In Vergessenheit geraten: Bettwäsche aus Leinen

Wisst Ihr, welchen Satz ich meine Großmutter noch nie habe sagen hören? „Sophie, ich brauche dringend neue Bettwäsche, meine ist wirklich hinüber.“ Ganz im Gegenteil: Die letzte hat sie zu Beginn ihrer Ehe gekauft, vor über 55 Jahren. Eigentlich unvorstellbar, dass solche Laken nach Jahrzehnten täglichem Gebrauch und ständigem Waschen immer noch wunderbar in Schuss sind und sogar an die nächste Generation weitergegeben werden können. Ich habe bei Oma Marie nachgefragt: Was macht gute, langlebige Bettwäsche aus? von Sophie

Wir legen uns jeden Abend hinein, ohne groß darüber nachzudenken. Kein Stoff wird öfter benutzt, mehr strapaziert. Sie kommt nie aus der Mode, wird niemals überflüssig und wenn man sie schlicht genug kauft, verliert man auch nie den Gefallen daran. Gründe genug, um bei Bettwäsche richtig tief in die Tasche zu greifen und auf unnachgiebige Qualität zu setzen. Leider bevorzugen wir dann doch die vermeintlichen Schnäppchen für 20 oder 30€. Ich habe die Lustkäufe stets bereut, weil die Bettwäsche nach ein paar Waschgängen verfärbt, verzogen und verbeult war. Es wäre auch unrealistisch, bei solchen Preisen mehr Qualität zu verlangen. Doch billig kaufen, wegwerfen, neu kaufen – das ist weder nachhaltig, noch spart man Geld. Holen wir uns also ein paar Tipps vom Experten, meiner Großmutter.

Der Preis

„Früher gab’s Bettwäsche zur Aussteuer dazu, die waren nämlich sündhaft teuer, ich weiß gar nicht, wie viel genau, in Mark. Aber heute ist das bestimmt dreistellig, also mindestens 100 Euro, für eine Gute. Da schluckt man erst mal, aber eigentlich ist es logisch: das sind ja meterweise Stoff, der keine Fehler haben darf, der muss fest sein und eng gewebt, dafür sind 100 oder 150€ nicht zu viel Geld. Wenn wir am Anfang der Ehe billige Bettwäsche gekauft hätten, die wäre ja nach zwei, drei Jahren kaputt gewesen, dann muss man neue kaufen, die wieder kaputt geht, das geht dann immer so weiter. Ich habe vor 55 Jahren geheiratet, das wäre eine ganze Menge Geld gewesen, das wir nur verschwendet hätten wegen falschen Geizes. Du kennst doch den Spruch: Ich bin leider zu arm, um billig zu kaufen.“

Das Fachgeschäft

„Wir sind damals, bevor ich 18 wurde, ins Fachgeschäft. Da hat mein Vater mir dann eine Bettwäsche gekauft, die habe ich heute noch, mit feinem Blütenmuster aus weißem Leinen. Und als mein Vater bezahlt hat, da hat er zum Verkäufer gesagt: „Jetzt hoffe ich aber, dass ich nie wieder in ihren Laden muss!“ Und da sagte der Verkäufer: „Das hoffe ich auch!“ Das war damals so, die Fachgeschäfte haben nur feinste Ware gehabt, da galt: wer eine Bettwäsche hat, der hat eigentlich genug, der braucht keine mehr kaufen. Das wusste der Verkäufer auch. Ich bin dann aber trotzdem nochmal hin, kurz vor der Ehe und der Verkäufer konnte sich sogar noch an mich erinnern. Bloß nicht im Möbelhaus kaufen!“

Das Material

„Bettwäsche war früher aus Leinen oder Damast, aber ich schwöre nur auf Leinen. Das ist leider viel teurer als Baumwolle, weil die Herstellung aufwändiger ist. Aber im Sommer fühlt es sich wunderbar kühl an, ist auf der Haut angenehm und sehr robust – ich habe schon ewig kein Loch mehr flicken müssen! Das schönste Leinen kommt aus Belgien, aber auch in Deutschland gibt es tolle Manufakturen, zum Beispiel an der Lausitz. Es gibt mittlerweile auch Mischgewebe: halb Leinen und halb Baumwolle, das ist natürlich günstiger. Sowas gab’s früher bei uns noch nicht. “

Das Muster

„Im Schlafzimmer doch immer so schlicht wie möglich. Ein Muster kann noch so schön sein – wenn man es jahrelang vorm Einschlafen und nach dem Aufwachen sieht, hat man es irgendwann satt. Außer ein bisschen Spitze ist meine Bettwäsche immer ganz schlicht, entweder weiß oder beige, als ich noch jünger war, hatte ich auch welche mit Rosen. Sachen, die nie aus der Mode kommen, sind das Beste!“

Die Pflege

„Das ist ja das schöne an guter Bettwäsche: Sie hält fast alles aus. Man sollte sie heiß waschen, mindestens 60 Grad, damit sie richtig sauber wird. Deswegen ist Bettwäsche mit feiner Spitze oder Lochmuster nicht praktisch, die nimmt es einem übel, wenn man sie zu hart angepackt. Meine hat immer alles ausgehalten und sieht aus wie am ersten Tag.“

In Vergessenheit geraten: Bettwäsche aus Leinen

Die wunderschöne Leinenbettwäsche auf den beiden Bildern stammt von „House of Linen“ sowie „Port Maine“ und kann bei Westwing Now erworben werden/Bild-Credit: Westwing Now

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22 Kommentare
  • Odile sagt:

    Sehr, sehr gut, vielen Dank Sophie! Ich muss in der Tat wieder Bettwäsche kaufen und ich habe mich gewundert, dass die IKEA-Sachen so schnell wie Lumpen aussehen. Aus den Aussteuerleinenlaken meiner Großmutter habe ich mir schöne Kleider geschneidert :-)

    Herzliche Grüße, Odile

  • Sandra T. sagt:

    Nachdem ich des öfteren hereingefallen bin mit der Qualität, werde ich mir nun umgehend die guten Ratschläge der Fachfrau Marie zu Herzen nehmen und danke dafür.
    Da sieht man doch wieder, dass die ‚inneren Werte‘ zählen – eben auch bei Bettwaren & -wäsche ;o)
    Sandra T.
    (Wie heißt es so schön? Kaufst Du billig, kaufst Du doppelt, auch ein Spruch unserer Großmütter)

  • medha sagt:

    Seit Jahren habe ich geplant Leinenbettwäsche zu kaufen – aber der Preis! Diesen Sommer habe ich mich endlich dafür entschieden und ich ärgere mich, dass ich das nicht schon viel eher getan habe. Das Hautgefühl ist unvergleichlich. Zuerst war die Bettwäsche noch etwas hart aber sie wird schnell weich und ist dann sehr kuschelig.

    Ich habe meine bei Linumo gekauft, in der Pflegeanleitung war der Tipp, die Wäsche vor dem ersten Verwenden 24 Stunden in kaltem Wasser einzulegen und dann einmal in der Maschine durchzuwaschen.

    Ich werde auf jeden Fall noch ein zweites Paar kaufen und bin dann optimal ausgestattet.

  • sabine s. sagt:

    Hallo Sophie,

    man kann sehr gute schwere Leinenbettwäsche gut im Secondhand-Laden kaufen. Ich kaufe dort immer Küchenhandtücher aus Leinen aus der Zeit, wo die Leute noch Monogramme stickten, die kosten 2 €. Bettwäsche kann ich leider nicht kaufen, wegen der zu kleinen Größe, unsere Betten haben Übergröße. Ich empfehle wegen des Gilbs Kochwäsche und Oxy Reiniger, bzw. Fleckensalz. Nach einer Wäsche ist die Wäsche wieder weiß, habe ich bei meiner Freundin gesehen, die auch secondhand kauft. Ich empfehle nach dem Waschen die Bettwäsche in der Heissmangel abzugeben, das erspart langes Bügeln und sie wird ganz glatt! Oder man bügelt sie noch feucht selbst. In unserem Laden heisst die Kategorie „Antikes“. Man kann sie auch passend zum Schlafzimmer färben, bei 40 Grad (Pflegeleicht, Wasser plus, 600 Touren) in der Waschmaschine, das hält. Ich färbe oft mit einer flüssigen Farbe und mit Färbesalz aus dem Drogeriemarkt (oft Jeans die nicht mehr so schön sind in allen Farben). Ich gebe aber anders als in der Gebrauchsanweisung das Salz und die Flasche mit der Farbe zusammen offen in die Trommel, so bleibt die Einspülkammer sauber. Nachwaschen und einmal etwas Dunkles waschen, dann ist alles wieder sauber.
    Viele Grüße
    Sabine S.

  • Heidi sagt:

    Zu unserer Hochzeit bekamen wir armen Studenten vor 30 Jahren auch unbenutzte Bettwäsche, Tischwäsche und Küchenhandtücher aus Leinen und Halbleinen aus der Aussteuer einer verstorbenen Tante geschenkt.
    Die schicken neuen Baumwollsachen von damals sind alle seit vielen Jahren verschlissen, das Leinen benutze ich immer noch. Für meine Kinder und mich selbst habe ich in den letzten Jahren einiges neu gekauft, was anfangs gar nicht so einfach war.
    Aber Internet sei dank, es fanden sich noch ein paar Firmen die Leinen verarbeiten. Das beste Preis/ Leistungsverhältniss gibt es meiner Meinung nach bei deutschen Herstellern. Bielefelder und Schlitzer Leinen kann ich sehr empfehlen, die Firma Driessen liefert auch Übergrössen.
    In der Pflegeanleitung meiner besten Tischwäsche wird übrigens empfohlen, das Leinen erst in klarem Wasser einzuweichen und danach in der Maschine zu waschen.
    Viele Grüße

  • Mariam sagt:

    Interessanter Beitrag! Hat jemand hier eigentlich Erfahrungen mit Seidenbettwäsche gemacht? Teuer sind sie, aber wie haltbar?

  • Dani sagt:

    So ein toller Beitrag liebe Sophie! Ich hoffe, wir erfahren in Zukunft noch viel mehr Weisheiten von Deiner Großmutter!

  • Anna Luise sagt:

    Toller Beitrag – liest sich gut und ist informativ. ;-)

    Eins hat Omas Bettwäsche sicher auch gutgetan: sie hat nie einen elektrischen Wäschetrockner von innen gesehen! Der macht nämlich die Wäsche kaputt – was man da alle paar Wochen/Monate vom Sieb entfernt, ist ja ein Teil der Wäsche! Schon deswegen habe ich kein solches Gerät, außerdem habe ich es lieber, wenn meine Handtücher schön rauh und kratzig sind – wenn sie flauschig weich geworden sind, kommen sie in die Wäsche.

    Zur Bettwäsche: ich habe nicht eine Garnitur aus Jersey, die sind alle aus Linon (und Mikrofaser finde ich abartig, da kann man sich spätestens im Hochsommer gleich mit ner Alditüte zudecken). Meine Garnituren aus Linon habe ich schon ewig – seit 25 Jahren habe ich einen eigenen Haushalt und immer mal wieder Bettwäsche gekauft, weil mir das Muster gefiel, aber ich benutze mehr oder weniger immer die gleichen zwei oder drei Garnituren – und meine Lieblingsgarnitur ist immerhin auch schon 25 Jahre alt.

    Gewaschen wird sie bei 60 Graf, und getrocknet immer auf der Leine. Sowie das Wetter es erlaubt, draußen auf dem Hof (wir haben noch einen richtigen Wäscheplatz, nicht nur eine Wäschespinne), ansonsten im Wäschekeller, und die großen Stücke hänge ich nach einer bis 1½ Stunden auch immer um, damit sie sich nicht zu stark verziehen. Nach dem Trocknen wird die Knopfleiste gebügelt, die Wäsche eingefeuchtet und in der Heißmangel geglättet – nur wie jetzt im Hochsommer ziehe ich sie sofort wieder auf.

    Einmal haben meine Mutter und ich direkt im Waschsalon noch Wäsche (Bettbezüge, Laken und auch Tischwäsche) gezogen – da stand ein junges Mädchen mit offenem Mund da, weil sie sowas noch nie gesehen hatte. Ich kenne das seit meiner frühesten Kindheit…

    Und was die Bettlaken aus Leinen betrifft: sowas haben die Leute nach der Wende reihenweise weggeworfen, weil es ja dann die Spannbettlaken gab. Da blutet(e) einem die Seele! Meine Kosmetikerin hat diese Laken noch (falls die jemand kennt: die vom VEB Wäscheunion mit den bunten Streifen) – damit bezieht sie immer die Behandlungsliege. Man liegt da immer mit freiem Oberkörper, und das Leinen ist auch im Hochsommer sehr angenehm. ;-)

  • Jone sagt:

    Schöne Leinenbettwäsche (wird in Litauen produziert) finden Sie in Leinen Boutique online Shop.

  • Christian Peter sagt:

    Ich habe leider schlechte Erfahrungen mit Bettwäsche aus (Halb-) Leinen. Das Material scheint sehr empfindlich zu sein und hohe Waschtemperaturen nicht zu vertragen. Fängt mit der Zeit an spröde zu werden und zu reissen. Muss nun mit dem Verkäufer verhandeln, weil Bettwäsche nach relativ kurzer Zeit kaputt wurde.

  • Arthur sagt:

    War das (Halb-)Leinen made in China? Hab genau die gleiche Erfahrung gemacht, total spröde und abgescheuert nach 2 Wäschen trotz sorgfältigster Pflege. Ich überlege nun bei Linumo zu kaufen. Kennt jemand von euch andere Anbieter, die Ihr empfehlen könnt? Made in EU oder Deutschland ist mir am liebsten, man soll ja die heimische Wirtschaft stärken.

  • rueckenschwimmer sagt:

    gute leinenbettwäsche aus deutschland – bielefelder leinen – gibts bei manufactum.de

  • Heik Maier sagt:

    Zwei Kleinigkeiten fielen mir auf:

    Das Material… Leinen ist die Faser (Material), Damast ist die Art wie Leinen verarbeitet (gewoben) wird. Beim Damast sieht man mal die Kettfäden mal die Schussfäden mehr, dadurch entsteht ein Muster.

    Leinen kann heiß gewaschen und gebügelt werden. Die Leinenfaser mag aber keine mechanische Beanspruchung. Deshalb sollte man die Dreh- bzw. Schleuderzahl der Waschmaschine herunterdrehen.

    Weiterhin viel Spaß – auch mit der Leinen Bettwäsche…

  • Anni sagt:

    Fast hätte ich meine Aussteuer-Bettwäsche, die ich zur Konfirmation bekommen habe, auf eBay vertickt. Die horrende Rechnung, die im Karton lag, hat mich sprachlos gemacht. So hab ich gegoogled und bin auf diesen Beitrag gestoßen.

    Tausend Dank, ihr habt mich vor einem großen Fehler bewahrt!!!!!!

    Lag anni

  • Brigitte Bruner sagt:

    @Arthur:
    Ich habe ein Leinen-Spannbettlaken 140×200 bei HOFFMANN Leinenmanufaktur Oberlausitz gekauft und bin sehr zufrieden, rund 10x bei 60 Grad gewaschen bisher und der Stoff hält gut.
    Es kostete so rund 120-140 Euro in der grossen Grösse.
    Dann habe ich neulich auf EBAY eines zu 42,xx Euro gekauft, bei einer Verkäuferin mit osteuropäisch oder russisch klingendem Namen, selbe Grösse: Der Stoff war hier dann leider, ebenso wie der Preis, 3x DÜNNER, als bei meinem Oberlausitzer Laken, fast durchsichtig, also wenn man um die Matratze so eine Banderole am Eck hat, lässt das billige dünne Leinen dies durchscheinen! Also hier zahlt sich echt QUALITÄT aus bei Leinen! Werde nur mehr von deutschen Manufakturen kaufen, die auch in Deutschland noch PRODUZIEREN!

  • Brigitte Brunner sagt:

    Achja: Die Waschmaschinen-Schleuderzahl sollte man bei Leinen echt niedrig wählen. Ich nehme immer 600….und lasse es dann im sommer im Freien trocknen.Im Winter häng ich es ins Treppenhaus oder über Zimmertüren.. :-)

  • M.Daniela sagt:

    Ich habe noch einiges an Leinenbettwäsche meiner Urgroßmutter. Da ich Sie gerne verwende wurde sie in den letzten Jahren immer dünner und Manches Stück ist gerissen.Vielleicht habe ich die Lösung jetzt Dank Euch,Brigitte und Heik, gefunden und werde in Zukunft auf die Schleuderzahl der Waschmaschine achten. Liebe Grüsse M.Daniela

  • Pingback: weiße leinen bettwäsche mit spitze | schlafzimmerdekor.com
  • Sonia sagt:

    Ich bin manchmal in Schlitz im Vogelsberg, Schlitz die LeinenManufakturenStadt. 2 x / Woche hat der FabrikVerkauf offen. Heute noch produziert die Manufaktur Driessen LeinenBettwäsche und weiteres aus Leinen. Gelegentlich gibt es Produkte aus Leinen oder HalbLeinen bei Manufactum von Driessen.
    Neulich erst liebäugelte ich wieder einmal mit Bettwäsche aus 100% Leinen zumal gerade LeinenBettWäscheWochen waren und es Prozente gab… aber was will ich allein mit LeinenBettwäsche wenn der Mann an meiner Seite nichts davon wissen will, es ihn graut…

  • Anni sagt:

    Ich habe eine Leinenbettwäsche geerbt, die wohl einmal als Aussteuer gedacht war, aufgrund der nicht-stattgefundenen Hochzeit aber nie benutzt wurde und nun 53 Jahre lang unbenutzt im Schrank in einer Plastiktüte mit Kassenzettel lag. Keine Flecken, alles tip top. Kleine weiße Stickereien auf den Überzügen. Ich habe mich super darüber gefreut, habe aber sonst noch überhaupt keine Erfahrung mit Leinen-Bettwäsche.
    Nun zu meine Frage, die mir hier vielleicht jemand (oder die liebe Oma von Sophie :)) beantworten kann: Auf der Pflegeanleitung steht „Waschen bei 40°C“. Kann ich sie also einfach bei 40°C in die Waschmaschiene geben und dann aufhängen oder soll ich sie zuerst über Nacht einweichen? Und muss ich befürchten, dass sie aufgrund der langen (immer gleichen) Lagerungszeit Schäden beim Waschen bekommt, sprich durch brechen der Fasern, etc.? Wäre es besser, sie für die erste Wäsche in die Reinigung zu bringen? Liebe Grüße und vielen Dank schonmal!

  • Christian sagt:

    Pflege erste Wäsche: Einweichen, 30/40 Grad waschen, 400 Umdrehungen schleudern, sorgfältig in Form ziehen und Trocknen, nicht im Trockner. Danach kann man alles mit Leinen machen. Es gibt nichts, was Leinen übelnimmt. Seit Studentenzeiten benutze ich Leinen, was einfach der Tatsache geschuldet war. daß ich eine ganze Aussteuer und gebrauchtes Leinen in einer Scheune gefunden habe und selber nichts hatte. Mein Vater war ganz begeistert und sagte, die hat Dein Urgrossvater noch gewebt. 1938 ist er gestorben. Die gebrauchten Leinenlaken hatten alle einen Saum in der Mitte, was mein Vater so erklärte, wenn die Laken dünn wurden hat man sie in der Mitte durchgeschnitten und die Enden, die natürlich noch gut waren weil sie unter die Matratze gestopft wurden, zusammengenäht , sodass der dünne durchgelegene Leinenstoff jetzt an den Enden war. Mittlerweile ist das alles den Weg alles irdischen gegangen, aber 15 – 20 Jahre habe ich diese Bezüge und Laken benutzt. 50 Jahre Haltbarkeit ist natürlich Unsinn, aber drei- bis viermal so lange Lebbensdauer kann man von Leinen schon erwarten. Leinen ist dann gut wenn Temperaturen relativ warm oder kalt sind. Wenn das Schlafzimmer immer auf 18 Grad geheizt ist, dann fasst sich Leinen einfach nur besser an, aber ein kaltes Bett heizt sich irgendwie besser auf mit Leinen und ganz besonders, wer einmal in einer heissen, schwitzigen Sommernacht unter einem Leinenlaken geschlafen hat, der will keine Baumwolle mehr (und Plastik schon garnicht).

  • Marie2 sagt:

    Tipp: aus alten Aussteuerlaken Spannbettlaken nähen! Es ist einfach zu schade, diese Schätze nicht zu nutzen, denn die Qualität der alten Stoffe ist unübertroffen, die Eigenschaften daher ebenso (man merkt den Unterschied zu Baumwolle sofort, das ist besonders im Sommer und für stark schwitzende Menschen echt ein Aha-Erlebnis!). Bis 140 cm Breite geht gut (dann mit Ansatzstücken aus Baumwolle für den Rand). Wer selbst keine Erbstücke hat, kann bei Ebay welche finden. Nachhaltiger geht‘s nicht!

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