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Liebe Dani,
als erstes muss ich Dir sagen, dass ich Deinen Blog einfach toll finde und eine eifrige Leserin bin. Besonders gut gefällt mir, dass Du über ein Kleidungsstück oder Accessoire auch seine Entstehungsgeschichte berichtest. Außerdem wollte ich fragen, ob Louis Vuitton Taschen Stil haben. Man sieht sie ja recht häufig, an ziemlich vielen Armen. Oftmals glaube ich, dass dies nur Angeberei ist, trotzdem verbindet man mit LV doch eigentlich Tradition und Qualität. Von C.
Liebe C.,
herzlichen Dank für Deine nette E-Mail! Ich denke, Louis-Vuitton-Tasche ist nicht gleich Louis-Vuitton-Tasche. Worauf Du vermutlich anspielst, sind die Damier– oder Mongramm-Speedys. Die beiden Taschenmodelle sieht man am häufigsten, weil sie die günstigsten sind und am liebsten gefälscht werden. Eben diese Gründe haben in den letzten Jahren auch zu einem Imageverlust der Speedy – wenn nicht sogar von LV selbst – geführt. Ich persönlich bin auch kein großer Fan der Monogramm-Tasche. Es gibt jedoch durchaus Ladys mit Geschmack, die auf die Speedy schwören und zu denen sie hervorragend passt. Prinzipiell spricht also nichts gegen eine Tasche von einem Traditionsunternehmen wie Louis Vuitton. Ganz im Gegenteil: Kaum eine Firma stellt so hochwertige und stilvolle Modelle her.
Diese Taschen haben jedoch ihren Preis. Du hast sicherlich schon mal festgestellt, dass sich große Logos und Monogramme nur bei den günstigen Teilen eines Modehauses finden: Man denke nur an die Tommy Hilfiger Pullover, auf denen sich der Schriftzug über die ganze Brust erstreckt, oder die Gürtel von Dolce & Gabbana mit goldener DG-Schnalle. Je teurer und exklusiver die Kollektion, desto dezenter der Hinweis auf die Firma. Also: Greif zur Speedy, wenn sie vom Stil zu Dir passt. Dann wird sie auch nie billig aussehen. Ich würde mir allerdings keine Tasche und kein Kleidungsstück kaufen, nur weil es mit einem Markenschriftzug versehen ist. Denn ob jemand Stil hat, erkennt man nicht an den Firmen die er trägt, sondern an der Qualität seiner Kleidung.
Herzliche Grüße und einen schönen zweiten Advent,
Dani
NACHTRAG: Inzwischen habe ich mir selbst eine großartige Vintage-Louis-Vuitton zugelegt
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Auch ich habe einmal in meinem Leben eine LV-Tasche besessen und habe mich stets über die Qualität gefreut. Das gute Stück trug die typischen LV-Buchstaben auf sandfarbenem Grund. Taschen müssen bei mir viel aushalten, und irgendwann war auch diese Tasche unansehnlich geworden.
Grundsätzlich habe ich aber nichts übrig für Markennamen auf Kleidungsstücken oder Accessoires. Ich suche meine Kleidung grundsätzlich danach aus, dass sie keine Buchstaben trägt. Ich mag es einfach nicht. Letztlich muss aber jeder selbst wissen, was er trägt.
Leider sieht man die thematisierte Tasche zu oft an seltsam gekleideten, gepiercten und unpassenden geschminkten grellen Damen.
Ob Fälschung hin oder her: aus einer damenhaften Premium-Tasche wurde ein Lielings- Accessoire der Friseusen- Fraktion. Schade.
Ich kann mich BaronBrockdorff nur anschließen. Für dezenten Luxus bietet sich heutzutage eher Longchamp an.
Ein schöner Artikel zum Thema erschien vor einem Weilchen in der FAZ:
http://faz-community.faz.net/blogs/stuetzen/archive/2010/03/22/neue-traditionen-fuer-ein-niedergehendes-buergertum.aspx
Danke S.G. für den Artikel-Tipp. Die Fotos sagen ja eigentlich alles. Schön, fand ich den Hinweis auf Asfa-Wossen Asserates „Manieren“ in einem der Kommentare (übrigens ein absolut lesenswertes Buch!):
„Ein neueres Phänomen sind luxuriöse Markenartikel – eigentlich ein Widerspruch in sich, denn das Luxuriöse muss doch eigentlich das Einzigartige, auf Maß Gemachte, nach Entwurf eigens Gearbeitete sein, und das alles kann und will eine Marke nicht leisten. Der Luxus-Markenartikel ist Abzeichen einer Zeit, die massenhaft Luxusartikel benötigt, die teuer, aber nicht ganz so teuer wie echter Luxus sein sollen.“
Herzliche Grüße
Dani
Obwohl Longchamp, habe meiner Liebsten auch eine geschenkt, mittlerweile auch oft von Frauen der Friseusen-Fraktion getragen werden.
Die Taschen passen dann von Größe und Stil einfach nicht zur Trägerin. Was ich wirklich sehr schade finde, da ich die Schlichtheit, Eleganz und Qualität von Longchamp sehr schätze.