Nach dem Germanistik-Studium und der Promotion an der Universität Würzburg habe ich den Lady-Blog 2010 gegründet. Nebenher arbeite ich als freie Journalistin für verschiedene Zeitschriften und habe zwei Reiseführer über Würzburg geschrieben. Ich bin ein großer Freund von hochwertigen, natürlichen Materialien und einer handwerklichen, nachhaltigen Herstellung. Als Familie leben wir seit einigen Jahren nahezu plastikfrei.
Wisst Ihr eigentlich warum die Brandenburger ihre Essiggurken, die Preußen das Sauerkraut und die Berliner die Bockwurst lieben? Nein? Und Ihr wusstet auch nicht, dass Preußens Esskultur auf der der Holländer und Franzosen fußt? Dann legt Euch unbedingt Bei Fontane zu Tisch* von Sybil Gräfin Schönfeldt zu – anhand von Fontane-Zitaten entsteht ein herrliches Portrait der Kulturgeschichte des Essens im Brandenburg und Berlin der Kaiserzeit.
Holländer und Hugenotten
Als Friedrich Wilhelm von Hohenzollern (der Vater von Friedrich I.) das Land Brandenburg 1640 übernahm, war es ein bis auf den Grund verwüstetes Land. Der schlaue Prinz nahm sich darum die holländische Prinzessin Luise Henriette zur Frau, die wiederum ihre Landsleute nachholte – und die sind schließlich dafür bekannt, dem Wasser auf geschickte Weise Land abzuringen. Sie kultivierten die Böden, legten Sumpfgebiete trocken und eröffneten die ersten Molkereien. Dass Brandenburg ein so fruchtbares Land wurde, ist also den Holländern zu verdanken. Doch nicht nur den Niederländern, auch den Franzosen gebührt (kulinarische) Ehre. Als 1685 in Frankreich die Religionsfreiheit aufgehoben wurde, konterte der Kurfürst mit dem Edikt von Potsdam und lud alle Hugenotten nach Preußen – und viele kamen dem Aufruf nach. Sie begründeten zahlreiche preußische Seiden-, Woll- und Ledermanufakturen und brachten den ersten Hauch von Stil und Eleganz ins dörfliche Berlin. Vor allem aber brachten sie die Kartoffel nach Brandenburg.
Tee oder Kaffee?
Auch Theodor Fontanes Eltern waren hugenottischer Herkunft – ganz bestimmt hat er von ihnen die Leidenschaft für gutes Essen geerbt. Wer aufmerksam durch seine Werke blättert, wird zahlreiche Passagen finden, in denen die Protagonisten ausgiebig speisen – sei es beim alten Stechlin, bei der Domina im Kloster Wutz oder beim Kommerzienrat Treibel. Fontane beschreibt genau, was, wie und in welcher Reihenfolge aufgetischt wurden. Gräfin Schönfeld ergänzt die Sammlung von Zitaten aus Theodor Fontanes Romanen um Briefe, Erinnerungen und garniert das Ganze mit einigen authentischen Rezepten. Ihr erfahrt, wie ein klassisches Menü in der Kaiserzeit aussah, warum die Ananas in Berlin so beliebt war und warum sich der Tee nie gänzlich im „kuchensüchtigen Berlin“ durchsetzen konnte.
Gräfin Schönfeldt: Grande Dame der Kochliteratur
Die 1927 geborene Sybil Gräfin Schönfeldt, promovierte Germanistin und Kunsthistorikerin, veröffentlichte nicht nur zahlreiche Bücher zum Thema Knigge und Benimm, sondern kann sich mit Fug und Recht als Grande Dame der deutschen Kochliteratur bezeichnen. So sind von ihr auch schon Bei Astrid Lindgren*, Thomas Mann* oder Goethe zu Tisch* erschienen. Dem einen oder anderen Fontane (oder Gräfin Schönfeldt!)-Fan dürfte „Bei Fontane zu Tisch“ schon bekannt sein, denn es erschien 1997 bereits beim Arche-Verlag. Ebersbach und Simon haben sich anlässlich von Fontanes 200. Geburtstag in diesem Jahr in ihrer wunderbaren „blue notes“-Reihe nun erneut des Themas angenommen. „Bei Fontane zu Tisch“ ist ein herrlich informatives Buch, das Lust auf gutes Essen und eine Wanderung durch Brandenburg macht. Und es ist ein überaus spannender, kulinarischer Blick auf das Berlin der Kaiserzeit!
Sybil Gräfin Schönfeldt: Bei Fontane zu Tisch
Das literarische Kochbuch zum Fontanejahr ist am 20. März 2019 bei Ebersbach und Simon erschienen. Die Fontane-Zitate und Anekdoten rund ums preßische Essen hat Sybil Gräfin Schönfeldt mit einigen authentischen Rezepten garniert – die „Mohnpielen“ muss ich unbedingt ausprobieren.
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