachhaltige Funktionsstoffe: Viele Patagonia-Produkte sind mit dem strengen Bluesign-Label zertifiziert (und enthalten keine Gifte), ein großer Teil besteht zumindest anteilig aus Recycling-Polyester. Daneben setzt das US-Label auf Bio-Baumwolle. Auch rund 80 Prozent der Sport- und Outdoor-Bekleidung von Vaude ist bluesign-zertifiziert, viele Teile bestehen aus Recycling-Kunststoff – aus PET-Flaschen, Altkleidern und sogar aus alten Fischernetzen.
3. Schuhe und Rucksäcke im Retro-Design: Die beiden Rucksack-Marken schlechhin sind für mich Deuter und Fjällräven – und beide haben Retro-Modelle im Angebot. Ganz hübsch finde ich zum Beispiel den Deuter Zugspitze und den Fjällräven High Coast Foldsack, wobei hier wirklich nur das Design retro ist, bei den Stoffen handelt es sich um Funktions-Materialien. Was die Schuhe betrifft, so finde ich knöchelhohe Retro-Modell von Meindl, Dachstein und Co. mit roten Schuhbändern zwar super chic, trage im Alltag aber leichtere (nicht so hübsche) Halbschuhe, z.B. von Lowa oder Salewa. Lange Zeit war ich in den Bergen übrigens einfach mit meinen knöchelhohen Timberlands unterwegs.
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Wie passend kommt diese Frage gerade für mich?
In meinem nächsten Sommerurlaub plane ich gerade ein paar Wanderung und bin auf der Suche nach schönen Kleidungsstücken für diese. Daher vielen lieben Dank für die tollen Tipps.