Lady-Frage: Wohnung kindersicher machen?
Dani

Liebe Ladys,
wir erwarten unser erstes Kind und ich überlege nun, wie wir unsere Wohnung kindersicher machen können, ohne sie dabei völlig zu verunstalten. Wir haben im Wohnzimmer beispielsweise zwei Tische mit einer glatten Holzoberfläche, sodass schon feine Kratzer auffallen. Natürlich könnte man einfach eine Decke darauf legen, aber das macht es für das Kind und das Sonntagsgeschirr ja nicht sicherer. Für unseren frisch restaurierten Ohrensessel lasse ich gerade eine Husse nähen. Vielleicht habt Ihr noch ein paar geschmackvolle Tipps?

Lieben Gruß
Kathrin

punkt

Liebe Kathrin,

zunächst: wie schön, dass Ihr ein Kind erwartet – Euch steht eine aufregende erste Zeit bevor! Und da die ersten Wochen gelegentlich anstrengend werden, solltest Du Dir noch nicht zu viele Gedanken machen. Ich weiß, das ist gar nicht so leicht. Die meisten Mamas in spe treibt der Nestbautrieb bis kurz vor die Geburt ganz schön an. Aber ich kann Dir nur aus eigener Erfahrung sagen: Genießt die letzte Zeit zu zweit, die Wohnung musst Du erst dann kindersicher machen, wenn Dein Kind anfängt sich auf irgendeine Art fortzubewegen. Doch nun zurück zu Deiner Frage, die ja eigentlich aus zwei Teilen besteht: „Wie schütze ich mein Kind vor der Wohnung und wie schütze ich die Wohnung vor meinem Kind?“ Ersteres haben wir gar nicht so exzessiv betrieben. Wir haben die Steckdosen gesichert, Verschluckbares verräumt, den Putzmittel-Schrank mit einer Kindersicherung verschlossen und Blumentöpfe vom Boden entfernt. Außerdem ist ein Gitter vor der Treppe wichtig.

Vor vielen Dingen kann man ein Kind jedoch nicht schützen, da muss es einfach seine Erfahrungen machen. So hat unsere Tochter beispielsweise nur einmal nach der heißen Heizung gegriffen, danach hatte sie gelernt was „heiß“ bedeutet. Nun zur zweiten Frage: Kleine Kinder fassen alles an, reißen an allem und schmeißen alles um. Das machen sie nicht aus Böswilligkeit, sondern um zu begreifen. Wertvolle antike Möbel sind da möglicherweise fehl am Platz. Vielleicht könnt Ihr sie in der ersten Zeit in Sicherheit bringen. Allerdings, und das wirst Du jetzt vermutlich nicht gerne hören, gilt auch für die Zeit, in der Euer Kind älter ist: Keine Garantie für Eure Möbel. Ein Haus mit Kindern lebt einfach und da sind Kratzer ganz normal. Für Euch bedeutet das entweder: Viele Verbote aussprechen oder Euch mit den „lebendigen“ Möbeln anfreunden. Die erzählen Euch später zumindest viele Geschichten.

Herzliche Grüße
Dani

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8 Kommentare
  • Schwedenlady sagt:

    Ich muss jetzt an die „Gute Stube“ denken, welche abgeschlossen, leer und kalt stand und nur zu besonderen Festlichkeiten und Anlässen geöffnet wurde. Das ist die zweite Alternative zum Verräumen des schönen Holztisches. Übrigens könnte man die Decke auch mit Tischklammern befestigen.
    Und in Kombination mit viel Erklärungen denke ich, geht das schon.
    Unser Sohn hat nie Interresse an der Tischdecke gezeigt. Wohl hat er mir allerdings eine CD ausgepackt und bei der Voliere über den Fußboden gezogen. :-)
    Kleiner Tipp, Konditionierung: Ich bin die einzige Mutter in der Krabbelgruppe gewesen, die mit hüftlangen Haaren herum lief. Alle Kinder hingen mit ihren Händen drin, bis auf meines. Warum?
    Ich habe, selbst beim Auslösen des Greifreflexes schon, fröhlich gerufen: „Lass meine Haare los“,die Hand entfernt, mich überschwänglich bedankt und ihn durchgeknuddelt. So hat er gelernt, die Haare sind kein Spielzeug.

    Ich kann mich in Puncto Sicherheit nur anschließen. Da ein blindensicherer ein kindersicherer Haushalt ist, habe ich mir da, außer den oben genannten Ratschlägen, wenig Kopf gemacht. Es liegt nichts am Boden und giftige Flüssigkeiten füllt hier auch keiner um oder lässt sie stehen. Das gilt auch für scharfe Gegenstände. Immer einen Topf mit kaltem Wasser auf eine heiße Herdplatte stellen und evtl. ein Herdgitter anschaffen. Das wird schon. Evtl. sind die Schwämchen als Kaffeekannentropfschutz mit ihren Figürchen interessanter als der Holztisch. So war es für mich als Enkelin. Und das schön verzierte Besteck erst. Die Kindheit grüßt freundlich.

    Alles Gute für Euch! Eine wunderbare Zeit wünscht Euch

    Schwedenlady

  • M.Daniela sagt:

    Liebe Kathrin,

    ich muss schmunzeln. Nicht über Deine Gedanken, sondern darüber, dass ich sie selbst geteilt habe und auch immer noch teile!
    Besonders großw ar der dran alles zu schützen vor 5 Jahren, als wir unser Haus gekauft und renoviert hatten.
    Unser Wohnzimmer lag uns da besonders am herzen. Dunkelblaues Parkett in Makassaroptik.Jeder noch so kleine Kratzer viel auf und ich habe viele träne
    herruntergeschluckt. Am Anfang waren wir wie Kinder auf dem Boden. ( Das schweißt zusammen als Ehepaar glaube mir ;-) ) und haben die Kratzer versucht „unsichtbar“ zu machen. Heute sind da leider so viele, dass ich aufgehört habe zu weinen.
    Ich habe uns einen Perserteppich gekauft. Keinen maschinellen, nein einen handgeknüpften. Allerdings aus zweiter Hand.Da hatten wir Soviel Glück, denn er war noch neu.
    Jetzt geht in diesem Beispiel das alte Lied weiter. Nur Wasser im Wohnzimmer, Schuhe weiterhin aus…..
    Auch die Möbel sind bei uns mittlerweile sehr hochwertig und ich entdecke immer noch zähneknirchend Kratzer.
    Aber sehr wenige. Die Kinder haben gelernt darauf zu achten.Das betrifft das ganze Haus. Ein größeres Problem stellt da täglich die Ordnung da. Ich schimpfe mehr über das zerstreute „Zeug“ im Haus.

    Einen Tipp den ich Dir jedoch auch geben möchte ist, kaufe das Spielzeug passend zur Einrichtung.
    Ja, Du wirst oft von anderen seltsame Kommentare hören. Aber glaube mir dass bunte piepsende Spielzeug kostet wesentlich mehr nerven. Beispielsweise ist bei uns im Erdgeschoss, alles braun,creme-weiss gehalten.
    Somit, gab es Rutschautos in braun(schöne gibt es von Baghera) und Bauklötze in Holz natur. Der Puppenwagen genäht aus Burberry Stoff.
    Im oberen Stockwerk, weiß blau für den kleinsten und weiss pastell für die Tochter.
    Das Spielzeug alles farblich passend. Die grellen Sachen wurden verbannt oder weiter geschenkt ;-)
    Allerdings habe ich da eh einen Fimmel. Selbst die Schnuller gab es oft passend …

    Einen Ohrensessel finde ich übrigens auch sehr nobel. Wir werden uns eine Chesterfield Couch kaufen, nachdem die zweiter Couch in 5 Jahren kaputt ging. Leder ist doch wesentlich haltbarer als Kunstleder und lässt sich leichter restaurieren.

    Also nur Mut zum edlen Interior.Warum warten bis die Kinder aus dem Haus sind. Sie gehören nun ein Leben lang zu Dir und lernen so achtsam zu sein.

  • M.Daniela sagt:

    Ohh weh, ich habe einige Tippfehler, da ich wenig Zeit habe. Entschuldigt bitte meine Lieben.

  • Mie sagt:

    Von mir auch erstmal herzlichen Glückwunsch!
    Kinder lieben, wenn sie erstmal soweit sind, selbst die Welt zu erkunden, alles Neue. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Einrichtungsgegenstände, die dauerhaft dastehen eher von geringem Interesse sind. Beispielsweise steht bei uns im Wohnzimmer ein Kaktus auf dem Boden, von dem höchstens mal ein paar Blätter entfernt wurden, und es gibt ein Kaminbesteck, was wenn man dran stupst, schön wackelt… vor allem gegen die Wand! Das wurde nur ein- oder zweimal ausprobiert und dann war es „entdeckt“ und damit erledigt.
    Ich habe auch gedacht, ich müsste die Einrichtung nach und nach dem Bewegungsradius des Kindes anpassen, aber das war nicht nötig. Am Ende hängt es sicherlich auch von der Persönlichkeit des Kindes ab, wie es sich verhält, aber man ist ja anfangs auch immer mit dabei und kann dem Kind sagen was in Ordnung ist und was nicht. Ein paar Kratzer im Parkett mussten auch wir verschmerzen, aber was wiegt das schon gegen das Glück ein Kind im Haus zu haben?
    Alles Gute!

  • Kathrin sagt:

    Hallo an alle,

    vielen Dann für eure lieben Ratschläge und vor allem für euer Verständnis. Ich hatte schon Bedenken, dass jemand äußern könnte, meine Inneneinrichtung sei mir wichtiger als der Nachwuchs. ;)

    Lieben Gruß
    Kathrin

  • Schwedenlady sagt:

    Liebe Daniela, kenn ich, ging mir mit dem Schwämmchen beim Tropfenfänger auch so oben. Ich denke, jeder weiß, wie schnell man sich vertippt. Das mit dem Spielzeug passend zur Einrichtung finde ich absolut witzig und kreativ, im positiven Sinne! Ich wär da nie, nie drauf gekommen. Ich glaub, ich kauf mir einen Tropfenfänger, die Erinnerung hat so deutlich gewunken. :-) Grüßle, Schwedenlady.

  • Maja sagt:

    Wenn man sich solch hochwertigen Möbel kauft vielleicht aufs Kind verzichten… Sorry aber diese Frage kann ich nicht ernst nehmen. Ihr wohnt in einer Wohnung und nicht im Museum
    LG
    Maja

  • M.Daniela sagt:

    Liebe Maja,
    ich stimme Dir vollkommen zu. Wir wohnen nicht in einem Museum und dieses Gefühl hat sich in all den Jahren zum Glück auch nie eingestellt.
    Aber dennoch denke ich, dass das Eine das Andere ja nicht ausschließen muss.
    Kinder sind das größte und wertvollste Geschenk, dass man im Leben geschenkt bekommt und doch darf und soll man sich treu bleiben.
    Kinder können durchaus lernen auf Dinge achtsam zu sein und dennoch Ihre Kindheit voll und ganz auszuleben.
    Ich denke es ist eher eine deutsche Einstellung, dass wir nicht so auf hochwertige Wohnungseinrichtung achten.
    In Frankreich,Italien und auch den Staaten ist es selbstverständlicher die Wohnung hochwertig einzurichten.
    Das soll kein Abwerten sein, lediglich eine persönliche Beobachtung meinerseits!

    Selbstverständlich darf dies nie dazu führen, dass die Kinder wie damals in der „guten Stube“ wie angekettet wirken.Momentan beispielsweise, sitzt meine Kleine auf dem Teppich mit Ihrer Bettflasche an den Füßen, malt und strahlt mich an, als ich sie Beobachte ;-) Es ist also definitiv möglich,dass alle glücklich sind.
    Ich wünsche Euch einen schönen Feiertag.

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