Pariser Chic von de la Fressange: Nicht zu empfehlen

Ein Buch von Ines de la Fressange muss ich unbedingt haben, dachte ich mir vor ein paar Tagen in meiner Lieblingsbuchhandlung in Würzburg. Allein der Titel “Pariser Chic”, die Aufmachung und Haptik fand ich interessant. Auf den ersten paar Seiten war ich begeistert, Ines sprach mir aus der Seele. So käme es darauf an „Chic and Cheap“ kunstvoll zu mixen, man müsse nicht immer von Kopf bis Fuß in Designerkleidung stecken und solle auf jeden Fall „Glitter Looks“ vermeiden. Einige Seiten später war davon jedoch keine Rede mehr. von Luna

Zu viel Glitzer & It-Bags

Glitter und ich, wir werden keine Freunde. Dementsprechend groß war meine Enttäuschung, als ich ein paar Kapitel weiter den Abschnitt „Rund um die Uhr Glitzer Look“ entdeckte. Die liebe Ines fragt ihren Leser hier, wer behaupte, man könne nicht auch im Alltag mit Hilfe von Accessoires oder Kleidungsstücken glitzern. Die Frage kann ich nur zurückgeben, das war dann wohl sie selbst. An einer anderen Stelle rät sie, nicht auf „It-Bags“ zu setzen, sondern lieber zu etwas Günstigem zu greifen. Auf dem Bild daneben jedoch sehen wir eine hübsche Pariserin mit der Hermès Kelly Bag, und wenn das nicht die It-Bag schlechthin ist, habe ich wohl einiges zum Thema Handtaschen falsch verstanden.

Pariserinnen haben keine Zeit zum Lesen?

Im Kapitel über Buchhandlungen erfahre ich dann, warum sie es mit dem Inhalt nicht so genau nimmt: Pariserinnen kaufen Bücher nur um sie ungelesen ins Regal zu stellen, denn sie haben für letzteres gar keine Zeit. Das erklärt dann wohl auch, warum mein Exemplar bereits zur zweiten Auflage gehört und niemandem die Widersprüche aufgefallen sind. Ein paar nützliche Tipps kann man Ines allerdings doch noch entlocken. So sind zum Beispiel die Make-up-Fauxpas klasse: Zu viel Eyeliner, Glitzerpuder und schlechte Smokey-Eyes finde auch ich einfach „horrible“. Und die Vorschläge, ein Männerjackett locker mit einem Gürtel zusammenzubinden und eine breite Männeruhr mit einem schmal geschnittenen Outfit zu kombinieren, werde ich einmal ausprobieren.

Habt Ihr das Buch schon gelesen? Wie gefällt es Euch?


Das Topmodel Ines de la Fressange lief Schauen für alle großen Designer und gilt heute als Mode-Ikone. In “Pariser Chic” zeigt die Französin – von Kleidung, Kosmetik bis zur Wohnungseinrichtung – worauf es ihr ankommt. Die größten Fauxpas beim Ankleiden und Schminken sind dabei ebenso Thema wie das Aussehen im Alter. Außerdem verrät sie Adressen für Fashionistas in Paris.

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8 Kommentare
  • Ha! LOL ; )
    Ich hatte es neulich auch in der Hand, und habe mich – wenn ich das hier alles so lese – wohl zurecht dagegen entschieden.
    Und zur Kelly Bag: Die ist für mich DIE Handtasche schlecht hin…zeitlos, elegant, schön. Mein Traum.
    Daher müsste ich Ines in diesem Fall beipflichten und sie nicht als eine IT-Bag bezeichnen – zumindest wenn ich It-bag so verstehen darf, dass es die gerade total hippe Tasche ist, die ich diese Saison unbedingt haben muss, aber die nächstes Jahr eben schon wieder durch das nächste must-have abgelöst wird. Da fallen mir im Moment z.B. die Modelle von Celine ein. Ich sehe die Kelly eher als DEN Klassiker,eine Ikone… so wie auch die Chanel 2.55 oder die LV Speedy. Eben eine Investment-Tasche aber mit langer Lebensdauer und geringem modischen Verfallsdatum – hoffentlich.
    Herzliche Grüße
    Antje

  • Sandra sagt:

    Ich finde diese Taschen sind auch Investments, deshalb würde ich sie mir in bunten, sondern in klassischen Farben kaufen. Momentan ist ja neon sehr angesagt, aber mir ist es einfach zu grell und es ist schwer kombinierbar und ich möchte einfach ein bisschen länger etwas von einer Tasche haben, als sie nur eine Saison zu tragen. Ich mag den Glitter-Look auch nicht besonders. Sowie jegliche Tiermuster.

  • Sandra, Du sprichst mir aus der Seele! Hermes in Neon ist was für Popsternchen.

  • Sybille sagt:

    Liebe Luna,

    ja, auch ich habe mir das Buch zugelegt. Zum einen finde ich, dass Ines de la Fressange ein wirkliches Stilvorbild ist. Und ich dachte, dass ich das auch ganz bestimmt in ihrem Buch wiederfinde. Zum anderen stehe ich total auf schön gemachte Bücher – und rein optisch ist “Pariser Chic” wirklich sehr gelungen. Aber ich war – ähnlich wie Du – doch ziemlich enttäuscht. Ich habe nicht mal eine Stunde zum Durchlesen gebraucht und es stand nichts drin, was ich nicht schon wusste. Pariser Chic kann man mit diesem Buch leider nicht lernen.

    Viele Grüße
    Sybille

  • Maja sagt:

    Hallo

    Ich habe das Buch nicht und werde es auch nicht kaufen. Ich habe auf mehreren Blogs gelesen, dass es überhaupt nicht gut sein soll und das hier beschriebene bestärkt mich. Danke fürs Vorstellen und schade ums Geld.

    Liebe Grüße
    Maja

  • Anita sagt:

    Ihr lieben,

    mir ging es ähnlich – ich habe es aber zum Glück in der Buchhandlung quergelesen (im Hugendubel in München kann man in Sitzecken durch Bücher stöbern) und mich dagegen entschieden… Der Inhalt ist sozusagen ein wenig “inhaltsarm”… Wirklich neue Erkenntnisse habe ich wie du, Sibylle, nicht daraus gezogen. Trotzdem hätte ich nur zu gerne ein wunderschönes, interessantes, schön gemachtes, informatives und vor allem gut recherchiertes Buch über den Pariser Chic – kann mir jemand was empfehlen?

    xxx Anita

  • Dani sagt:

    @GPO: Wenn ich Luna richtig verstanden habe, dann hat Ines nicht zwischen It-Bag und Klassiker unterschieden, sondern zwischen It-Bag und günstiger Tasche. Und günstig ist die Kelly-Bag nun wirklich nicht. :-)

  • Shari sagt:

    Mir ging es genauso. Ich hab mir das Buch einfach gegriffen und dachte das kann doch gar nicht schlecht sein, aber Pustekuchen. Ganz schön geärgert habe ich mich nachhinein auch über den Preis von 25 Euro! Ganz schön viel für eine Stunde lesen…

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