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Christiane Scharrer-Sieb ist die Inhaberin und Gründerin der Halsbandaffaire, ein wundervoller (Online-)Shop der sich ganz dem hochwertigen, klassischen Vintage-Schmuck verschrieben hat. Erinnert Ihr Euch an mein Bettelarmband? Doch die Halsbandaffaire kann nicht nur “Alt”. Ihr könnt online oder im Münchner Ladengeschäft auch moderne Stücke erwerben. Christianes Lieblinge sind die Perlen – ein Thema, zu dem ich die Schmuck-Expertin heute befragt habe.
Liebe Christiane, was macht Perlen so einzigartig – warum kommen sie nie aus der Mode?
Die Perle gehört zu den ältesten Schmuckstücken und gilt immer noch als absoluter Klassiker. Das liegt sicher auch daran, dass Stilikonen wie Jackie Kennedy wussten, wie man Perlen trägt und mit anderen Accessoires kombiniert. Bereits in der Antik und im Orient waren Perlen fester Bestandteil der Goldschmiedekunst. Sie waren begehrt, standen für Reinheit und Reichtum. Und auch heute noch verbinden wir mit der Perle Upperclass. Ich wette, die Mehrheit der Ladys hat in ihrem Schmuckkästchen das ein oder andere Perlenschmuckstück von Mama oder Oma.
Sind Perlen also auch etwas für junge Ladys? Welche Art Schmuckstück würdest Du ihnen empfehlen?
Perlenketten sind sicher die Klassiker. Es muss aber nicht das weitervererbte Collier sein. Perlen lassen sich auch wundervoll kombinieren. Wir verarbeiten sie in unserem Atelier beispielsweise mit anderen Steinen zu mehrreihigen Ketten oder Armbändern. Eine Langkette mit Tassel verändert auch schon das klassische Bild der Perlenkette.
Perlenohrringe zur Perlenkette und dem Perlenarmband – ist das zu viel des Guten?
Meine Credo lautete: Weniger ist mehr – egal bei welcher Art Schmuckstück oder Stil. Perlen sind aber auch ein Statement im Set. So finde ich durchaus, dass Frau zur klassischen Perlenkette sehr gut noch Perlenstecker oder Ohrhänger und das passende Armband tragen kann. Sogar tragen sollte! Aber auch einzeln getragen verfehlen Sie nicht ihre Wirkung: Eine Kette aus schimmernden barocken Perlentropfen veredeln das Dekolleté und damit die Trägerin. Und verwandeln ein schlichtes Kleid in ein elegantes Ausgehdress. Ein paar schlichte, aber herrlich schimmernde Perlohrringe rahmen effektvoll das Gesicht ein ohne davon abzulenken. Ich kombiniere sehr gerne Jeans mit weißem Hemd und dazu einem schlichten Perlencollier, das unter dem Hemdkragen hervorschimmert.
Wie viel sollte man für eine gute Perlenkette ausgeben?
Dem Preis für Perlen sind nach oben keine Grenzen gesetzt. Für die Halsbandaffaire kaufe ich die Perlen direkt auf dem chinesischen und japanischen Markt und spare mir so im Einkauf die Verteuerung durch einen oder mehrere europäische Zwischenhändler. Daher bekommt die Lady bei mir bereits sehr schöne Süßwasserzuchtperlenketten ab etwa 300 Euro bzw. edle Tahiti-Perlen bereits ab 700 bis 800 Euro, Südseeperlen ab 1500 Euro. Wer nach klassischen Vintage-Stücken sucht, bekommt bei der Halsbandaffaire sogar traumhafte Perlencolliers, oft mit edlen Schließen, besetzt mit Edelsteinen oder Diamanten, zu unschlagbar günstigen Preisen zwischen 300 und 900 Euro!
Woran kann ich Kunstperlen erkennen?
Eine hochwertige, echte Perle unterscheidet sich von Kunstperlen durch ihre besonders dicke und gleichmäßige Perlmuttschicht. Ihr zu eigen ist eine möglichst perfekte Form und Farbe, ein intensiver Glanz – Lüster genannt – und schließlich ihre Größe; je größer desto teurer. Echte Perlen lassen sich unterscheiden in Zuchtperlen und Natur- oder Orientperlen. Zweite wachsen in einer Auster ohne Fremdeinwirkung. Ihr Fund ist extrem selten und daher sind sie sehr kostbar. Der Kern einer Zuchtperle hingegen ist von Menschenhand gepflanzt. Ihr typischer Perlmuttmantel bildet sich innerhalb von zwei Jahren. Auch diese sind kostbar und teuer. Kunstperlen hingegen sind kleine Kunststoffkugeln, die mit einer Mischung aus Leim und Perlmuttmehl überzogen wurden. Dementsprechend wertlos und günstig sind sie.
Wie bewahrt man den kostenbaren Perlenschmuck denn am besten auf?
Perlen lieben es kühl, trocken und staubfrei. Mit einem Platz, der das bietet, erhalte ich ihre Schönheit am besten. Dafür eignet sich das bereits von Oma geschätzte klassische Schmucketui, beispielsweise ausgelegt mit Samt. Perlen mögen zudem keine Heizungshitze und keinen Körperschweiß. Daher rate ich, Perlenschmuck nach mehrmaligem Tragen zu reinigen. Dafür reicht klares Wasser, mit dem ich meine Perlen benetze. Danach einfach abtrocknen und ab ins Etui.
Letzte Frage: Dein liebster Perlenschmuck im Shop, liebe Christiane?
Puhh, mich zu entscheiden, fällt mir schwer. Ich fasse Perlenketten wahnsinnig gerne an – sie sind schon ohne getragen zu werden ein optischer und haptischer Genuss. Das finden wohl auch unsere Kundinnen, denn besonders beliebt sind bei uns klassische edle weiße oder graue Zuchtperlenketten, halsnah, aber gerne auch in lang, die dann an den Charleston Stil erinnern und unglaublich variabel tragbar sind. Wir experimentieren viel mit Perlen und versuchen immer wieder verschiedene Materialien und Formen mit Perlen zu kombinieren. Das ist das, was ich an Perlen so liebe, sie haben nicht ein Gesicht, sondern sind auch wundervoll wandelbar.
- Interview mit Yana Nesper “Perlen sind edel und lässig zugleich”
- Lady-Frage: Worauf sollte ich beim Perlen-Kauf achten?
- Lovely Onlineshops: Die Halsbandaffaire
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Vielen Dank für deinen tollen Bericht!
Ich mache übrigens handgemachten Schmuck (auch Perlenarmbänder) und würde mich total freuen, wenn du mal bei mir in meinem neuen Online Shop vorbeischaust :)
Liebste Grüße,
Ina von https://www.selfmadejewelry.com/
Liebe Dani, liebe Christiane,
Danke für diesen wunderbaren Bericht über Perlen.
Perlen begleiten mich schon ein seit meiner Kindheit. Meine Oma hat sie gerne getragen und mir geschenkt. Als Kind fand ich dies oft spießig, aber heute schätze ich diese Erbstücke umso mehr. Auch meine Urgroßmutter wird mir ewig mit Ihrer Perlenkette in Erinnerung bleiben. Lang und unten geknotet …
Die moderne Variante hat mein Mann letztes Weihnachtsfest eingeführt. Er fand es schöner, wenn ich nur 3 noble Perlen an einem zarten Strang trage. Momentan meine Lieblingskette.
Was ich jedoch noch nicht geschafft habe, gut nachgemachte Perlen sofort als solche zu erkennen. Vor allem mit schönem Verschluss aus Silber und einzeln geknotet sehen sie für den Laien manchmal echt aus. Habt Ihr da noch einen Tipp für mich/uns?
Liebe Grüße
M. Daniela
http://www.classicgratefulmom.blog