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Bis ein Duft entsteht, sind viele Schritte notwendig. Wie das funktioniert, konnte ich bei einem Parfum-Seminar mit dem renommierten Parfumkreateur Karl-Heinz Bork erfahren. Von meinen romantischen Vorstellungen in Sachen Parfümherstellung musste ich mich in diesem Seminar allerdings verabschieden. von Sybille
Frankreich, Schweiz, USA & Holzminden
Die Duftherstellung ist ein Industriezweig, deren größte Unternehmen in Frankreich, der Schweiz, den USA und im deutschen Holzminden ansässig sind. Karl-Heinz Bork ist seit 35 Jahren als Parfümeur tätig. Er hat lange Zeit beim Holzmindener Dufthersteller Haarmann + Reimer – einem Vorgänger des Unternehmens Symrise – gearbeitet und Düfte für den deutschen und französischen Markt entwickelt. Seit 2003 ist er selbständig als Duft-Entwickler und -Berater tätig. In dieser Zeit hat er die Serie „Sylt“ entwickelt, die in ausgewählten Parfümerien erhältlich ist.
Kreationen aus bis zu 2.000 Duftstoffen
Grundbestandteile eines Parfüms sind Alkohol (90 %), Wasser und darin gelöste natürliche Essenzen (ätherische Öle pflanzlicher oder tierischer Herkunft), sowie naturidentische und synthetische Duftstoffe. Die ätherischen Öle werden durch Wasserdampfdestillation, Auspressen oder Extraktion gewonnen. Ihre Herstellung ist aufwendig und damit teuer. So benötigt man für 1 Kilo Rosenöl über 1.000 Kilo Rosenblüten. Die naturidentischen Stoffe sind reine Chemie mit so emotionsarmen Bezeichnungen wie 4-Hydroxy-3-methoxybenzaldehyd – die Bezeichnung für Vanillin. Parfumkreateur Karl-Heinz Bork: “Ein Parfümeur ist in der Lage, aus rund 2.000 vorhandenen Duftstoffen eigene Kreationen zu komponieren. Er kann ein Parfum aufgrund seines Gedächtnisses theoretisch aus den Rohstoffen zusammenstellen und riecht den grundsätzlichen Dufteindruck noch bevor er den ersten Rohstoff zum Mischen in die Hand nimmt.”
Das Sylt-Parfum von Karl-Heinz Bork/Foto: syltparfum.de
Was wird erfolgreich?
Vom Auftraggeber erhält der Parfumeur ein Briefing, das klärt, wie das Parfum duften soll und welche Zielgruppe angestrebt wird. Steht die Basis des Duftkonzeptes, dann wird der Duft immer weiter verfeinert. Dieser Prozess kann sich über mehrere Monate hinziehen. In jedem Jahr kommen rund 400 neue Düfte auf den Markt. Die meisten halten sich nicht mal ein Jahr in den Parfümerien. Kein Wunder, denn ein erfolgreicher Duft basiert auf mehreren Bausteinen: Beim Kauf eines Parfums wird man zunächst durch das Design, den Namen oder das Image beeinflusst. Ob einem der Duft selbst gefällt oder den eigenen Ansprüchen gerecht wird, findet man erst nach mehrmaliger Verwendung heraus.
Der Duft der Insel
Für das Eau de Parfum Sylt Woman wurde Bork durch seine Urlaube auf der Nordseeinsel inspiriert. Es soll die sommerlich zartblumige Nordsseluft, den Duft nach salzigem Wasser, die stille Dünenlandschaft, Wind, Wellen und ein verträumtes Syltfeeling vermitteln. In der Kopfnote findet man Maiglöckchen, Wasserlilien, grüne Blätter und Ananas, in der Herznote folgen Veilchen, Wildrose, Jasmin und Orchideen, komplettiert durch die Basisnote aus Moschus, Ambra und Sandelholz. Das Duftkonzept wird durch das Design der Flakons komplettiert: Die klar gestaltete transparente Flasche hat einen Holzverschluss und ist mit stilisiertes Strandgras geschmückt.
Wer an einem Parfum-Seminar teilnehmen möchte, kann eine E-Mail an Herrn Borck schicken: k.g.bork(at)t-online.de.
Bild-Credit Parfumherstellung: Shutterstock.com
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