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Hallo liebes Lady-Blog Team,
habt Ihr eventuell einen Tipp, wo man bezahlbare, klassische Mode kaufen kann, bei der man kein extrem schlechtes Gewissen haben muss? Ich versuche schon eine Weile Marken für mich zu finden, aber so ganz glücklich werde ich nicht. Also so wie Tommy Hilfiger und Co. – nur in fair!
Herzliche Grüße
Juliane
Liebe Juliane,
ich habe mich sehr über Deine Frage gefreut, denn das Thema nachhaltige Mode ist eines, das wir auf dem Blog bisher vernachlässigt haben und ich habe schon längst einmal einen Beitrag dazu geplant. Zunächst: Beim Thema Öko-Mode denken die meisten als erstes an Armedangels und Hess Natur. Zwar produzieren auch diese beiden Labels durchaus hübsche Sachen, aber natürlich gibt es inzwischen viel mehr Grüne Labels, sodass eigentlich für jeden etwas dabei ist. Manche Unternehmen, wie zum Beispiel Van Laack sind auch fair, ohne dass sie es an die große Glocke hängen. Führend im Bereich nachhaltige, grüne Mode sind Outdoormarken wie Deuter, Odlo, Vaude, Haglöfs oder Patagonia.
Ich habe jedoch ein paar Labels für Dich herausgesucht, die meines Erachtens klassisch und trotzdem grün produzieren:
1. Klassische Blusen von Van Laack
Für den Hemden- und Blusenhersteller van Laack sind faire und soziale Arbeitsbedingungen an den Fertigungsstandorten in Mönchengladbach, Tunesien und Vietnam fester Bestandteil der Firmenphilosophie. Im Zuge der Verbesserung der Arbeitsbedingungen ist van Laack im April 2017 der Fair Wear Foundation beigetreten.
2. Businessblusen von eterna
Noch einmal Hemden und Blusen: Eterna aus Passau stellt hochwertige Oberbekleidung in Bio-Qualität her, und zwar Made in Europa und klimaneutral. Das Unternehmen kompensiert den CO2-Ausstoß, indem es verschiedene Umwelt- und Klimaschutzprojekte finanziell unterstützt. We care for people and nature“ lautet ihr Versprechen.
3. Elegante Schuhe von Alinaschuerfeld
Die Hamburger Designerin Alina Schuerfeld arbeitet seit der Gründung ihres Labels 2009 mit Handwerksbetrieben in Italien und Spanien, in denen ihre außergewöhnlich schönen, nachhaltigen Schuhe aus vegetabil oder chromfrei gegerbtem Leder sowie aus chromfrei gegerbtem Lachsleder gefertigt werden. Schauen so gar nicht öko aus!
Extrem elegant und auch noch fair sind die Schuhe von Alina Schuerfeld/Bild-Credits: Alina Schuerfeld
4. Lässige Businessmode von Filippa K.
Die 1993 gegründete schwedische Marke Filippa K. setzt auf Minimalismus: Neben ihren Läden mit neuen Kollektionen – unter anderem aus Recycling-Wolle – betreibt Filippa K. in Stockholm Leihboutiquen oder hängt gebrauchte Filippa K.-Teile neben die Neuware. Das Ziel von Nachhaltigkeitsdirektorin Elin Larsson: Das Ende von „Fast Fashion“.
Siehe auch: Outfitpost: Ein nachhaltiger Blackwatch-Look mit Filippa K
Das nachhaltige Label Filippa K. aus Schweden setzt auf minimalistische, lässige Businessmode/Bild-Credit: Filippa K.
5. Feminine Damenmode von Lanius
Seit 1999 bringt Claudia Lanius mit ihrem Kölner Label Lanius ökologische Materialien in Einklang mit fairen Arbeitsbedingungen, femininen Silhouetten, mit viel Liebe zum Detail und einer perfekten Passform. LANIUS ist GOTS-zertifiziert und verwendet hauptsächlich Rohstoffe aus kontrolliert biologischem Anbau (kbA) oder Tierhaltung (kbT).
Feminine, faire Damenmode für den Alltag findest Du beim Kölner Label Lanius/Bild-Credits: Lanius
6. Basics von Living Crafts
Living Crafts aus Oberfranken ist ein alter Hase in Sachen Ökomode. Schon seit über 25 Jahren stellt das Unternehmen Mode unter umweltfreundlichen und fairen Bedingungen her. Ich finde Living Crafts ideal für Basics wie weiße T-Shirts und auch für Unterwäsche. Die Designs sind zeitlos und die Produkte zeichnen sich durch eine lange Haltbarkeit aus.
7. Jeans von Nudie
Praktisch alle konventionellen Jeans belasten die Umwelt durch den Einsatz von giftigen Chemikalien in Baumwollanbau und Produktion – leider auch meine geliebten Jeans von Levis. Eine Alternative könnte da das schwedische Label Nudie sein. Die Bio-Jeans bestehen aus GOTS-zertifizierter Biobaumwolle aus der Türkei und 1 bis 2 % Elastan-Anteil. Wem die Hosen nicht passen oder stehen kann sich alternativ bei den Bio-Jeans-Labels Mud Jeans oder Kuyichi umsehen.
8. Sommerkleider von People Tree
Das Londoner Label People Tree gehört wie Living Crafts zu den Pionieren der Öko-Mode. Das Anliegen von Gründerin Safia Minney: attraktive Kleidung anzubieten, welche die Arbeits- und Lebensbedingungen der Produzenten und die Umwelt schützen. Besonders gut gefallen mir die Sommerkleider mit romantischen Blumenprints – typisch englisch.
Typisch für das Londoner Label People Tree sind Kleider mit Blumenprints – hier zwei Modelle, die in einer Kooperation mit V&A (Victoria and Albert Museum) entstanden sind/Bild-Credits: People Tree
9. Sneaker von Veja
Die Sneaker des französischen Labels Veja sind spätestens weltweit bekannt, seit sich Herzogin Meghan Markle regelmäßig mit ihnen zeigt. Die Öko-Schuhe werden in Brasilien aus Naturkautschuk, pflanzlich gegerbtem Leder und Bio-Baumwolle hergestellt. Und auch ich als Nicht-Sneaker-Trägerin muss zugeben: Sehen schon ganz cool aus!
10. Moderne Mode von Nina Rein
Das oberbayerische Label NINA REIN entstand aus der Notwendigkeit nach farbenfroher, femininer Mode für selbstbewusste, moderne Frauen, die in Design, Qualität und Umweltbewusstsein den heutigen Anforderungen gerecht wird. Heißt: innovative Nachhaltigkeit bei Materialwahl, Entwicklung und Verarbeitung. Und dazu auch noch sehr chic!
Das Label Nina Rein richtet sich an moderne, selbstbewusste Frauen/Bild-Credits: Nina Rein
Noch ein paar Tipps & Überlegungen
Die meisten kleinen Labels, die wir hier regelmäßig vorstellen – von Indian Affairs bis Von Dörnberg – produzieren in geringen Stückzahlen und unter guten Bedingungen. Mit viel Herzblut und hervorragender Qualität entstehen Stücke, die jahrzehntelang Freude machen – also nix mit „Fast Fashion“. Bei diesen Labels, die Du z.t. auch auf meiner Seite „Hier shoppt die Lady“ aufgelistet findest, kannst Du mit gutem Gewissen einkaufen. Und: Auch eine Barbourjacke (die übrigens bis heute in England produziert wird) zu kaufen, die ein Leben lang hält, ist nachhaltig und auch mal in einem Second-Hand-Laden einzukaufen ist nachhaltig. Die größte Auswahl an grüner Mode hat m.E. der Avocadostore.
Tolle Faire Labels sind auch Like A Bird, das wir Euch hier bereits vorgestellt haben – das Unternehmen experimentiert z.B. mit kompostierbaren Rosenfasern sowie Spectrum, das wir Euch hier vorgestellt haben; Ein weiteres wunderbares Fair Fashion Label ist das österreichische Unternehmen Consches, das wir Euch hier gezeigt haben
- Lady-Frage: Wo gibt es nachhaltige Bio-Handtücher?
- Kaschmirwoche: Kaschmir mit gutem Gewissen?
- Faire Unterwäsche von Erlich Textil
- Elkline: Nachhaltige, edle Funktionsbekleidung
Hallo Juliane,
ich habe noch einen Tipp für dich: Schau mal auf https://tassel-tales.com/. Das Label wurde von drei Wienerinnen gegründet. Hier gibts farbenfrohe Kleider, Bast-Taschen und Quasten, hergestellt wird alles in Frauen-Kollektiven und Behinderten-Werkstätten. Ich finde die Schuhe Hammer!
Liebe Grüße
Carlotta
Zeitlose Basics in sehr guter Qualität gibt es auch von „Grüne Erde“ (ebenfalls ein österreichisches Unternehmen, das neben einem Online-Shop auch mehrere Ladenlokale in Deutschland unterhält).
Neben Mode umfasst das Sortiment auch Möbel und Kosmetik.
Liebe Juliane,
eine gute Schneiderin in der Nähe ist Gold wert. Die Stücke sind – so stelle ich immer wieder fest – im Endeffekt auch nicht teurer als Mode von der Stange, sehr individuell, passgenau und daher, wenn man auf gute und hochwertige Stoffe achtet, lange, lange tragbar. Es lohnt sich, die Suche zu starten und einen Versuch zu wagen! Ansonsten, wenn man Spaß daran findet und ein bißchen geschickt ist, macht auch Selbernähen viel Freude.
Meine Mama war Schneidermeisterin und ich gebe immer noch gern die von ihr geerbten Stoffe in Auftrag und werde anschließend bewundernd darauf angesprochen.
Viel Freude beim Zusammenstellen einer nachhaltigen Garderobe wünscht
Sandra T.