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Stadtführer sind so eine Sache: Vor jeder Reise nimmt man sich vor, intensiv darin zu lesen, aber letztlich fehlt dann doch oft die Muße oder schlicht die Lust an einer Auflistung von Sehenswürdigkeiten und Geschichtszahlen. Vor meinem New-York-Trip wollte ich es diesmal anders machen und kaufte mir zusätzlich zu meinem Standard-Reiseführer eine Gebrauchsanweisung für New York*. Das Buch ist ein Investition, die ich Euch ans Herz legen möchte.
Auf Entdeckungstour durch die Stadt der Gegensätze
Verena Lueken hatte viel Zeit um die Stadt zu erkunden. Die Autorin von „Gebrauchsanweisung für New York“ arbeitete sieben Jahre lang als Kulturkorrespondentin der FAZ in New York. Mit ihrem packenden und humorvollen Schreibstil nimmt sie den Leser nun mit auf eine spannende Entdeckungsreise durch die Stadt der Gegensätze: New York ist die Hauptstadt des Optimismus und der Jugend (Durchschnittsalter 35 Jahre), der Kulturen (100 Länder) und Sprachen (170). Es ist eine Stadt mit atemberaubender Skyline (5400 Hochhäuser), den tiefsten Schlaglöchern und den mutigsten Radfahrern. Und es ist wohl die einzige Stadt in der Amerikaner zu Fuß gehen.
Die grüne Stadt am Meer kennen nur Touristen
New York ist eine grüne Stadt, mit Parks die „demokratische Ideen in Bäume und Boden übertragen“ sollten. Der New Yorker Central Park wird von vielen als das größte amerikanische Kunstwerk des 19. Jahrhunderts angesehen. Und auch wenn das den meisten New Yorkern kaum bewusst ist: New York liegt am Meer. Brighton Beach, Coney und Ellis Island besuchen vor allem die Touristen. Wenn es um das Fundament ihrer Stadt geht, dann denken die New Yorker eher an Beton als an Wasser.
„Die New Yorker leben in ihren Köpfen, mit ihren Osessionen, ihren Geschäftigkeiten, oft am Rand der Paranoia, in der idealen Verfassung also für die Informationsgesellschaft, die Kabel braucht und nicht das Meer.“
Der Stil der New Yorkerinnen
Am meisten interessiert hat mich das Kapitel über den Modestil der New Yorker. Ein wenig fassungslos berichtet Verena Lueken von New Yorkern, die in Gummischlappen und Shorts im Theater sitzen. Ihre Beobachtung: Ein Abendkleid trägt bei einer Broadway-Aufführung nur eine Frau aus der Provinz oder eine Touristin. Der Unterschied zwischen der Kleidung im Schaufenster und auf der Straße ist gewaltig. Wie in vielen Großstädten dominieren eine global verbreitete Freizeitkleidung, Turnschuhe, Jeans, T-Shirts und Trainingsanzüge. Wo aber sind nun die schönen New Yorkerinnen?
Wohltätigkeitsbälle, Poloturniere & Luxusläden
Der Dresscode verschwand in New York Ende der 60er Jahre in den kulturellen und politischen Wirren. Das ging so weit, dass sich die Metropolitan Oper zu einem Türschild veranlasst sah, das Besuchern ohne Schuhe den Eintritt verwehrte. Stilvoll gekleidete New Yorker sieht man vor allem auf den zahlreichen Wohltätigkeitsbällen, Spendenpartys, Ausstellungseröffnungen, Polotunieren. Man trifft sie in den Luxusläden und Cafés entlang der Madison Avenue zwischen 57. und 88. Straße und entlang der Park Avenue mit ihren Traumwohnungen.
„Erwarten Sie, dass Ihr Leben sich verändert, wenn Sie diese Stadt betreten. Erwarten Sie nicht, dass das wie im Traum geschieht. New York ist keine Stadt für Träumer. Die Stadt ist aufregend, überwältigend, geschichtsträchtig, sie ist sicherer als die meisten anderen Metropolen der Welt, und sie ist schnell. Sie ist grell, schlaflos und unverschämt. Nur herzlich und freundlich, das ist sie nur bedingt.“
Schwarz oder Weiß?
Doch auch außerhalb der Schulen mit Schuluniform und Apartementhäuser mit Doormen gibt es einige ungeschriebene Moderegeln in New York. Bei einer offziellen Einladung gilt casual (ohne Krawatte), business attire (mit Krawatte) oder black tie (Smoking). Wir Frauen orientieren uns an den Regeln für die Männer. Im Zweifelsfall sollte man laut Lueken schwarz tragen – so wie 90 Prozent der New Yorker. Nur einige Sommermonate gehören der Farbe weiß. Nach einer alten Regel dürfen offiziell ab dem letzten Montag im Mai, dem Momorial Day, weiße Schuhe getragen werden. Am Labor Day, dem ersten Montag im September, wandern sie wieder zurück in den Schuhschrank.
Die Gebrauchsanweisung für New York* von Verena Luecken ist im Verlag PIPER erschienen
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Ich habe aus der Reihe „Gebrauchsanweisung für Istanbul“ und das war auch sehr interessant und unterhaltsam.