Nachhaltiger Tourismus mit Stil – so funktioniert’s!
Dani

Welle für Welle treiben sie an die paradiesischen Strände von Naoussa: Plastiktüten, Kaffeebecher, FlipFlops, elektronische Geräte, Bekleidungsstücke. Wer morgens am Stadtstrand des griechischen Inselstädtchens spazieren geht, kann die verheerenden Konsequenzen unseres gedankenlosen Plastikkonsums sehen. Ob Griechenland oder Italien, Thailand, Ägypten oder Indonesien – von überall erreichen uns momentan die Horrorbilder von verdreckten Stränden und in Plastikmüll verendeten Tieren. Es geht jedoch auch anders: Nachhaltig und mit Stil.

Viele Gründe nicht nach Bali zu reisen – und an’s Mittelmeer?

Schon vor unserem Insel-Hopping auf den Kykladen hat mich der Artikel 7 Gründe, nicht nach Bali zu reisen sehr aufgewühlt. Ute hat nicht nur alle Artikel über Bali von ihrem Blog gelöscht, sondern möchte mit ihrem Beitrag auch ausdrücklich von einer Reise dorthin abraten. Auf Bali ist man ein Massentourist, der Flug ist eine Klimasünde und man verbraucht das nur begrenzt zur Verfügung stehende Trinkwasser. Vor allem aber ist der Zustand der Strände verheerend. Recycelt wird so gut wie gar nicht, weshalb der Müll verbrannt wird (wobei giftige Dämpfe entstehen) oder ins Meer gelangt. Doch nicht nur exotische Orte wie Bali haben ein Müll-Problem. Auch viele Mittelmeerländer leiden unter der Plastikschwemme. Schon heute gehört das Mittelmeer zu den am stärksten verschmutzten Gewässern weltweit. Da es von drei Kontinenten umschlossen ist, gibt es nur wenig Wasseraustausch mit den großen Ozeanen.

Und was viele nicht wissen: Europa ist nach China der zweitgrößte Plastikproduzent der Welt. Jährlich landen bis zu 500.000 Tonnen Makroplastik und bis zu 130.000 Tonnen Mikroplastik im Meer. Der Großteil stammt aus der Türkei und Spanien, gefolgt von Italien, Ägypten und Frankreich (Nizza muss jedes Jahr rund 2 Millionen Euro in die Reinigung ihrer Strände investieren). Problematisch sind aber natürlich auch die mehr als 320 Millionen Touristen, die jährlich in die Urlaubsregionen am Mittelmeer reisen. So gelangen in den Sommermonaten rund 40 Prozent mehr Abfälle ins Meer. Jedes Feuerzeug, jeder Plastikbecher und jeder Strohhalm, der im Sand liegen bleibt, landet irgendwann im Meer. Wenn wir so weitermachen wie bisher, wird laut WWF bis 2050 mehr Plastik als Fische im Ozean schwimmen.

Plastikmüll: Verdreckte Strände auf Paros

Die paradiesischen Strände der Kykladeninsel Paros sehen in der Vorsaison leider häufig so aus, wie hier in Naoussa

Das Problem an Plastik…

Bis zur vollständigen Zersetzung des Kunststoffes vergehen – je nach Material – zwischen 300 und 1000 Jahren! Bis dahin zerfällt das Plastik in immer kleinere Teilchen, bis sich sogenanntes Mikroplastik gebildet hat. Gefährlich sind also nicht nur die großen Plastikteile, in denen sich die Meeresbewohner verfangen können. Wird Mikroplastik von ihnen aufgenommen, können sie verhungern, weil ihre Mägen voller Plastik sind. Doch auch unsere Gesundheit ist unmittelbar betroffen, denn die Schadstoffe des Plastiks gelangen in das Muskelgewebe der Fische und dieser landet dann wieder auf unserem Teller. Im Februar 2018 hat Schweden darum die Verwendung von Mikroplastik in Kosmetika verboten und nun soll es auch ein EU-weites Verbot von bestimmten Wegwerfartikeln geben. Das sind wichtige Schritte in die richtige Richtung, doch sie sind nicht ausreichend. Jeder von uns sollte Plastik vermeiden wo es nur geht – im Alltag genauso wie auf Reisen. Doch was daheim schon nicht immer leicht ist, ist unterwegs manchmal fast unmöglich.

So etwas macht mich wirklich sauer!

Wasser aus der Leitung kann man im Ausland in der Regel nicht trinken, im Supermarkt erhält man das Wasser aber häufig nur in Plastikflaschen. Allein in Italien werden jeden Tag 32 Millionen Plastikflaschen genutzt – das ist ein europaweiter Rekord. In unserem Griechenland-Urlaub konnten wir gar nicht so schnell schauen, wie unserer Einkauf in einer Plastiktüte landete. Zwar sollen diese eigentlich nicht mehr verwenden werden, doch hier wird an der Kasse einfach automatisch 4 Cent mehr auf den Einkauf berechnet. Und alle machen weiter wie bisher. Eine besonders traurige Anekdote: In Mykonos sind wir Nahe des Flughafens in einem Restaurant zum Mittag eingekehrt. Ich habe ein Omelette und eine Flasche Wasser bestellt – und was bekommen? Ein Omelette in einer Plastikbox, dazu Plastikbesteck, eine Plastikflasche und ein Plastikglas. Auf meinem Hinweis hin, dass ich mein Essen nicht als Takeaway haben wollte, kam der Kommentar: Anders haben wir das hier nicht. Während ich nun mein Plastik-Omelette aus der Schüssel pickte, lief einer der Angestellten zweimal mit einem großen Müllsack an mir vorbei. So etwas macht mich wirklich sauer.

Der Plastikmülls gelangt vom Land aus durch den Wind oder durch verschmutzte Flüsse ins Meer

 

Was also tun auf Reisen? – 10 Tipps!

1. Kauft keine Plastikflaschen, sondern Glasflaschen und versucht, auch im Urlaub den Müll zu trennen
2. Kurzzeit-Fernreisen müssen nicht sein, erkundet stattdessen mal die Nachbarländer (Holland wird total unterschätzt)
3. Greift öfter mal zum Zug oder Bus statt zum Mietauto
4. Plastikstrohhalme oder Coffee-To-Go-Becher sind nicht nur umweltschädlich sondern auch stillos
5. Kauft auf regionalen Märkten statt in Supermärkten, dort erhaltet Ihr die Ware frisch und unverpackt
6. Plastiktüten braucht kein Mensch, wozu gibt’s schließlich so hübsche Einkaufskörbe?
7. Setzt auch auf Reisen auf Naturkosmetik und meidet Kosmetik mit Mikroplastik
8. Lernt, auch mal „Nein“ zu sagen (zu Plastiktüten, Flyern, ungesundem Naschi für die Kids usw.)
9. Vermeidet Spontankäufe wie Sandspielzeuge aus Plastik oder quitschbunte Schwimmtiere
10. Nehmt immer Euren Müll mit, und warum nicht auch mal den fremden, der am Strand liegt

 

Und wo übernachten?

Dass man im Urlaub sehr elegant, komfortabel und trotzdem fair und nachhaltig übernachten kann, zeigen uns die „Green-Pearls-Hotels“. Das Darmstadter Unternehmen Green Pearls vereint auf seiner Seite Hotels und Wohnungen aus der ganzen Welt, die sich für den Schutz der Umwelt einsetzen und sich sozial engagieren. Neben einem Nachhaltigkeitsplan zählen zu den Aufnahmekriterien eine umweltgerechte Architektur, umfangreiche Wasser-, Energiespar-, und Müllaufbereitungsmaßnahmen, die Verwendung saisonaler und regionaler Zutaten in der Küche sowie ein großes Engagement für das soziale Gleichgewicht in der Urlaubsregion. Und es sind so schöne Unterkünfte! Könnt Ihr Euch an unsere wunderbare Wohnung im Schnalstal erinnern? Auch diese ist Teil von Green Pearls.

CGH Earth in Indien
Der wenige Plastikmüll, der in den Hotels von CGH Earth in Indien anfällt, wird vollständig zu Recyclinganlagen vor Ort transportiert. Die Mengen sind gering, weil die Hotels darauf setzen, Plastik weitgehend zu vermeiden. Kosmetikprodukte im Bad befinden sich in Keramikbehältern und im Restaurant gibt es Papiertrinkhalme. Obst und Gemüse werden in Holzkisten geliefert, die wieder mitgenommen werden und die CGH Earth-Hotels organisieren spezielle Kurse für ihre Lieferanten, um deren Bewusstsein für die Problematik zu fördern.

Hofgut Hafnerleiten
Auch im Hofgut Hafnerleiten, in der Nähe von Passau, haben die Lieferanten zum Teil bereits auf Mehrwegkisten umgestellt. In den gemütlichen Themenhäuschen mitten in der Natur zwischen Teichen und Bäumen warten umweltfreundlich verpackte Leckereien auf die Gäste: Brot im Stoffsäckchen, Marmelade in Gläsern, Wurst und Käse in Papier. Und statt Plastik-Joghurtbechern gibt es hauseigenen Joghurt, den die Mitarbeiter in Gläser abfüllen.

Hofgut Hafnerleiten: Essen ohne Plastikverpackung

Hofgut Hafnerleiten: Essen ohne Plastikverpackung sieht doch viel appetitlicher aus – oder nicht?/Bild-Credit: Hofgut

Inkaterra Machu Picchu Pueblo Hotel
Bei der diesjährigen Verleihung des Reisepreises „Die Goldene Palme“ wurde das Inkaterra Machu Picchu Pueblo Hotel in Peru ausgezeichnet. Es überzeugte die Jury mit einer Biodiesel-Anlage, die verbranntes Pflanzenöl verarbeitet. Da ein Liter verbranntes Öl etwa 1.000 Liter Wasser verseucht, ermutigt das Hotel lokale Anwohner, Hotels und Restaurants, gebrauchte Bio-Öle zu spenden. Das zweite Projekt ist die Stiftung einer PET-Müllverdichtungsanlage, die den Plastikmüll verarbeitet, der von rund 2.000 Touristen täglich am Machu Picchu zurückgelassen wird. Pro Tag kann die Anlage bis zu 14 Tonnen Abfall verarbeiten, der dann per Bahn zu Recyclinganlagen transportiert wird.

Gili Lankanfushi auf den Malediven
Auf den Malediven landet der meiste Müll entweder auf einer extra „Müllinsel“ oder einfach im Meer. Deshalb verfolgt das Gili Lankanfushi eine strikte „no plastic policy“. Trotzdem wird das Hotel mit großen Mengen Plastikmüll konfrontiert. Um dem zu begegnen, führt es neben Schulungen seines Personals regelmäßig Strandsäuberungen durch, an denen sich auch Gäste beteiligen können. Auch beim Coral Lines Projekt zur Regenerierung der Korallenriffe können Touristen mithelfen, indem sie in Zusammenarbeit mit Meeresbiologen Korallen an Seilen befestigen.

Gili Lankanfushi auf den Malediven: Im Urlaub Gutes tun

Warum nicht im Urlaub auch mal Gutes tun? So wie hier auf den Malediven/Bild-Credit: Gili Lankanfushi

Ich habe mich aufgrund dieser Problematik nicht nur für ein nachhaltigeres Reisen, sondern auch für einen weitgehend plastikfreien Haushalt entschieden. Wenn Euch die Thematik interessiert, werde ich gerne darüber berichten.

Titelbild: Im Tongsai Bay in Thailand werden die Trinkhalme aus Zitronengras hergestellt

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20 Kommentare
  • Sybille sagt:

    SUPER! Danke für diese Tipps.

  • Maxi sagt:

    Ein super wichtiges Thema! Ich würde mich auf jeden Fall über einen weitergehenden Artikel zum Thema Plastikvermeidung im Haushalt freuen. Ich tue mich in diesem Punkt leider noch schwer – Anregung kann da nicht schaden! Zwar benutze ich schon Glasflaschen, gehe auf den Wochenmarkt und habe immer Stoffbeutel dabei, allerdings fällt bei mir dennoch viel Plastik an.

  • Laura sagt:

    Bei dem Thema Mikroplastik wird immer wieder Kosmetik so betont – klar, kein Mensch braucht Plastikpeelingteilchen, wenn Salz, Zucker oder Kaffee den gleichen Effekt liefern. Aber schaut man sich mal eine Statistik des deutschen Umweltbundesamtes an, wird klar, dass der Anteil an primären Mikropartikeln durch Kosmetika verschwindend gering ist im Vergleich zu Partikeln aus fragmentiertem Kunststoff oder Reifenabrieb (Quelle: https://www.umweltbundesamt.de/presse/pressemitteilungen/mikroplastik-im-meer-wie-viel-woher). Klar ist es wichtig, im Kleinen anzufangen, aber für mich wirkt dieses erlassene Gesetz ein bisschen wie Augenwischerei. Wie du schon schreibst, in vielen Ländern gibt’s die Plastiktüte einfach trotzdem ohne Nachfrage – ich war grade auf Malta und da hat der Kassierer im Tante-Emma-Laden auch komisch geschaut, als ich wie selbstverständlich meinen Jutebeutel aus der Tasche gezogen habe (wobei ich glaube, dass auch sowas noch nicht wirklich viel „Impact“ leistet und eher für’s gute Gewissen ist). Aber ich brauch auch gar nicht den Zeigefinder erheben, was ich jeden Tag im Labor für Abfall produziere, möchte ich eigentlich gar nicht wissen.

  • Dani sagt:

    Liebe Laura,

    ja, das mit dem Reifenabrieb habe ich auch schon gelesen. Und dass bei Euch im Labor sehr viel Müll produziert wird, glaube ich auch. Mein Mann arbeitet im Krankenhaus und berichtet immer von unglaublichen Müllbergen – muss ja alles steril sein und darf deshalb nur 1x verwendet werden. Hier muss man unbedingt auch umdenken. Aber weißt du was: Ich bin froh über solche Erlasse wie das Verbot von Mikroplastik in Kosmetik oder das „Strohhalmverbot“ natürlich wird der Müllberg dadurch nur unwesentlich kleiner, aber er wird kleiner UND das Problem kommt hoffentlich mal bei der breiten Masse an. Und irgendwo muss man schließlich anfangen. Wenn die Bundesregierung oder die EU plötzlich – übertrieben – Plastik verbieten würde, dann stände die Welt Kopf. Ich für meinen Teil versuche Plastik so weit es geht zu vermeiden und das funktioniert inzwischen auch ganz gut. Ansonsten kann ich nur darüber reden, reden, reden und vielleicht ein paar Freunde, Bekannte und Leser animieren mir zu folgen. :-)

    Herzliche Grüße
    Dani

  • Anna sagt:

    Liebe Dani,
    ich habe mich so über Deinen Artikel gefreut – das Thema ist zwar viel zu spät in der Öffentlichkeit angekommen (und eine immer noch zu große Mehrheit hat es sicherlich nach wie vor nicht auf dem Schirm) aber ich sehe es genauso wie Du: jeder sollte selbst so gut wie möglich im Kleinen anfangen und man kann nicht oft genug darüber sprechen. Wie sonst stünde einem das Recht zu, über Politik und „Plastik-Umweltsünder“ zu urteilen und fehlende Gesetze zu reklamieren?!
    Über weitere Tipps zur Plastikvermeidung im Alltag freue ich mich und möchte meine nächste Reise unbedingt in einer der Green-Perals-Unterkünfte verbringen!
    Herzliche Grüße
    Anna

  • Dani sagt:

    Liebe Maxi, liebe Anna,

    ich freue mich über Euer Interesse an weiteren „Plastikfrei-Artikeln“. Ich war mir unsicher, ob das hierher gehört, weil es ja schon so viele Blogs zu dem Thema gibt. Aber gerne zeige ich Euch in einer kleinen Serie, wie wir es umsetzen. In den kommenden Tagen werde ich mit unserem plastikfreien Bad beginnen, ich denke das interessiert die meisten.

    Herzliche Grüße
    Dani

    PS: Anna, wenn Du ein Green-Pearls-Hotel ausprobierst, dann berichte doch mal!

  • Anna – Salon Stories sagt:

    Liebe Dani,

    dies is ein sehr wichtiger Artikel und ich bin sehr froh, dass Du und mittlerweile auch viele andere Menschen das Thema aufgreifen und langsam ein Umdenken stattfindet. Aber das reicht nicht und ich glaube, dass es den meisten Menschen einfach noch „zu gut“ geht, keine Sanktionen drohen, Plastik immernoch einfach und billig und die Umwelt noch nicht kaputt genug ist.

    Es ist so unfassbar erschütternt und traurig, was aus unserer Erde geworden ist. Ich will gar nicht wissen, wie es meinen Enkelkindern irgendwann ergehen wird. Aber: kleine Schritte und Maßnahmen sind besser als keine. Deine oben genannten Ideen setze ich auch schon sehr lange um, zudem betreibe ich „Urban Gardening“: Früher auf dem Balkon, nun in unserem kleinen, feinen Stadtgarten. Gerade heute habe ich vier riesengroße Salatgurken geerntet, ebenso wie frische Kräuter. Es ist so schön und ich weiß diese Nahrung noch mehr zu schätzen, da ich die PFlanzen selbst gesät habe. In Hochbeeten und Kübeln sowie an unseren Obstbäumen wachsen außerdem Tomaten, Paprika, Chili, Auberginen, Rote Bete, Salate, Fenchel, Bohnen, Pflaumen, Pfirsische, Kürbis und und und … nicht nur, dass es unheimlich viel Spaß macht zu gärtnern, auch meinen Kindern gibt dieses „Erlebnis“ sehr viel. Auch nur im Kleinen, auf der Fensterbank Zuhause oder auf dem Balkon im Kübel kann man schon ein wenig selbst anbauen. Ein Anfang, ja, ein kleiner Schritt, wie gesagt, aber immerhin. Und die Wertschätzung der Nahrung gegenüber ist eine andere.

    Herzlichst, Anna

  • Dani sagt:

    Liebe Anna,

    ja ich weiß was Du meinst, es ist wirklich erschütternd was „wir Menschen“ mit der Erde anstellen (Stichwort Klimawandel, Vermüllung, Behandlung von Tieren, Ausbeutung der natürlichen Ressourcen usw.). Ich denke bei vielen haben sich bestimmte Gewohnheiten einfach eingeschlichen, und es ist nicht immer leicht aus der Komfortzone herauszukommen. Ich habe allerdings auch das Gefühl, dass endlich ein Umdenken stattfindet – hoffen wir, dass es noch nicht zu spät ist.

    Herzliche Grüße
    Dani

    PS: Amalia erntet auch fleißig in ihrem kleinen Garten – sie liebt es! Und wir auch.

  • Laura sagt:

    Liebe Dani, natürlich sollte man irgendwo klein anfangen und natürlich es zu befürworten, wenn jemand mal Nägel mit Köpfen macht – aber ich glaube gerade beim Kosmetikthema merkt der Endverbraucher ja überhaupt nichts – ob sich da ein „Lehreffekt“ einstellt, ist also fraglich. Aber beim Thema Plastiktüte hat man ja schön gesehen, dass man den Menschen gut beim Geldbeutel packen kann, denn der Verbrauch der Plastikbeutel hat sich bei uns ja tatsächlich halbiert (Quelle: http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/plastiktueten-deutschland-1.4005705). Ohne die entsprechenden Gesetze bleibt das „im Kleinen anfangen“ glaube ich trotzdem ein Tropfen auf den heißen Stein, denn solang man nicht gezwungen wird, aus seiner Bequemlichkeit rauszukommen, wird sich auf lange Sicht auch nichts an unserem Verhalten ändern. Daher finde ich das geplante Verbot von Plastikgeschirr tatsächlich einen guten Schritt!

  • Dani sagt:

    Liebe Laura,

    ja, die Nachricht von der Halbierung des Plastiktütenverbrauchs habe ich heute früh auch mit Freude gelesen.
    Was schlägst Du also vor? Sich in der Politik oder in Non Profit Organisationen zu engagieren? Über erstes denke ich gerade ernsthaft nach, aber ich glaube ich bin nicht so der Typ Politiker…

    Herzliche Grüße
    Dani

  • M.Daniela sagt:

    Ein wunderbarer Artikel liebe Dani!
    Ich bin seit ein paar Monaten in der Küche am Umstellen, angeregt durch die liebe Kate von https://misskatesblog.wordpress.com
    In den Wohnräumen lebe ich es schon sehr lange, da es einfach so viel schöner ist, Dinge des Alltags in Körben statt in Plastikboxen etc… zu verstauen.
    Im Supermarkt ärgere ich mich oft, wie selbstverständlich alles in Plastik verpackt und verkauft wird. Dabei wäre Glas oft hygienischer, schöner im Aussehen (appetitlicher) und leichter zu recyceln.
    Eine tolle Alternative ist der Wochenmarkt. Auch gibt es Geschäfte, ähnlich wie Tante Emma Läden spezialisiert auf plastikfreies Einkaufen. Leider gibt es in der Pfalz keinen dieser Art. Stattdessen gehe ich gerne zum Bauern…
    Das Bad…. Ich finde es schön, wenn alles umgefüllt ist und mag so gar keine Plastikbehälter rumstehen haben. Shampoo etc…Das nimmt so jedes Wellnessflair. Die letzten Wochen hatte ich auf eine Holzzahnbürste umgestellt…Allerdings könnte mich diese im Vergleich zur elektrischen Bürste nicht überzeugen. Daher freue ich mich besonders auf Deinen Artikel über ein plastikfreies Bad!

    Herzliche Grüße,
    M.Daniela

  • M.Daniela sagt:

    Ja, und dazu fällt mir noch ein, wir als Eltern haben auch fast nur Spielzeug aus hochwertigen Materialien gekauft. Kein Plastikkram….Dieses bunte quitschende Zeug, verunstaltet das ganze Haus. Klar bekommen die Kinder an Geburtstagen etc. von Anderen immer mal doch solche Dinge geschenkt, oder von Holzlego konnte ich die Kinder nicht überzeugen. Aber im Großen und Ganzen konnten wir unserem Vorhaben treu bleiben und sind wenn Besuch kam oft damit positiv aufgefallen…Baggera Auto farblich passend in jedem Stockwerk, Puppenhaus mit ähnlichen Stoffen wie das Wohnzimmer eingerichtet, Holzbausteine, Emaille und Porzellan Geschirr in der Puppenküche, etc…

  • Judith sagt:

    Flugreisen wurden im Artikel gestreift. Diese zu vermeiden ist ein ganz wichtiger und wesentlicher Punkt, um ökologisch noch etwas zu retten. Ja, aber der Urlaub…. und man reist ja nur einmal im Jahr….und und… Oft wird sich nur da eingeschränkt, wo es einem persönlich am wenigsten weh tut.
    Auf eine Plastiktüte beim Einkauf verzichten und dann auf die Malediven fliegen… Sicher, irgendwo muss man anfangen und besser etwas statt nichts. Doch im Verhältnis ist das lächerlich.

  • Dani sagt:

    Liebe Judith,

    stimmt, das Thema Fliegen habe ich nur am Rand angesprochen: Im ersten Abschnitt, in dem es um den Flug nach Bali geht („der Flug ist eine Klimasünde“) und in meinen Top-10-Tipps (“ Kurzzeit-Fernreisen müssen nicht sein, erkundet stattdessen mal die Nachbarländer, Holland wird total unterschätzt“). Der Fokus lag in diesem Artikel auf Plastikmüll. Du hast aber natürlich vollkommen Recht, man sollte sich sehr genau überlegen wie lange und wie häufig man eine Fernreise unternimmt.

    Herzliche Grüße
    Dani

  • Gaby sagt:

    Liebe Dani,

    ich habe mich sehr über diesen ausführlichen Artikel gefreut und die hohe Anzahl an Kommentaren zeigt, dass zum Glück viele ,Ladies‘ dieses Thema interessiert.
    Da ich nicht nur umweltbewusst sondern auch ,tierlieb‘ bin, möchte ich an dieser Stelle an , le Shop vegan‘ verweisen. Meine Tochter und ich lieben diese hochwertigen, modischen Taschen, die aus recycelten PET-Flaschen hergestellt werden. Heutzutage kann man, um einen gepflegten, modischen Eindruck zu hinterlassen, auf Leder jeder Art verzichten…

    Liebe Grüße aus dem südlichen Münchner Landkreis (und durch die Nähe zur Isar, zur Loisach, zu den Seen und den Bergen erübrigt sich eine Flugreise…)

    Gaby

  • Luisa sagt:

    Endlich endlich beschäftigt sich noch jemand mit diesen Themen… Ich leide jeden Urlaub, wenn ich die masslose Verschwendung sehe und den gedankenlosen Umgang mit Wasser, Lebensmitteln, Plastik (Becher am Strand, Trinkhlame…). Wobei das ja nicht nur im Urlaub ein Problem ist. Danke!!!
    Und danke für die guten Tips. Wir waren vor einiger Zeit in einem wundervollen Hotel, in dem sogar das Wasch- und Putzmittel biologisch war und vom Hotelchef wohl auch an andere Hotels geliefert wird.

  • Carlotta sagt:

    Liebe Dani,

    tolle, nachhaltige Unterkünfte (auch mal ganz spezielle Sachen wie ein kleines Ferienhäusschen mitten im Wald) gibt es auch hier: https://goodtravel.de/

    Herzlichst, Carlotta

  • Dani sagt:

    Liebe Gaby, liebe Luisa und Carlotta,

    vielen lieben Dank für Eure tollen Tipps, da werde ich mich gleich mal umschauen! Weißt Du noch wie das Hotel hieß Luisa?

    Herzliche Grüße
    Dani

  • Amalia sagt:

    Ihr Lieben,
    diese Plastik-Thema, das treibt mich ja auch massiv um. In vielen Bereichen habe ich dafür aber keine rechte Lösung. Beispielsweise im Bad: Natürlich kann ich mir die Lotions & Potions in andere Gefäße umfüllen, aber das sieht dann im Ergebnis nur besser aus, der Plastikmüll fällt dennoch an. Ganz schön finde ich übrigens in der Hinsicht die Kosmetik von L’Erbolario, das ist ein italienischer Naturkosmetikhersteller, der x-fach zertifiziert ist für: vegane Kosmetik, Kosmetik ohne Tierversuche, umweltfreundliche Verpackungen – nicht zuletzt Behälter aus kompostierbarem Kunststoff, der aus Zuckerrüben gefertigt wird.
    Aber bei vielen Dingen aus dem Supermarkt? Und auch im Bioladen gibt es zahlreiche Produkte in Plastikverpackungen (Könnten Sie mir den Mozzarella-Klops in mein Weckglas abfüllen, bitte?).
    Über weitere Tips und Erfahrungen dazu würde ich mich freuen.
    LG
    Amalia

  • Danika sagt:

    Wir wohnen in den USA und hier ist es mit Plastik-und Wegwerfartikeln auch ganz schlimm. Ich habe in den letzten Jahren auch einiges umgestellt, um den Alltag und Haushalt moeglichst plastikfrei zu halten. Wenn man sich damit mal etwas naeher auseinandersetzt kann man auch hier gluecklicherweise einiges machen. Hier mal einige Anregungen meinerseits:

    -Tupperdosen kaufe ich aus Glas und Edelstahl.
    – Es gibt auch Dosen auf planzlichen Stoffen (z.B. https://www.amazon.com/green-sprouts-Sprout-Plants-Aqua-Set-6mo/dp/B00QAM42A6/ref=sr_1_2_a_it?ie=UTF8&qid=1534268759&sr=8-2&keywords=green%2Bsprouts%2Bcontainer&th=1) . Die nehme ich fuer Babynahrung oder kleine Snacks fuer unseren kleinen, wenn wir unterwegs sind
    -Kochutensilien aus Holz/Bambus (Schneidebretter, Pfannenwender, etc.) oder Edelstahl
    -Schuesseln kaufe ich nur aus Glas, Edelstahl oder Porzellan
    -Wir haben einen Edelstahlwasserfilter um das Leitungswasser zu filtern, denn Getraenke hier in Glasflaschen und Recyclingstellen gibt es noch zu ungenuege
    -Wiederverwendbare Wraps oder Wachspapier fuer Lebensmittel anstatt Plastikfolie
    -Silikon Stretch Deckel zum Abdecken von Lebensmitteln, Schuesseln, etc. anstatt Plastikfolie (s. hier https://www.amazon.de/verschiedenen-Lebensmittel-Aufbewahrung-Geschirrsp%C3%BCler-Gefrierschrank/dp/B07CVB67TZ/ref=sr_1_2?ie=UTF8&qid=1534269189&sr=8-2&keywords=silicone+food+cover)
    -Wiederverwendbare Edelstahltrinkflaschen fuer unterwegs. Die halten auch die Temperatur am besten kuehl bei heissem Wetter z.B. oder auch umgekehrt fuer Heissgetraenke.
    -Wiederverwendbare Obst-und Gemuesebeutel fuer den Supermarkt
    -Edelstahl-oder Porzellankaffeebecher fuer unterwegs, wenn man sich irgendwo Kaffee zum Mitnehmen holt. Bei Starbucks oder aehnlich kann man sich die in der Regel ohne Probleme befuellen lassen anstatt den ollen Pappbechern mit Plastikdeckel
    -Babyflaschen haben wir aus Silikon

    Fuer unseren kleinen habe ich hier nun auch eine umweltfreundlichere Einwegwindel gefunden, die biologisch schneller abbaubar ist und zwischendurch verwende ich auch immer mal Stoffwindeln. Ich moechte auch moeglichst auf Plastikspielzeug verzichten, aber leider muellt uns die Familie meines Mannes immer wieder gerne damit zu, obwohl ich zwischendurch oefter mal anbringe, dass ich Plastikspielzeug bewusst vermeide.
    Ja und wenn man hier irgendwo ausserhalb in kleineren Cafes was isst und trinkt bekommt man leider auch viel zu oft Wegwerfteller und Plastikbesteck, was mich jedes Mal aergert. Auch wenn man irgendwo Kaffee trinken geht, kriegt man meist einen Pappbecher, aber es lohnt sich immer mal zu fragen, ob man eine vernuenftige Tasse haben kann, denn da hat man jetzt auch immer oefter mal Glueck.

    Immerhin sieht es aus, als wenn nun auch hier langsam ein Umdenken stattfindet. Plastiktueten sind hier nun in den meisten Supermaerkten abgeschafft und einige Gemeinden versuchen nun auch Strohhalme und Wegwerfgeschirr abzuschaffen, aber da gibt es leider noch sehr viel zu tun.

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