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Ein Konzert in der Hamburger Elbphilharmonie ist etwas Besonders. An Silvester jedoch ist es ein einmaliges Erlebnis, das wir so schnell nicht vergessen werden. Während sich Hamburg auf „das große Geballere“ einstellte, genossen mein Mann und ich die Evergreens von „My Fair Lady“ mit dem NDR-Symphonieorchester. Die halbszenische Aufführung im Großen Saal der Elphi begeisterte mit großartigen Musikern und ja, einer wirklich ganz besonderen Akustik.
Ein Konzert in der Elbphilharmonie
Zu Beginn, gleich nach der Eröffnung der Elphi, soll es etwas Probleme mit der Akustik gegeben haben. Der große Saal, in der auch „My Fair Lady“ aufgeführt wurde, ist dermaßen geräuscheempfindlich, dass die Musiker auf der Bühne hören, wenn in der 10. Reihe jemand hüstelt. Als Konsequenz wurden – für jeden beim Kartenkauf im Internet sichtbar – Regeln zur Akustik aufgestellt: Bitte nicht gähnen, bitte möglichst husten wenn geklatscht wird, das Bonbonpapier lieber einmal schnell, als lange leise raschelnd auspacken – Bonbons gibt’s übrigens kostenlos an der Garderobe. Ich weiß nicht, ob diese Hinweise gefruchtet haben, oder ob es dieser feierlichen Silvesterstimmung geschuldet war, die spürbar in der Luft lag. Aber bei der halbszenischen Aufführung von „My Fair Lady“ hörte man kein Rascheln und kein Hüsteln – es verließ auch niemand den Saal. In den Rängen und Sitzreihen war trotzdem einiges los, denn aus Ermangelung einer großen Bühne nutzten die Musicaldarsteller sie als zusätzlichen Spielraum.
„Der Höhepunkt des Jahres“
Da spazierte eine Eliza Doolittle (genial von Sarah Maria Sun verkörpert) in tiefster Berliner Schnauze vor sich hinschnatternd durch die Reihen und verkaufte Blumen, da diskutierten ein Prof. Henry Higgins und ein Oberst Pickering über die Sinnhaftigkeit von Sprache und da torkelte ein laut gröhlender Alfred P. Doolittle mit seinen Saufkumpanen aus einer Hafenkaschemme „die Leute haben hier 150 Euro gezahlt, denen müssen wir schließlich auch was bieten“. Und dann stand da plötzlich der Chor am Ende unserer Sitzreihe und sang „Ich hätt‘ getanzt heut‘ Nacht“. Uns war nach diesem Stück auch nach tanzen zumute und so ging es, glaube ich, vielen. An der Garderobe hörte ich einen älteren Herren seiner Frau zuraunen: „Das war der Höhepunkt meines Jahres“. Für mich war es vielleicht nicht der Höhepunkt aber auf jeden Fall ein großartiger Abschluss des alten Jahres! So sollte man Silvester häufiger feiern.
Wir haben vor dem Konzert noch zu Abend gegessen und sind dann durch die Speicherstadt zu Fuß zur Elphi gelaufen – ist diese Kulissen mit den Hafenkränen im Hintergrund nicht einzigartig?
Die Plaza, die öffentliche Aussichtsplattform zwischen dem Backsteinsockel und dem gläsernen Neubau der Elbphilharmonie, ist übrigens nicht nur für Konzertbesucher oder Hotelgäste täglich zwischen 9 und 24 Uhr geöffnet, sondern für alle, die die Aussicht genießen und die ungewöhnliche Architektur erkunden wollen
Und wie sieht es mit Kleiderregeln in der Elphi aus? Von der großen Glitzer-Abendrobe bis zur Jeans war eigentlich alles vertreten, im Großen und Ganzen galt hanseatisches Unterstatement/Ich habe zum Cocktailkleid und Statementohrringen endlich mal wieder meine schöne Clutch von Stilstück ausgeführt
Der große Konzertsaal mit 2.000 Plätzen ist nach dem Weinberg-Prinzip gebaut: Die Bühne in der Mitte ist von terrassenförmig angeordneten Publikumsrängen umgeben
Wer „My Fair Lady“ – übrigens eines der erfolgreichsten Musicals aller Zeiten – noch nicht kennt, sollte sich unbedingt mal die geniale Verfilmung mit Audrey Hepburn in der Hauptrolle ansehen
Tickets für die Elbphilharmonie sind häufig schon Monate im voraus ausverkauft und werden zum Teil auch nach dem Zufallsprinzip vergeben, es lohnt sich aber trotzdem an die Abendkasse zu gehen, denn dort könnt Ihr häufig noch Restplätze ergattern, außerdem gibt es ein Spezialkontingent für die Hamburger Bürger
Tipp: Aktuell bietet die Elphi ein kostenloses Escape Game auf seiner Website an
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