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33 Walks durch London, die man erlebt haben muss*, so heißt mein neuster Reiseführer durch London. Kurz vor unserer Abreise nach Jersey fiel mir dieses Buch über meine Lieblingsstadt in die Hände. Da wir auf der Rückreise von den Kanalinseln noch fünf Tage in London verbringen wollten, stand eins fest: Wir probieren die Touren gleich aus! Und weil sie uns so gut gefallen haben, gibt es auf dem Lady-Blog in nächster Zeit eine kleine Serie mit London-Spaziergängen. Starten möchte ich mit dem „Alle-Zeit-der-Welt-Walk“, der quer durch Greenwich führt.
„Der Alle-Zeit-der-Welt-Walk“
„Der Alle-Zeit-der-Welt-Walk“ klingt, als könnte man beim spazieren gehen dem Trubel und Stress der Großstadt entfliehen. Und so war es auch. Wir fuhren von Victoria Station mit dem Zug zur Blackheath BR Station. Auch wenn man es kaum glauben mag: Man befindet sich immer noch in London. Allerdings gibt es hier keine Hochhäuser, denn einflussreiche Anwohner haben sich vor über 100 Jahren dazu entschlossen, dass kein Gebäude größer als der Kirchturm der All Saints Church sein darf. Noch heute hat dieses Gesetz seine Gültigkeit. Nachdem wir die All Saints Church hinter uns gelassen hatten, betraten wir eine riesige Parkfläche und waren gespannt, wo uns dieser Walk hinführen würde. Noch ahnten wir nicht, dass wir eine atemberaubende Aussicht erhalten würden, aber dazu später mehr. Sobald die 80 Hektar große Parkfläche erst einmal überquert war, betraten wir den Eingang vom Greenwich Park.
Keiner darf so groß sein wie sie: Die All-Saints-Church
Station 1: Greenwich Park
Greenwich, das sagt uns doch was. Ja genau, hier befindet sich der Nullmeridian. Im Greenwich Park trafen wir auf dem Hauptweg deshalb auch jede Menge anderer Touristen oder Schulklassen, die auf dem Weg zur Royal Observatory Greenwich waren. Wenn man sich vom Hauptweg des Parks allerdings entfernt, betritt man nicht nur wunderschöne Wege, sondern hat auch seine Ruhe vom ganzen Trubel. Mir persönlich hat das gregorianische Rangers House sehr gefallen. Hier konnte man mitten im Rosengarten auf einer Bank sitzen und die Seele baumeln lassen. Auch ein Besuch des Hausinneren ist laut meinem Reiseführer einen Abstecher wert. Hier befindet sich eine umfassende Kunst- und Kunsthandwerksammlung vom “Diamantenbaron” Sir Julius Wernher (1850 – 1912). Übrigens: Links und rechts des Weges kann man japanische Zierkirschen entdecken, die während unseres Besuchs Mitte Mai wunderschön blühten.
Das Rangers House beherbergt eine umfassende Kunst- und Kunsthandwerksammlung von Sir Julius Wernher
Station 2: Pavillon Tea House & Sternwarte
Nach der Erkundung des Greenwich Parks gönnten wir uns eine Stärkung in Form einer heißen Schokolade mit viel Sahne und Marshmellows im Pavillon Tea House – unglaublich lecker. Einen wirklich beeindruckenden Panoramablick auf die City von London hatten wir dann neben der Sternwarte. Leider muss man sich diesen Blick mit vielen, vielen anderen teilen und es war fast unmöglich, ein paar anständige Fotos mit der Kamera einzufangen. Dennoch hat sich dieser Ausblick sehr gelohnt. Man schaut von hier auf die beeindruckenden Wolkenkratzer von Londons City.
Gönn Dir: Zum Beispiel eine heiße Schoki mit extra viel Sahne im Pavillon Café
Station 3: Queen’s House & Greenwich Market
Nachdem wir die Menschenmassen neben der Sternwarte hinter uns gelassen hatten und den Hügel hinunter gewandert waren, kamen wir am Queen’s House vorbei. Der Legende nach schenkte James I. dieses Haus seiner Frau Anne of Denmark als Wiedergutmachung. Angeblich hat er nämlich während einer Jagd geflucht, als seine Frau unabsichtlich seinen Lieblingshund erschoss. Anne hat die Fertigstellung des Hauses leider nicht mehr erlebt. Ein Besuch des Hauses ist auf jeden Fall sehr lohnenswert, selbst wenn man “nur” durch die Säulengänge am Haus und am Park entlang schlendert. Schaut Euch in der Nähe unbedingt auch Greenwich Market an. Hier gibt es neben Foodtrucks, Obst- und Gemüseständen auch Handwerkskunst und Antiquitäten. Ich hätte ewig umherbummeln können.
Ein Besuch des Queen’s Houses mit seinem Säulengang ist auf jeden Fall lohnenswert
Station 4: Goodards at Greenwich & Naval College
So langsam verspürten wir nun Hunger. Daher waren wir über diesen Tipp aus dem Buch sehr dankbar: Goodards at Greenwich ist bekannt für das traditionelle „Pie-&-Mash-Menü”. Das Lokal gibt es schon seit 1890. Es lohnt sich wirklich, diese britischen Aufläufe mit Kartoffelpüree zu probieren. Nach der Rast ging es weiter auf das Gelände des Naval Colleges. Aufgrund der Wärme standen die Fenster des Colleges offen und wir konnten den Klängen vieler unterschiedlicher Musikinstrumente lauschen. Aus einem Fenster hörte man zum Beispiel eine Trompete, aus dem nächsten Fenster ertönte ein Schlagzeug und wieder einige Schritte weiter sang jemand eine Arie. Außerdem empfehle ich Euch, auf dem Gelände des Colleges die Painted Hall und die Chapel of St. Peter and St. Paul zu besuchen.
Das Old Royal Naval College (übrigens Weltkulturerbe) und im Hintergrund die Painted Hall
Station 5: Cutty Sark & Foot-Tunnel
Sobald man das Gelände des Colleges hinter sich gelassen hat, steht man vor dem riesigen berühmten Segelschiff Cutty Sark. Der Dreimaster ist sehr beeindruckend und lässt alles in der Nähe recht klein wirken. Zum Ende unserer Tour sind wir noch durch den Greenwich Foottunnel gegangen. Dieser Tunnelweg führt unter der Themse zum anderen Ufer, ähnlich wie der alte Elbtunnel bei uns in Hamburg. Hat man das andere Ufer der Themse erreicht und wirft einen Blick zurück, erstreckt sich noch einmal in aller Pracht die Cutty Sark, das Naval College mit der Chapel of St. Peter and St. Paul, die Painted Hall, das Queen´s House und das Royal Observatory auf dem entfernten Hügel. Für diesen Walk haben wir uns wirklich „alle-Zeit-der-Welt“ gelassen und die sollte man auch auf jeden Fall mitbringen.
Der beeindruckende Tee- und Wollklipper Cutty Sark war eines der schnellsten Segelschiffe seiner Zeit
33 Walks durch London, die man erlebt haben muss
Zunächst hatten wir eigentlich nur zwei Touren aus dem Buch geplant. Dass wir dann aber doch vier Touren unternahmen und davon die eine sogar gleich zweimal, damit hatten wir tatsächlich nicht gerechnet. Ich habe durch dieses Buch in London soviel gesehen, dass ich noch begeisterter zurückkam. Und selbst mein Mann ist mittlerweile ein immer größerer Londonfan und bezeichnete unseren letzten Londontrip als einen der Besten.
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