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Habt Ihr als Kind oder Jugendliche „Momo“ von Michael Ende gelesen? Zumindest den Titel des Märchenromans kennt wohl – weltweit – fast Jede und Jeder! Bei mir gehörte der Jugendbuch-Klassiker neben „Die Welle“ und „Der Kleine Hobbit“ zur Schullektüre und ich war davon – wie übrigens auch von den anderen beiden Büchern – sehr berührt. Und obwohl das kleine Waisenmädchen mit den Wuschelhaaren dieses Jahr 50 Jahre alt wird, ist der Roman aktueller den je!
Jugendbuch-Klassiker: Momo, ein Mädchen, das zuhören kann
Was denkt Ihr: Welches Buch war wohl das erfolgreichste Werk vom deutschen Kinder- und Jugendbuchautoren Michael Ende (1929–1995)? Die unendliche Geschichte? Jim Knopf? Nein, es ist und war „Momo oder Die seltsame Geschichte von den Zeit-Dieben und von dem Kind, das den Menschen die gestohlene Zeit zurückbrachte“. In mehr als fünfzig Sprachen übersetzt und weltweit bisher über zwanzig Millionen Mal verkauft, ist der Roman aus dem Jahr 1973 ein Jugendbuch-Klassiker und zugleich bestechend aktuell. Es erzählt die Geschichte einer Waise namens Momo, die in einem Amphitheater lebt und die Gabe besitzt, Menschen zuzuhören. Ihre Fähigkeit, anderen ihre Zeit zu schenken, zieht jedoch die Aufmerksamkeit der mysteriösen „Grauen Herren“ auf sich. Durch ihre manipulative Beherrschung der Zeit beuten diese die Menschen aus und stehen für den modernen Zeitgeist der Hektik und des Zeitmangels. Es liegt an Momo, nur mit Hilfe einer Schildkröte gegen das Heer der grauen Herren anzutreten. Dem ungewöhnlichen Mädchen, das dieses Jahr 50 Jahre alt wird, widmet das Museum Werdenfels vom 13. Juli bis 7. Februar 2024 eine Ausstellung.
Seit einem halben Jahrhundert fasziniert und berührt das Buch „Momo“ von Michael Ende Leserinnen aller Altersgruppen; ich besitze immer noch meine – inzwischen etwas ramponierte – Ausgabe aus Kindertagen
Die kleine Momo besitzt nur das was sie findet, das was man ihr schenkt und: Zeit
Michael Ende: Vielseitig talentiert & schon früh gefördert
„Geh doch zu Momo – Michael Ende und sein Märchenroman“ setzt sich nicht nur mit dem kleinen Waisen-Mädchen auseinander, sondern auch mit dem Leben und Denken von Michael Ende. Dieser wurde am 12. November 1929 in Garmisch-Partenkirchen geboren. Sein Vater Edgar Ende war Maler und zählte ebenso wie die Mutter zu dem Kreis um den Theologen Johannes Müller, der Schloss Elmau erbaut hat. Der kleine Ende wurde in seinem akademischen Umfeld früh gefördert, schrieb Gedichte und wollte zunächst Schauspieler werden, bevor er sich für die Schriftstellerei entschied. Die Ausstellung zeigt einen wenig bekannten Michael Ende, der als Denker rational, gesellschaftskritisch und politisch sein konnte, und der zugleich ein tieffühlender Poet war. Sie beginnt mit der Kindheit des Schriftstellers, folgt seinem Werdegang und nimmt auch die Adaptionen der Erzählungen für die Bühne und den Film in den Blick. Bilder von Edgar Ende, Fotografien aus Kindheit und Leben, Original-Zeichnungen aus „Die Unendliche Geschichte“, Tondokumente aus Interviews und Lesungen tragen zu einem facettenreichen Bild des Ausnahme-Schriftstellers bei.
Zu den Exponaten der Ausstellung zählen neben Fotografien aus Endes Kindheit…
… auch Ausschnitte von „Momo“ aus dem Düsseldorfer Marionetten-Theater
Bild-Credit: Nachlass Michael Ende, vertreten durch AVA international GmbH und Düsseldorfer Marionetten-Theater
Die Frage nach der Zukunft der Menschheit
Die Frage nach der Zukunft des Planeten Erde und der Menschheit zieht sich wie ein roter Faden durch Michael Endes Werk. „Momo“ vermittelt, wie kostbar Zeit ist, kritisiert aber auch Konsum und Kapitalismus. Mit seiner erstaunlichen Fähigkeit, komplexe Themen auf kindgerechte Weise zu behandeln, warnt Ende vor dem Verlust des Moments, vor dem blinden Rennen durchs Leben, in dem man die einfachen Freuden und echten Begegnungen aus den Augen verliert. „Momo“ ermutigt uns, innezuhalten und bewusst den Moment zu leben. Das Buch erinnert daran, dass wahre Erfüllung in zwischenmenschlichen Beziehungen, in der Einfachheit des Lebens und im Wertschätzen der Gegenwart zu finden ist. Es ist ein Aufruf zur Besinnung in einer Zeit, die von Schnelllebigkeit und ständiger Beschleunigung geprägt ist. Am Ende der Ausstellung steht eine Medien-Installation zu „Momo“: Durch den Raum und die rasenden Projektionen an den Wänden bewegt sich rückwärts eine Schildkröte: Langsamkeit und Schnelligkeit prallen aufeinander.
Museum Werdenfels
Ludwigstraße 47
82467 Garmisch-Partenkirchen
Dienstag – Sonntag, 10 – 17 Uhr
Die Hektik des modernen Lebens und die ständige Ablenkung durch digitale Medien führen dazu, dass wir uns manchmal wie die Bewohner der fiktiven Stadt in „Momo“ fühlen, die ihre Zeit unwissentlich an die Grauen Herren abgeben – oder?
Bild: Michael Ende ©1986, Nomi Baumgartl
Jugendbuch-Klassiker: Neben Momo und Jim Knopf zählt Die unendliche Geschichte zu den bekanntesten Werken von Michael Ende – hier in einer wunderschön illustrierten Ausgabe
Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums kommt Momo in einigen Neuausgaben auf den Markt – vielleicht ja der richtige Moment, um den Jugendbuch-Klassiker mal wieder in die Hand zu nehmen? Hier unsere drei Favoriten:
Michael Ende: Momo: Zum Jubiläum
Diese schöne gebundene Ausgabe Zum Jubiläum aus dem Thienemann Verlag kommt nicht nur mit edlem Cover sondern auch mit Endes persönlichen Gedanken zum Text, sie erscheint am 28. Juli.
Momo: Ein Bilderbuch
Wie hübsch, Momo als Bilderbuch! Die Geschichte über die Kunst des Zuhörens der amerikanischen Illustratorin Simona Ceccarelli wird ebenfalls am 28. Juli im Thinemann Verlag erscheinen.
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