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Letzte Woche war es endlich so weit: Die lange angekündigte Tweed Party anlässlich Theresa Baumgärtners neuem Herbstbuch Tweed Time (siehe unsere Tweed-Woche) fand in Hazelnut House, ihrem Zuhause in Luxemburg, statt! Ich durfte Theresa an diesem Tag – vom Frühstück bis zum Pianokonzert am Abend – begleiten und mir ihr neuestes Projekt “Luxembourg’s Secret Small Hotel” genauer ansehen. Gerne nehme ich Euch ein bisschen mit! von Virginia
Frühstück: Petit Déjeuner an einer langen Tafel
Ich traf morgens gegen 9 Uhr in Girsterklaus ein, einem winzigen Dörfchen und alten Marienwallfahrtsort in Luxembourg. Die Sonne schien, die letzten Zipfel Nebel verzogen sich gerade von den Feldern rings herum und im kleinen Hotel am Berg, nur einen Steinwurf von Hazelnut House entfernt, lockte bereits ein Frühstück im Stil eines Petit Déjeuners. Hübsch angerichtet auf mintfarbenen Tellerchen und liebevoll dekoriert mit Blüten aus dem Garten standen Le Gruyère und Ziegenkäsetaler, Tomate-Mozzarella, Mini-Brötchen mit Kürbiskernen, Vanillecreme mit Himbeeren, ein Gläschen Apfel-Quittensaft und auf Anfrage Eierspeisen wie Rühr- und Spiegelei für den kleinen Hunger bereit – alles natürlich aus regionalen Produkten hergestellt. Gegessen haben wir, anders als in Hotels üblich, nicht an separaten Tischen sondern – gemeinsam mit den anderen Hotelgästen – an einer langen Tafel aus heimischem Eichenholz. Dieses Konzept ist nicht nur optisch ein besonderer Hingucker sondern auch sehr kommunikativ: Innerhalb kürzester Zeit kamen wir untereinander ins Gespräch und aus völlig Fremden wurden Bekannte, die sich rege austauschten.
Das kleine Hotel festlich herausgeputzt: Auf kleinen Tischchen verteilt zaubern alte goldene Kerzenleuchter und große grün-gelbe Quitten malerische Herbststimmung
Auf der langen Eichentafel im Hazelnut House Hotel verbreiteten große Design-Windlichter von Elvarm ein gemütliches Licht und kleine Väschen mit dunkelroten samtigen Dahlien aus der Bretagne sorgten für herbstliche Farbtupfer
Hazelnut House Hotel: Minimalistisch & natürlich
Die Zimmer in “Luxembourgs Secret Small Hotel” sind klein, minimalistisch eingerichtet und lassen dafür umso mehr Raum zum Entspannen und Abschalten. Helle Steinwände, goldene Leuchten, naturfarbene Leinenvorhänge, blütenweiße Bettlaken und ein Schaukelstuhl mit Wollbezug laden dazu ein, einfach durch die geöffneten Fenster in die weite Landschaft zu schauen und die Seele fliegen zu lassen. Die schlichte, natürliche Zimmergestaltung gefällt mir sehr, zeigt sie doch, dass Eleganz oftmals mit ganz wenig auskommt. Allerdings hat die Luftigkeit auch einen kleinen Haken, buchstäblich: Es gibt leider keinen Kleiderschrank, sondern nur zwei kleine Wandknäufe, an denen wir unsere Kleidung aufhängen konnten. Für längere Aufenthalte ist das natürlich etwas unpraktisch; für 1-2 Übernachtungen ist es das Opfer aber definitiv wert. Auch die Badezimmer sind nahezu perfekt ausgestattet – schlicht, minimalistisch und Ruhe ausstrahlend. Toll wäre aber auch am Waschbecken noch eine Ablagemöglichkeit für Kultur- und Schminkbeutel.
It’s the time – it’s Tweed Time!
Nach dem Mittagsessen – Blumenkohlröschen und Kartoffeln vom Blech mit Rosinen, Mandeln und einem Dip aus Cashewmus und Tahini nach einem Rezept aus Theresas Buch Tweed Time – serviert auf der haustypischen antiken Villeroy & Boch Porzellanserie „Paris“, war es Zeit für die Tweed Party: In Hazelnut House wurde der große Kamin angefeuert, die Tischchen liebevoll in Gemeinschaftsarbeit mit altem Porzellan, Blumen aus dem Garten, Haselnusskuchen, Eier- und Gurkensandwiches, Scones und Walkers Shortbread eingedeckt. Als Tischdecke diente eine zauberhafte Wolldecke des schottischen Labels Anta. Am großen Kranz hinter der gedeckten Tafel befestigte Theresa noch eine schnell zusammengebastelte Wimpelkette aus Anta-Stoffmustern, während Theresas Mama Lucia frisch aufgebrühten Tee von Taylors of Harrogate in einer alten Silberkanne bereitstellte. Unser lieber Dudelsackspieler Jacques erprobte die Akustik seines Spiels auf der offenen Galerie und für einen Moment kehrte andächtige Stille im geschäftigen Gewusel ein. Und dann konnte es auch schon losgehen! In einem 30-minütigen Live auf Instagram feierten wir – Theresa, ihre Mama Lucia Baumgärtner, Pianist Alexander Chapman Campbell aus Schottland, Dudelsackspieler Jacques aus Luxemburg, Tweed-Lady Michaela Lippert und ich – Theresas phantastisches Herbstbuch Tweed Time.
Nachdem das Live beendet war, begann der gemütliche Teil des Tages: All die Leckereien, die wir vormittags gemeinsam in der großen Hotel-Küche gezaubert hatten, durften genüsslich verspeist werden
Theresa war passend zur Tweed Party in Tweedhose und Weste von Campbell’s auf Beauly aus Schottland gehüllt; Dazu kombinierte sie eine Liberty-Bluse mit Rüschenkragen des französischen Labels Cyrillus, cognacfarbene Lederstiefel von Rydale aus Yorkshire sowie zarte champagnerfarbene Ohrringe von SchwesterSchwester
Wir erkundeten den weitläufige Garten von Hazelnut House in einer lockeren, herzlichen und sehr familiären Atmosphäre; In den Gesprächen drehte es sich um alles Mögliche, aber natürlich immer wieder auch um Tweed!
Pianokonzert am ältesten Pilgerort des Großherzogtums
Auch wenn es schwer fiel, so wurde es doch irgendwann Zeit, die Runde aufzulösen und sich in Schale zu schmeißen für den letzten Programmpunkt und mein persönliches Highlight des Tages: ein Pianokonzert des schottischen Komponisten und Pianisten Alexander Chapman Campbell. Zu diesem Zweck wurde bereits vormittags eigens ein Flügel in die Notre-Dame de Girsterklaus gebracht. Am Abend lag das kleine Kirchenschiff in sanftem Schlummer; nur erleuchtet durch flackernde Kerzen während der Bereich um den Flügel im Altarraum von versteckten Spots erhellt wurde. Erwartungsvolle Stille senkte sich über uns bis Jacques seinem Dudelsack vor der Kapelle die ersten Töne entlockte, das Gebäude umrundete und sein Spiel schließlich am Seiteneingang beendete. Es folgte Alexanders Pianokonzert mit so zarten, anrührenden Kompositionen, dass wir für kurze Zeit der Welt völlig entrückten und im Moment gefangen waren. Vor allem die Zugabe „Aillte Glas“ (gäl. „grüne Klippen“), ist ein sehr berührendes Stück, das er an diesem Abend zum ersten Mal vor Publikum spielte und für das er sich von der rauen Westküste Schottlands inspirieren ließ. Beseelt von den schönen Eindrücken kehrten wir zum Abschluss an der Bar des kleinen Hotels ein, um bei einem Schälchen Kürbissuppe, ein paar Getränken und in netter Gesellschaft den Abend ausklingen zu lassen.
Bild 1: Die winzige Kapelle der heiligen Maria vom Hasenussstrauch wurde im 14. Jahrhundert errichtet und gilt heute als Luxemburgs älteste Wallfahrtsstätte/ Bild 3: Unsere Tochter machte es sich auf der breiten Fensterbank gemütlich und genoss, eingekuschelt in eine irische Wolldecke, die Ruhe und den Frieden vor dem Zimmerfenster – sogar die Kleinsten können sich dem Reiz der Natur nicht entziehen!
- Zu Besuch bei Theresa Baumgärtner im Hazelnut House
- Hazelnut House: Ein Picknick auf Theresas Streuobstwiese
- Lady-Blog liest: „Weihnachten“ von Theresa Baumgärtner
- Wintergrün & Sternanis: Das neue Buch von Theresa Baumgärtner
So ein wunderbarer Bericht über die Tweed-Time im Hazelnut House liebe Virginia! Ich konnte die Atmosphäre richtig spüren. Schöne Worte!♡
Alles Liebe,
Tamara