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Im Oktober haben Dani und ich zusammen die Frankfurter Buchmesse besucht und bereits im Vorfeld habe ich mein persönliches Lieblingsbuch für das diesjährige Weihnachtsfest gefunden: “Jims brillante Weihnachten” von Emma Thompson und Axel Scheffler ist ein bezauberndes Kinderbuch rund um den Hund Jim, der im Victoria and Albert Museum lebt. Wir haben Axel Scheffler für ein Gespräch getroffen und ein Buch von ihm signieren lassen. von Virginia
Axel Scheffler & Emma Thompson: Jims brillante Weihnachten
Ihr wisst es mittlerweile sicherlich schon: Ich liebe Weihnachtsbücher! Obgleich ich auch unterm Jahr viel und gerne lese, türmen sich die Bücherstapel zur Weihnachtszeit buchstäblich in jeder Ecke – ich genieße es einfach so sehr in weihnachtliche Romane abzutauchen, in festlichen Kochbücher zu stöbern und mich in herzerwärmenden Weihnachts-Kinderbüchern zu verlieren. In diesen adventlichen Lesestunden komme ich zur Ruhe, wie sonst selten. Erinnert Ihr Euch an unser liebstes Weihnachtskinderbuch 2021? Dieses Jahr hat es Dani und mir „Jims brillante Weihnachten“ angetan. Geschrieben wurde es von niemand Geringerem als Schauspielerin Emma Thompson und grandios illustriert von Axel Scheffler, der vor allem durch den Grüffelo und den Stockmann international bekannt wurde. Emma Thompson hat mittlerweile einige Kinderbücher verfasst, darunter auch „Peter Hase – Ein Weihnachtsabenteuer“ sowie „Peter Hase – ein neues Abenteuer“. Bereits beim Cover von Jims brillante Weihnachten war es um mich geschehen: kindgerecht farbenfroh ohne dabei kitschig zu sein, einladend weihnachtlich und richtig edel dank Goldfolie!
Bereits beim Cover war es um mich geschehen – genau so muss ein tolles Kinder-Weihnachtsbuch aussehen!
Worum geht’s? Museum, Monokel & royale Beziehungen
Auch die Geschichte von “Jims brillante Weihnachten” ist wunderbar vergnüglich: Sie dreht sich um den etwas ramponierten Hund Jim, der durch Zufall bei Sir Henry Cole, dem Direktor eines Londoner Museums landet. Der gutherzige Mann nimmt ihn bei sich auf und Jim wird unversehens zum Museumshund, der Sir Henry Cole auf Schritt und Tritt begleitet. Jim liebt sein neues Herrchen, ebenso wie das Museum und natürlich Bücher – letztere bereiten ihm aufgrund seiner nachlassenden Sehkraft jedoch immer größere Schwierigkeiten. Wie praktisch, dass er auf einem seiner Botengänge ein Monokel erspäht, das all seine Probleme zu lösen versprich! Jims Herrchen entwirft unterdessen die erste gedruckte Weihnachtskarte, um sich die alljährliche Weihnachtspost etwas zu erleichtern und stellt Überlegungen an, wie sich seine Erfindung wohl gut vermarkten ließe. Da ist es natürlich hilfreich, dass Jim gute Kontakte in den Buckingham Palast besitzt, um Herrchens Erfindung unter die Leute zu bringen …
Das Vorsatzpapier ist in den klassischen Weihnachtfarben rot-grün-gold gestaltet und wirkt festlich wie Geschenkpapier/Tatsächlich existierten Sir Henry Cole und Jim – sie waren zu ihrer Zeit ein stadtbekanntes Gespann!
Die wahre Geschichte hinter der Geschichte
Wer sich bereits an der herzerwärmenden Geschichte erfreut, wird umso begeisterter sein zu lesen, dass sie einen wahren Ursprung hat: Der Museumsdirektor Sir Henry Cole und sein Hund Jim lebten im South Kensington Museum, dem heutigen Victoria and Albert Museum in London und waren so unzertrennlich, dass es aus dem Jahr 1871 sogar eine Karikatur der beiden gibt. Und: Sir Henry Cole entwarf 1843 auch tatsächlich die erste gedruckte Weihnachtskarte und karikierte zudem seinen treuen Wegbegleiter Jim während eines Aufenthaltes in Broadstairs/Kent. Diese Skizzen existieren heute noch und dienten Kinderbuch-Illustrator Axel Scheffler als Vorlage für „seinen“ Jim. Wir haben den Wahl-Londoner auf der Frankfurter Buchmesse getroffen und durften ihm ein paar Fragen zum neuen Buch stellen.
Herr Scheffler, Sie haben über 100 Bücher illustriert, welches liegt Ihnen besonders am Herzen?
Sie gefallen mir eigentlich alle, aber ganz besonders mag ich die dünnen Bändchen der Reihe “Geschichten aus dem Eichenwald”, zum Beispiel Der Dachs spielt super Kontrabass und Der Fuchs sucht seine Socken.
Wie läuft der Illustrationsprozess bei Ihnen ab? Wissen Sie von Anfang an, wohin die Reise geht?
Das ist ehrlich gesagt immer ein relativ spontaner Prozess. Ich lese die Geschichte und fange direkt an die ersten Bleistift-Skizzen zu zeichnen. Diese bespreche ich dann mit der Autorin und dann nimmt die Geschichte seinen Lauf…
Benötigen Sie dafür eine kreative Umgebung?
Nein, das benötige ich nicht. Ich arbeite am liebsten im eigenen Atelier in meinem Zuhause in London Richmond. Dort habe ich alle meine Materialien parat – Bleistifte, nichtwasserlösliche Tinte, Wasserfarben und Buntstifte.
Und wie ist die Kooperation mit Emma Thompson entstanden?
Ich hatte schon seit Ende der 80er-Jahre Kontakt zu ihr, wenn auch zunächst keinen persönlichen – sie hat damals ein paar Bilder bei mir in Auftrag gegeben. Über die Jahre hat sie dann immer mal wieder etwas bei mir bestellt und jetzt nach über 30 Jahren diesen Text geschrieben. Der Verlag hat mich daraufhin gefragt, ob ich ihn illustrieren möchte.
Unser Exemplar von “Jims brillante Weihnachten” ist nicht nur zauberhaft geschrieben und illustriert, sondern hat von Axel Scheffler auch noch eine Signatur samt Zeichnung erhalten – was für eine schöne Erinnerung für unsere Tochter!
PS: Inzwischen hat Emma Thomson mit “Peter Hase –Ein neues Abenteuer” eine lustige Geschichte über Peter Hase verfasst
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Ein wunderschöner Artikel! Im aktuellen Spiegel findet man auch ein Interview mit Emma Thompson und Axel Scheffer (leider mit Bezahlschranke) -https://www.spiegel.de/kultur/axel-scheffler-grueffelo-erfinder-ueber-sein-neues-kinderbuch-a-e67cd647-1dcb-4f6c-9bf0-4ebcab8a0e03
Vielen Dank, liebe Sybille!
Der Tipp ist toll, schau ich mir gleich mal an!