Dani

Einatmen. Ausatmen. Kein menschliches Organ ist für die Entstehung eines Parfums so entscheidend wie die Nase. Im Duftparadies Frankreich heißt ein Parfumeur darum auch schlicht: Le Nez, die Nase. Der Hersteller eines Parfums muss in der Lage sein, mehr als zweitausend Duftsorten zu unterscheiden und zu verwenden. Neroli, Cananga, Ylang-Ylang, Zibet oder Catoreum, natürlich oder synthetisch, blumig oder fruchtig – Parfum ist nicht gleich Parfum.

Pflanzliche, tierische oder synthetische Herkunft

Die französische Bezeichnung parfum geht aus dem lateinischen per fumum „durch Rauch“ hervor. In der Antike wurde ein Wohlgeruch vor allem mit Hilfe von Räucherstoffen erzeugt. Der Rauch galt als Medium, um Gebet in den Himmel zu schicken. Heute besteht ein Parfum zu etwa 80 Prozent aus Alkohol, destilliertem Wasser und darin gelösten Essenzen. Dabei kann es sich um ätherische Öle pflanzlicher, aber auch tierischer oder synthetischer Herkunft handeln.

Kyphi aus Weihrauch & Rosinen

Die Ägypter und Inder umhüllten sich schon vor fünftausend Jahren mit einem Wohlgeruch. Das berühmte Kyphi bestand aus Weihrauch, Styrax Amber, Zimtrinde, Opoponax, Myrrhe, Kalmus, Galgant, Benzoeharz, Oud, Sandelholz und Rosenblättern gemischt mit Ölen, Wein und Rosinen. Die Herstellung des Duftwassers war mit sehr großem Aufwand verbunden, da die Rohstoffe zum Teil über weite Strecken importiert werden mussten. Bis nach Europa kamen die wertvollen Inhaltsstoffe allerdings nicht.

Grasse wird Gründerzentrum der Parfumindustrie

Die europäische Parfumgeschichte begann im Jahr 1580. Zu dieser Zeit zog nämlich der Apotheker und Alchimist Tombarelli in den französischen Ort Grasse. Er eröffnete dort ein Labor für die Herstellung von Düften und machte damit das kleine Grasse zum Gründerzentrum der europäischen Parfümindustrie. Bis zu diesem Zeitpunkt konnten sich die europäischen Ladies nur mit einfachem Lavendelwasser bestäuben. Über Venedig allerdings, das zu einem der wichtigsten Handelzentren aufgestiegen war, gelangten nun Kräuter und Gewürze aus dem Abendland in den Westen.

Parfum statt Wasser

Für die Herrschaften des 18. Jahrhunderts war das Parfum weit mehr als nur ein Duftwasser. Neben der Funktion als Wohlgeruch, war man überzeugt, besäße Parfum auch eine therapeutische Wirkung. Es sollte die Luft desinfizieren, den Körper beleben und stärken – vor allem gegen die Pest. Vom Bade hielten die Ladies und Gentlemen hingegen nicht viel. Sie waren der Ansicht, dabei würden schadhafte Keime den Körper befallen. Das Eau de Toilette wurde damit zum unverzichtbaren Hilfsmittel bei der täglichen Toilette ohne Wasser.

Unterstützung der Persönlichkeit

Heute verwendet eine Lady Parfum nur noch, um ihren Körpergeruch und ihre Persönlichkeit, ihren Geschmack und ihren Stil zu unterstreichen. Dabei kann sie aus unzähligen Duftnoten wählen. Für ein Parfum werden 30 bis 50 verschiedene, synthetische oder natürliche Duftkomponenten verwendet. Sie bestehen aus oder erinnern uns an Blüten, Früchte, Gewürze, Gräser, Moose, Wurzeln oder tierische Sekrete. Man unterscheidet dementsprechend beispielsweise blumig-fruchtige, blumig-aldehydige, orientalisch-Amber oder orientalisch-würzige Parfums.

Zu welchem Parfum wir greifen, entscheidet…

… der erste Eindruck. Der Mensch verknüpft Erinnerungen nicht nur mit Fotos oder Musik, sondern auch mit Gerüchen. Uns gefällt darum vor allem Parfum, das uns an ein positives Ereignis erinnert. Doch nicht nur der erste Eindruck ist entscheidend: Die Duftnote eines Parfums entwickelt sich in drei Phasen – der Kopf-, Herz- und Basisnote. Außerdem wirkt ein Duft auf jeder Haut unterschiedlich. Die Teststreifen, die in vielen Parfumerien zur Verfügung stehen, sind also nicht sehr sinnvoll. Am besten sprüht Ihr Euch den Duft auf gut durchblutete Stellen wie die Handpulse, die Pulsader am Hals und oder hinter die Ohren. Und wie immer gilt: Weniger ist mehr.

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Bild-Credit: Shutterstock.com

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