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{enthält Werbung für Notino*} Lavendel ist ein echter Tausendsassa und erfreut sich vielleicht gerade deshalb ungebrochen großer Beliebtheit: Ob als umwerfend schöner Bienenmagnet im Garten, als Würzmittel in der Küche oder als Zusatz in Arznei- und Pflegeprodukten – Lavendel ist unglaublich vielseitig und sein balsamisch-würziger Duft nahezu unschlagbar. Wir haben ein paar wissenswerte Fakten und Rezepte für Euch zusammengestellt! von Virginia
Der Echte Lavendel: Eine Arzneipflanze
Wenn ich von Lavendel spreche, meine ich immer den “Echten Lavendel”. Dieser ist eine Pflanzenart der Gattung Lavendel aus der Familie der Lippenblütler. Neben dem Echten Lavendel gibt es noch gut 30 weitere Kreuzungen und Zuchtformen, die sich aber sowohl optisch als auch in der Zusammensetzung des ätherischen Öls stark unterscheiden. Zwar sind die ätherischen Öle anderer Arten mitunter ebenfalls für Kosmetika nutzbar (z.B. Lavandin), jedoch lange nicht so wirkungsvoll wie der Echte Lavendel. Als Arzneipflanze wird ausschließlich der Echte Lavendel verwendet, dessen ätherisches Öl mittels Wasserdampfdestillation gewonnen wird. Das Öl wirkt schlaffördernd, beruhigend, löst Anspannung und kann bei Stress, Schlafstörungen und Ängsten hilfreich sein. Als Kosmetikum und Heilmittel ist Lavendelöl vor allem durch seine antiseptische, entzündungshemmende und zellerneuernde Wirkung hochgeschätzt. In England erfreuen sich Lavendelwasser und Lavendelessig großer Beliebtheit, während die Franzosen das aromatisch duftende Kraut am liebsten in Bade- und Masseölen genießen. In Deutschland schätzt man vor allem seine Heilwirkung.
Gewusst? 2020 wurde der Echte Lavendel in Deutschland zur Arzneipflanze des Jahres gekürt
Lavendel: Eine Pflanze mit langer Tradition
Lavendel hat weltweit eine lange Tradition: Bereits die alten Römer und Ägypter schätzten die mediterrane Pflanze und setzten sie als Duftwässerchen, zur Pflege von Haut und Haar, sowie als Badezusatz in ihren Badehäusern ein. Der Gattungsname „Lavendel“ leitet sich entsprechend vom lateinischen „lavare“ ab, was „waschen“ oder „baden“ bedeutet. Im 11. Jahrhundert brachten Benediktinermönche den Lavendel nach Nordeuropa und bauten ihn in ihren Klostergärten an. Die wohl bekannteste Verfechterin ihrer Zeit war die natur- und heilkundige Äbtissin Hildegard von Bingen, welche die zahlreichen Einsatzmöglichkeiten der Heilpflanze erprobte. In ihrer Schrift „Physica“ empfahl sie Lavendel zur Besänftigung der Leber, gegen ein dumpfes Gefühl in Brust und Lunge, als Waffe gegen Läuse, bei nervösen Leiden, Herz- und Verdauungsbeschwerden. Und sie betonte immer wieder die reinigende Wirkung auf Körper und Geist.
Vor allem in England sehr beliebt!
Im 13. Jahrhundert fand der Lavendel seinen Weg nach England und ab dem 15. Jahrhundert nahm der Anbau Fahrt auf. Niemand Geringeres als Queen Elizabeth I. war dem Kraut regelrecht verfallen: Es ist überliefert, sie habe täglich Lavendeltee getrunken, Lavendel gegen ihre Migräne eingenommen sowie Lavendel Parfüm benutzt. Noch heute ist Lavendel in England als Duftwasser sehr beliebt und zählt als eines der ältesten in England verwendeten Parfums. Queen Elizabeth I. förderte aufgrund ihrer Leidenschaft für Lavendel nicht nur den Anbau in ihren Schlossgärten sondern auch auf großen Lavendelfarmen. Queen Victoria soll ebenfalls ein großer Fan der „Allzweckwaffe aus dem Garten“ gewesen sein, was dem Lavendel einen neuerlichen Boom in Großbritannien verschaffte. Große Lavendelfarmen befinden sich noch heute in den Cotswolds, Kent, Norfolk und auf der Kanalinsel Jersey.
Noch heute wird in England Lavendel angebaut, z.B. in der 1932 gegründeten Norfolk lavender farm in Heacham
Lieblingsprodukt: Moor-Lavendel-Körperöl
Ich verwende Lavendel aufgrund seiner beruhigenden und entspannenden Eigenschaften extrem gerne zur Körperpflege. Mein liebstes „fertiges“ Produkt ist das Moor-Lavendel-Körperöl von Dr. Hauschka. Es ist ein 2-Phasen-Öl, das neben ätherischem Lavendelöl auch pflegende Sheabutter, Torfextrakt sowie Auszüge aus Schachtelhalm und Gewöhnlicher Rosskastanie enthält. Die Haut wird intensiv gepflegt, hydratisiert und genährt und der Körper entspannt. Ein perfekter Begleiter im Alltag, wenn es schnell gehen muss!
Wenn Ihr Lust und Zeit habt, probiert ruhig ein paar Lavendel-Rezepte aus! Viele Pflegeprodukte könnt Ihr nämlich total leicht selbst herstellen. Ein paar schöne Rezepte habe ich nachfolgend für Euch zusammengetragen:
1. Lavendelessig: Klärendes Gesichtswasser
Lavendelessig ist ein herrlich erfrischendes Helferlein und so fix gemacht! Bereits die Römer wussten die Kombination aus Essig mit ätherischen Ölen zu schätzen. Lavendelessig reinigt, erfrischt und klärt die Haut und fördert die Durchblutung. Ihr benötigt hierzu lediglich Weißwein- oder Apfelessig in Bio-Qualität sowie ein paar Tropfen hochwertiges ätherisches Lavendelöl, z.B. Lavendel fein von Primavera. Alternativ könnt Ihr einen Lavendelessig mit getrockneten Lavendelblüten ansetzen – dieser ist milder als die Variante mit ätherischem Öl, benötigt aber auch etwas Vorbereitung: Lasst eine Handvoll Blüten für ca. 4Wochen in 250ml Essig ziehen, seiht im Anschluss die Blüten ab und verdünnt den Lavendelessig mit etwas Wasser. Bei ausgeglichener Haut wird etwa 1:1 verdünnt. Bei fettiger Haut ist das empfohlene Essig-Wasser Verhältnis 2:1, bei trockener Haut umgekehrt 1:2. Tragt den Lavendelessig mit einem Wattebausch auf. Wenn Ihr bezüglich Eures Hauttyps unsicher seid, findet Ihr hier eine hilfreiche Zusammenfassung.
2. Lavendel-Honig-Dampfbad
Ein Gesichtsdampfbad ist Wellness für alle Sinne! Die zugegebenen Kräuter können je nach Kraut die Haut beruhigen oder beleben, für eine gute Durchblutung sorgen, die Atemwege öffnen (Salz!) und für ein besseres Wohlbefinden sorgen. Ein Gesichtsdampfbad mit Lavendel ist hilfreich bei unreiner, fettiger Haut, kann aber – nicht zuletzt durch die Inhalationsdämpfe – auch zu Entspannung bei tiefer Erschöpfung verhelfen. Hierzu kocht Ihr 500ml Wasser auf und gebt es in eine kleine Schüssel (15-20cm Durchmesser). Fügt 1EL Honig sowie 10 Tropfen ätherisches Lavendelöl hinzu und atmet die Dämpfe unter einem Handtuch tief ein. Wenn Ihr ein milderes Dampfbad bevorzugt, könnt Ihr das ätherische Öl durch eine Handvoll frische oder getrocknete Lavendelblüten ersetzten. Trocknet nach 5-10 Minuten Eurer Gesicht ab und tragt eine Pflege Eurer Wahl auf. Wenn Ihr etwas mehr Zeit habt, wäre nach dem Dampfbad der ideale Zeitpunkt für eine pflegende Lavendel-Honig-Maske. Die Haut ist nun gereinigt und die Poren sind geöffnet.
3. Lavendel-Honig-Maske:
Diese Gesichtsmaske verspricht Entspannung und eine honigweiche Gesichtshaut! Hierzu vermischt Ihr 1 Esslöffel Bio-Honig, 2 Esslöffel Naturjoghurt (3,5% Fettanteil), 1 TL natives Olivenöl und 5 Tropfen ätherisches Lavendelöl miteinander. Tragt die cremige Mixtur auf die gereinigte Gesichtshaut auf und entfernt sie nach ca. 20 Minuten mit einem feuchten Tuch. Die Haut fühlt sich nach diesem Treatment wunderbar glatt, weich und entspannt an!
*Dieser Beitrag ist in Kooperation mit Notino entstanden
Bild-Credit Lavendel-Farm: Depositphotos
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