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Die letzten Wochen hatten es wettertechnisch in sich: Es war nass, kalt und windig – da ist der nächste Infekt meist nicht weit! Davor bewahren können Euch auch meine Hausmittelchen nicht, aber sie können doch manches Wehwehchen lindern. Seit meiner Wildkräuter-Ausbildung habe ich vieles ausprobiert und vertraue seitdem immer häufiger auf die Heilkräfte unserer heimischen Wildkräuter. Nicht von ungefähr heißt es „Gegen jede Krankheit ist ein Kraut gewachsen“. Ich verrate Euch ein Rezept für Hustensirup, Kräuterbonbons und Erkältungsbalsam. von Virginia
Eine gut gefüllte Hausapotheke ist Gold wert!
2024 ist für mich mit einer dicken Erkältung gestartet, die mich nicht so richtig loslässt. Zum Glück habe ich bereits im Herbst für eine gut gefüllte Hausapotheke mit Heilsamem aus Wald und Wiese gesorgt. Mein liebstes DIY bei Erkältungen habe ich Euch bereits vor einigen Jahren aufgeschrieben: Ein intensiv duftendes Erkältungs-Badesalz mit frischen Tannen- und Fichtennadeln – nach wie vor gibt es für mich kaum etwas Wohltuenderes als in einer Wanne abzutauchen und Wärme, heißen Dampf und ätherische Öle ihren Zauber wirken zu lassen. Aber es gibt noch weitere Helferlein in meiner Hausapotheke, die ich seit Jahren neu zubereite und gerne nutze: z.B. Thymian Hustensirup, Kräuterbonbons und Erkältungsbalsam. Starten wir mit dem Thymian, dem „Antibiotikum der armen Leute“. Dank seines hohen Gehalts des ätherischen Öls Thymol wirkt er beruhigend, entzündungshemmend und krampflösend.
1. Thymian-Hustensirup
Mein selbstgemachter Hustensirup ist Balsam für angegriffene Bronchien und hat mir schon häufig Linderung geschenkt! Es gibt viele Möglichkeiten, ein Heilmittel aus Thymian herzustellen. Grundlage für die nachfolgenden Varianten ist eine alkoholische Tinktur; dadurch ist dieses Rezept nicht für Kinder geeignet. Nach meiner Erfahrung lohnt es sich aufgrund der etwas längeren Vorbereitungszeit früh anzufangen und auch gleich etwas mehr zuzubereiten. Ich setzte für uns drei Erwachsene bereits im September rund 500ml Tinktur an, die uns dann gut über den Winter bringt. Der Sirup ist ca. 6 Monate haltbar. Bei Beschwerden nehme ich 3-5x täglich einen Esslöffel.
Ihr benötigt:
- 500ml Korn (40%)
- 20 TL getrockneter Thymian
- 1 gut verschließbares Glas
- Optional 500g Zucker
So wird’s gemacht:
Mörsert den getrockneten Thymian etwas durch, füllt ihn anschließend zusammen mit dem Korn in ein sauberes Glas und verschließt es gut. Die Mixtur sollte nun mindestens 3 Wochen lang an einem dunklen Ort (Küchenschrank) durchziehen. Um alle wirksamen Pflanzenbestandteile gut herauszuschwemmen ist es hilfreich, wenn Ihr das Glas täglich etwas schwenkt. Ich filtere i.d. Regel nach 4 Wochen ab. Am einfachsten geht das, wenn Ihr ein sehr feines Sieb oder ein altes Stofftuch über Euren Trichter legt und dann die Tinktur langsam hindurchgießt. Die Tinktur ist fertig und bereits einsatzbereit. Wenn Ihr auf Zucker verzichten möchtet, könnt Ihr die fertige Tinktur bei Bedarf direkt einnehmen (1 TL Tinktur 3x täglich). Ich koche lieber einen Hustensirup daraus, weil ich die Konsistenz insbesondere bei Reizhusten als angenehm lindernd empfinde. Hierzu bringt Ihr die Tinktur in einem Topf zum Kochen. Vorteil dabei ist, dass ein Großteil des Alkohols verdampft. Gebt 500g Zucker hinzu und rührt stetig, bis der Zucker sich vollständig aufgelöst hat. Füllt ihn noch heiß in eine sterilisierte Flasche ab und beschriftet sie mit Inhalt und Datum.
Was ist eigentlich eine Tinktur?
Vorteil einer Tinktur: Die heilsamen ätherischen Öle lassen sich in Alkohol besonders gut herauslösen. Ihr könnt aus nahezu jedem Kraut eine Tinktur für verschiedenste Beschwerden herstellen, z.B. Arnika-Tinktur zur Wundheilung, Mädesüß zur Linderung von Kopfschmerzen oder Johanniskraut als natürliches Antidepressivum/Stimmungsaufheller. Prinzipiell gilt: Blüten und Blätter werden mit 30-50-prozentigem Alkohol angesetzt, für festere Pflanzenbestandteile benötigt ihr 50-60-prozentigen Alkohol und für Harze und Rinden einen Alkoholgehalt von mindestens 60 Prozent.
2. Kräuter-Hustenbonbons
Ihr benötigt:
- 2 TL Salbei getrocknet
- 2 TL Thymian getrocknet
- 2 TL Nanaminze getrocknet
- 1 TL Kurkumapulver
- 2 TL Ingwer gemahlen
- 2 TL Fichtennadeln getrocknet
- 120g Birkenzucker
- 2 EL Zitronenabrieb
So wird’s gemacht:
Mörsert Eure Kräuter und die Fichtennadeln möglichst fein zu einem Pulver. Schmelzt den Birkenzucker in einem Topf, fügt die gemörserten Kräuter, den gemahlenen Ingwer sowie den Zitronenabrieb hinzu und vermengt die Mischung gut. Füllt die Masse anschließend vorsichtig in kleine Mini-Pralinenformen aus Silikon und lasst sie gut auskühlen. Löst die fertigen Bonbons aus den Formen und füllt sie in saubere Gläser mit Schraubdeckel. Fertig!
3. Erkältungsbalsam
Ihr braucht:
- 30g natives Pflanzenöl (Jojoba-, Mandel-, Olivenöl)
- 20g unraffinierte Sheabutter
- 3 Tropfen ätherisches Eukalyptusöl
- 3 Tropfen ätherisches Pfefferminzöl
- 2 Tropfen ätherisches Fichtenöl
- 2 Tropfen ätherisches Thymianöl
So wird’s gemacht:
Schmelzt die Sheabutter im heißen Wasserbad, gebt anschließend das Öl hinzu und rührt ordentlich, sodass Butter und Öl sich gut vermischen. Nehmt die Mischung aus dem Wasserbad und lasst sie etwas herunterkühlen. Der Flammpunkt (die Temperatur, ab der sich Euer ätherisches Öl verflüchtigt) liegt bei den obigen Ölen zwischen 50-60 Grad. Eure Butter-Öl-Mischung sollte daher nicht mehr heißer sein als 50 Grad wenn Ihr die ätherischen Öle zusetzt. Nachdem ihr sie untergerührt habt, füllt Ihr den fertigen Balsam in einen sauberen Tiegel, verschließt ihn und beschriftet ihn mit Inhalt und Datum. Er ist etwa 6 Monate haltbar. Der Erkältungsbalsam nicht für Kinder unter 3 Jahren geeignet!
Raffinierte vs. unraffinierte Sheabutter – wo liegt der Unterscheid?
Die unraffinierte Sheabutter ist die naturbelassene Variante: Sie wird schonend gewonnen durch traditionelle Herstellungsverfahren. Dadurch bleiben wertvolle Inhaltsstoffe wie Vitamine und Fettsäuren erhalten. Mit einher gehen ein etwas stärkerer nussiger Eigengeruch, eine beige-gelblich Farbe und eine gute Wärmebeständigkeit. Die raffinierte Sheabutter wird maschinell extrahiert, wobei teilweise Lösungsmittel zum Einsatz kommen. Während dieses Herstellungsverfahrens werden die wertvollen Inhaltsstoffe sowie die Duftstoffe entzogen und die Sheabutter ist praktisch weiss. Einziges Pro: Das Produkt ist sehr wärmebeständig.
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Tausend Dank für die wunderbaren Rezepte, die aus gegebenem Anlass -hust-hust- gleich ausprobiert werden :)