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Pflicht für den Paris-Besuch: Bei schönem Wetter sollte man unbedingt entlang der Seine spazieren und den vielen kleinen Buden einen Besuch abstatten, die am Ufer aufgereiht sind. Von der Postkarte, über Emailleschilder bis zu alten Zeitungsausschnitten können Touristen, Sammler und Parisliebhaber allerlei Schätze entdecken. An einem dieser Stände habe ich bei meinem Paris-Urlaub drei alte VOGUE-Cover erworben. Ein Grund, mich einmal etwas genauer mit der Geschichte und dem Mythos VOGUE zu beschäftigen. Denn die Zeitschrift ist das Synonym für Mode und Stil.
Einflussreich & Stilbildend
Keine andere Zeitschrift hatte von Beginn an einen solch starken Einfluss auf die internationale Mode wie die Vogue. Bei keinem anderen Magazin ist es für ein Model eine solche Ehre, die Titelseite zu schmücken. Keine andere Zeitung legt einen solchen Schwerpunkt auf aufwändige Fotostrecken und arbeitet mit so bekannten Fotografen zusammen, wie Helmut Newton, Peter Lindbergh, Norman Parkinson, Mario Testino, Karl Lagerfeld oder Patrick Demarchelier.
Lebensart der New Yorker High Society
Die Geschichte der VOGUE beginnt Ende des 19. Jahrhunderts. Allerdings nicht in Paris, wie man vermuten könnte, sondern in New York. Arthur Turnure, Mitglieder der oberen 10.000, hatte sich gerade einen Namen als Herausgeber erarbeitet und möchte nun ein neues Wochenjournal herausbringen. Doch kein normales Gesellschaftsheft im Stile der fliegenden Blätter soll es werden – Turnure hat größeres vor. Er möchte ein Lifestyle-Heft erschaffen, das die amerikanische Oberschicht anspricht. Neben Neuigkeiten aus der Mode und Gesellschaft, soll es die Lebensart der New Yorker High Society widerspiegeln. Im Dezember 1892 erscheint die erste Ausgabe der VOGUE.
VOGUE-Cover aus dem Jahr 1930 und 1923
Konzept „Exklusivität“
Nach dem Tod von Turnure im Jahr 1907 übernimmt kurzzeitig sein Schwägerin Marie Harrison das Ruder. Doch schon zwei Jahre später wird Coné Montrose Nast Eigner des mittlerweile in der Modewelt etablierten Magazins. Nast baut das Konzept „Exklusivität“ weiter aus. Die VOGUE wird teurer, erhält ein farbiges Cover und feste Rubriken. Die Mode- und Society-Seiten werden das umfangreiche Herzstück des Magazins. Zielgruppe ist (bis heute) die wohlhabende, modeorientierte Kundin ab etwa 25 Jahren. Harper’s Bazaar wird dadurch die größte Konkurrentin der VOGUE.
Auf dem Chefsessel herrschen Frauen
Die amerikanische VOGUE hat 18 Geschwister. In Deutschland erscheint eine eigene Ausgabe seit 1928. Ursprünglich in Berlin ansässig, befindet sich der Verlagssitz seit der Wiedergründung im Jahre 1979 in München. Deutsche Chefredakteurin ist seit 2003 die Diplom-Modedesignerin Christiane Arp. Seit der ersten Chefredakteurin und Namensgeberin Josephine Redding wird die VOGUE von Frauen geführt und geprägt. Vor allem von einer: In der Redaktion am Times Square herrscht seit 1988 Anna Wintour – sie ist damit eine der mächtigsten Frauen der Modewelt.
Before it’s in fashion, it’s in VOGUE
Anna Wintour erschuf einen neuen Typus der Journalistin. Sie ist „mythisch mystisch genialisch tyrannisch egozentrisch verschwenderisch bis in die Stilettospitzen distinguiert“. Eine Herrscher-Haltung, der in Der Teufel trägt Prada ein Denkmal gesetzt wurde. Doch nicht nur das Zwittergebilde aus Journalistin und Modeikone wurde von ihr erschaffen. Wintour unterstützte maßgeblich das Neunziger-Jahre-Phänomen der Supermodels, (er)findet prominente Schönheiten und entdeckt die Gesichter von morgen. Ganz nach dem Motto: Before it’s in fashion, it’s in VOGUE.
Ein wundervoller Artikel! Schön geschrieben, informativ…
Ich hab den Blog hier gerade erst entdeckt und fühle mich schon echt wohl! Ich denke ich werd jetzt wohl mal öfter vorbeischauen, denn Ladys, ihr habt mich wirklich neugierig gemacht!
Die Geschichte kannte ich schon, habe aber noch nie so alte Ausgaben gesehen. Toll! Da hast Du beim Stöbern echt ein glückliches Händchen bewiesen ;-)
Toller Artikel und wunderschöne Karten!