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Hochwertige Reitsättel, filigranes Porzellan, maßgeschneiderte Schuhe – exklusive Stücke werden heute häufig nur noch in Manufakturen hergestellt. Diese verknüpfen Handarbeit mit einer gewissen Unternehmensgröße und liegen damit zwischen Handwerk und Industrie. In Manufakturen geht es niemals darum etwas billiger zu produzieren, sondern das bestmögliche Ergebnis zu erhalten. Weil wir hochwertige Produkte schätzen und lieben, möchten wir Euch in unserer neuen Serie die interessantesten deutschen Manufakturen vorstellen.
Made in Germany: Einst Zeichen für gute Qualität
Mitte des 19. Jahrhunderts exportierten Deutsche vor allem Nahrungsmittel wie Zucker, Gerste oder Kartoffeln, Musikinstrumente, Stickereien und Kuckucksuhren nach England. Industrieprodukte hatten einen schlechten Ruf. Da die Deutschen die gefragte Qualität nicht liefern konnten, kopierten sie kurzerhand ausländische Markenartikel. Sie konnten damit die Käufer täuschen und gleichzeitig die Preise der Konkurrenz unterbieten.
1887 beschloss das englische Parlament darum, alle Importartikel, die aufgrund des Namens mit einem heimischen Fabrikat verwechselt werden könnten, mit dem Hinweis auf das Urheberland zu versehen: „Made in Germany“ war geboren. Statt vor billigen Fälschungen zu warnen, stand das Zeichen allerdings bald für besonders gute Qualität. Die Deutschen hatten nämlich inzwischen in bessere Maschinen und die Ausbildung der Arbeiter investiert. Sie lieferten nun ebenso gute – wenn nicht gar bessere – Qualität zu einem fairen Preis.
Handmade in Germany: Ein neues Gütesiegel
In unserer globalisierten Welt hat das Gütesiegel „Made in Germany“ an Wert verloren. Die gute Qualität weicht zunehmend dem günstigsten Preis, häufig stammt ein großer Teil der Vor- oder Zwischenprodukte aus dem Ausland. Da jedoch immer mehr Kunden die besondere Qualität und die Liebe zum Detail schätzen, Lust auf hochwertige Materialien, Handarbeit und individuelle Unikate haben, hat sich die Initiative Deutsche Manufakturen 2010 ein neues Gütesiegel überlegt: Handmade in Germany. Momentan sind 16 Manufakturen Teil der Initiative – Tendenz steigend.
Der Begriff Manufaktur stammt vom lateinischen manus für Hand und factura für das Machen. Im 18. Jahrhundert markierten Manufakturen den Übergang vom klassischen Handwerk zur modernen Fabrik. Sie waren durch eine arbeitsteilige Produktion, die Zusammenarbeit verschiedener Gewerke und eine relative große Mitarbeiteranzahl gekennzeichnet. Heute stehen sie für eine neue Form der Exklusivität, denn die Endprodukte stammen nicht von der Stange. Häufig handelt es sich um handgefertigte, maßgeschneiderte Produkte von außergewöhnlicher Wertigkeit.
Das Uhrenhandwerk in Glashütte hat eine lange und ereignisreiche Geschichte/Bild-Credit: Glashütte
Handgemacht: Die schönsten Manufakturen Deutschlands
Da wir hochwertige, handgemachte Produkte lieben, werden wir Euch in den nächsten Monaten ein paar der schönsten deutschen Manufakturen vorstellen. Einen Überblick über Deutschlands national und international führende Manufakturen enthält das Buch Handgemacht*. Im Februar 2012 wird es vom Verlag Deutsche Standards gemeinsam mit Bundesaußenminister Dr. Guido Westerwelle im Auswärtigen Amt vorgestellt.