Hereinspaziert: Zu Besuch bei Christiane Scharrer-Sieb
Dani

Heute besuchen wir Christiane Scharrer-Sieb von Die Halsbandaffaire. Christiane studierte Kunstgeschichte, klassische Archäologie und Germanistik; arbeitete viele Jahre im Kunsthandel als Spezialistin für Silber, Porzellan und Glas, bevor sie sich vor sieben Jahren mit ihrer Online-Plattform und einem Ladengeschäft selbstständig machte. Die Schmuckhändlerin wohnt mit ihrem Mann und zwei Kindern mitten in München in einer Altbauwohnung aus dem Jahr 1903, deren großzügige Räume und hohe Decken ihrer Liebe zur Gestaltung schöner Interieurs sehr entgegen kommt.

Liebe Christiane, wie würdest Du Deinen Einrichtungsstil selbst beschreiben?

Mein Einrichtungsstil ist stark geprägt von meinem Beruf als Kunsthistorikerin. Meine bevorzugten Epochen waren schon immer der Klassizismus, das Biedermeier oder die strengen Formen von Art Deco und Bauhaus. Außerdem bin ich sehr europhil, habe in Frankreich studiert, Italien und Skandinavien intensiv bereist und verbringe regelmäßig viel Zeit in Großbritannien. So sind mir Kunst und Kultur dieser Länder bestens vertraut und auch mein Wohnstil ist dementsprechend geprägt von diesen Einflüssen und Vorbildern. Aber wie auch bei meinem Handel mit Schmuck suche ich beim Wohnen eigentlich immer einfach nach dem guten Stil, egal aus welcher Epoche dieser letztendlich stammt.

Zu Besuch bei Christiane Scharrer-Sieb von Die Halsbandaffaire

In welchem Zimmer hältst Du Dich am liebsten auf?

Das ist bei mir definitiv unser großes Wohnzimmer, in dem sich auch meine Bibliothek befindet. Es ist zum einen ein sehr freundlicher, lichtdurchfluteter Raum mit großen Fenstern. Zum anderen kann ich mich hier in der angenehmen Atmosphäre meiner Bücher wunderbar entspannen. Bücher gehören für mich explizit zu einem schönen Ambiente dazu – hier habe ich sie in großer Zahl um mich und sie strahlen Ruhe und Geborgenheit aus.

Zu Besuch bei Christiane Scharrer-Sieb von Die Halsbandaffaire

Zu Besuch bei Christiane Scharrer-Sieb von Die Halsbandaffaire

Woher beziehst Du Deine Möbel und Einrichtungsgegenstände?

Wenn man so lange Zeit wie ich im Kunsthandel arbeitet, begegnen einem ständig schöne Möbel, Objekte, Einrichtungsgegenstände, die man besitzen und in den eigenen Haushalt integrieren möchte. Eigentlich hätte ich inzwischen längst viele Häuser mit all den wunderbaren Gegenständen ausstatten können, die mir in meinem Berufsleben begegnet sind. Das kam mir auch bei der Eröffnung meines Ladens in der Franz-Joseph-Straße hier in München sehr entgegen, denn ich hatte bei der Suche nach passenden Möbeln, Bildern und Dekorationselementen sehr viel Spaß und konnte meine Leidenschaft für Interieurdesign bei der Ladengestaltung in vollen Zügen ausleben!

Zu Besuch bei Christiane Scharrer-Sieb in München

Hast Du ein Lieblingsmöbelstück? Erzähle uns seine Geschichte!

Das ist unser großer Esstisch im Esszimmer, an dem bis zu zwölf Personen Platz haben. Wir haben sehr lange nach einem so großen Tisch gesucht, denn ich wollte, dass er nicht nur sehr lang, sondern auch stattlich breit ist, sodass man üppige Schüsseln, Platten und Dekorationen darauf stellen kann, wenn man ein Essen für viele Gäste gibt – so wie das eben in vergangenen Jahrhunderten üblich war. Und erschwinglich musste er natürlich auch noch sein. Unseren Tisch habe ich schließlich in einem Auktionshaus gefunden und dann von meinem Restaurator aufarbeiten lassen. Er stammt aus dem späten 19. Jahrhundert aus England und ist aus Mahagoni. Wenn wir im Alltag als Familie daran essen, benutzen wir ihn ohne Tischdecke, denn der warme Holzton sieht wunderschön aus.

Altbauwohnung von Christiane Scharrer-Sieb in München

Homestory von Christiane Scharrer-Sieb in München

Bist Du „fertig“ eingerichtet oder stellst Du immer mal wieder alles um?

Fertig eingerichtet ist man wohl nie, zumindest nicht, wenn man schöne Interieurs und Einrichtungsgegenstände liebt, so wie ich das tue. Mir fallen immer wieder Möglichkeiten ein, dieses oder jenes Möbel umzustellen oder anders zu arrangieren oder auch mal durch eine frische, ungewöhnliche Kombination neu zu inszenieren. Und ich bin auch sehr offen für jüngere, sozusagen „nachwachsende“ Stile – gutes Design steckt auch in Stücken der 50er, 60er und 70er Jahre – und wenn mir aus dieser Zeit ein qualitätvoller Gegenstand begegnet, kann es durchaus sein, dass er in unserem Haushalt seinen passenden Platz findet. Qualität gibt es eben unabhängig von Epochen.

Homestory von Christiane Scharrer-Sieb

Wo lässt Du Dich denn inspirieren?

Meine Inspirationen erhalte ich zum einen aus der Kunst- und Kulturgeschichte Europas, denn ich musste mich in meinem Beruf viel mit dem Kunsthandwerk und den Wohnstilen vergangener Epochen auseinandersetzen. Zum anderen halte ich mich sehr gerne und viel in Museen, Schlössern und Herrenhäusern auf, deren Interieurs oft sehr anregend sind. Außerdem liebe ich Besuche in Häusern von Künstlerpersönlichkeiten, Musikern, Schriftstellern, Politikern, oder – wenn ich nicht persönlich an diese Orte fahren kann – zumindest gute Bildbände darüber. Ob das jetzt zum Beispiel das Haus von Tanja Blixen in Dänemark, von Claude Monet in Giverny oder von Gerhart Hauptmann auf Hiddensee ist – solche Häuser strahlen oftmals eine ganz besondere, sehr inspirierende Atmosphäre aus.

Homestory von Christiane Scharrer-Sieb (Die Halsbandaffaire)

Was ist Dir bei Deiner Einrichtung wichtig?

Unsere Einrichtung ist gewachsen, zusammen mit unserer Familie und unseren Bedürfnissen. Die meisten Stücke haben eine Geschichte, sind geerbt oder wurden liebevoll von uns ausgesucht. Zu vielen haben wir irgendwie eine besondere Beziehung. Dadurch fühlen wir uns darin wohl, geborgen und glücklich. Unsere Einrichtung macht unsere Wohnung zu unserem Zuhause, sie passt exakt zu uns und spiegelt sehr deutlich unsere Persönlichkeiten wieder.

Homestory von Christiane Scharrer-Sieb in München

Christiane Scharrer-Siebs Wohnung in München

Und last but not least: Hast Du einen Einrichtungstipp für unsere Leser?

Man sollte sich Behaglichkeit schaffen, aber gleichzeitig Klarheit behalten. Ich liebe schöne Dinge und Dekorationsobjekte, aber ich mag es nicht, wenn zu viel herumsteht, wenn es zu voll wird. Das gilt für Möbel, Kleinmöbel, Porzellan, Silber, Deko aller Art, aber auch für Bilder und Kunst. Lieber von Zeit zu Zeit ausmisten und Platz schaffen oder einige Teile in den Keller verbannen. Und außerdem sollte man bei der Anschaffung jedes Gegenstandes von vornherein auf Qualität und Echtheit achten – es gibt einfach viel zu viel Stillosigkeit auf der Welt.

Wohnung von Christiane Scharrer-Sieb

Christiane Scharrer-Sieb

Liebe Christiane, vielen Dank, dass wir bei Dir hineinspazieren durften! Ihr wollt uns auch einmal Euer Zuhause zeigen? Dann meldet Euch bei mir: info@lady-blog.de

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4 Kommentare
  • Alexandra Z sagt:

    TOLL! Wunderschön liebe Christiane. Der Esstisch ist wirklich ein Traum, da hat man doch gerne Gäste und eine große Familie beisammen. Und die Bibliothek… ich bin neidisch.

    Herzliche Grüße
    Alexandra

  • Marie W. sagt:

    Liebe Christiane,

    Deine Wohnung ist einfach wunderschön. Behaglich, einladend und ganz nach meinem Geschmack eingerichtet! Ich würde sie sofort so komplett übernehmen.

    Mit herzlichen Grüßen
    Marie W.

  • Gabriele kett sagt:

    Einfach nur wunderschön

  • Carlotta sagt:

    Liebe Christiane,

    ich bin hin und weg. Wann lädst du uns alle zum Kaffee ein?

    Herzlichst, Carlotta

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