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“Irgendwann kommt der Moment im Leben einer jeden Frau, wo das Einzige, das hilft, ein Glas Champagner ist“, rät Katherine Marlowe alias Bette Davis ihrer langjährigen Freundin in „Old Acquaintance“. Der amerikanische Kinofilm erschien schon 1943, doch geändert hat sich seit damals nicht viel. Champagner ist das Lady-Getränk schlechthin: Das festlichste aller Traubengetränke umgibt ein Hauch von Luxus, Eleganz und Exklusivität. Und ganz egal ob es sich um einen besonders freudigen oder traurigen Anlass handelt – manchmal muss es ein Glas Champagner sein.
Strenge Regeln für Champagner
Es sind 33.500 Hektar relativ trockenen Bodens im Nordosten von Frankreich, die ihn so besonders, so wertvoll und so exklusiv machen: Die Champagne. Nur was hier unter streng festgelegten Regeln angebaut und gekeltert wird, darf sich Champagner nennen. Neben dem genau abgegrenzten Anbaugebiet werden beispielsweise die Pflanzdichte, die Handlese und die sofortige Pressung vorgeschrieben. In der Herstellung gleicht der Champagner ansonsten einem Winzersekt: Wie beim Sekt handelt sich auch beim Champagner um einen Schaumwein, der seine Kohlensäure durch die zweite Gärung in der Flasche erhält. Er wird ebenfalls gerüttelt und degorgiert. Außerdem erhält er eine Dosage. Die Grundweine müssen aus einem Winzerbetrieb stammen.
Das 1743 gegründete Champagner-Haus Moët & Chandon legt in diesem Frühjahr seinen weltbekannten Rosé-Champagner unter dem Namen Rosé Impérial Tie for Two Kollektion neu auf
Der Wein des Festes und der guten Launen
Erzeugnisse, die auf diese Weise hergestellt werden, aber nicht aus der Champagne stammen, heißen Vin Mousseux oder Crémant (Frankreich), Cava (Spanien), Spumante (Italien), Winzer- oder Hauersekt (Deutschland und Österreich). Die ersten, die Wein in der Champagne anbauten, waren die Römer. Mit dem Champagner von heute ist er allerdings kaum vergleichbar: Er ist still, trüb, namenlos und erfreut sich keiner besonderen Beliebtheit. Im 16. Jahrhundert setzt sich der Name „Vin de Champagne“ durch. Und obwohl das lateinische „campania“ eigentlich ein unfruchtbarer Weidegrund für Schafe ist, kommt mit der Namensgebung der Erfolg. Louis XIV. macht ihn zu seinem Hauswein und setzt einen Trend: Champagner wird der Wein des Festes und der guten Launen, an europäischen Königshöfen.
Vom Weißwein zum Sprudelwein
Dass aus dem stillen Weißwein schließlich im 17. Jahrhundert ein Schaumwein wird, verdanken wir eher einem Zufall, und ein bisschen den Engländern. Um die Frische des Weines zu erhalten, wird er häufig schon im Anbaugebiet in Flaschen gefüllt. Unabsichtlich gärt der Wein in den Flaschen weiter und entwickelt so seine Kohlensäure. Hätten die Engländer diesen Sprudelwein nicht so geliebt, wäre er wohl nicht weiter produziert worden. Denn die Winzer sind zunächst alles andere als begeistert: Aufgrund des Kohlensäureüberdrucks explodierte ein Teil des „Teufelsweins“ schon im Keller oder während des Transportes. Der Vertrieb ist also sehr gefahren- und verlustträchtig.
Im Mittelpunkt des Designs steht das Erkennungszeichen des Hauses – die schwarze Schleife, die den Hals jeder Flasche Moët & Chandon ziert
Ständige Weiterentwicklung und Verfeierung
Mit der Entwicklung der kontrollierten Flaschengärung im 18. Jahrhundert gelingt dem Champagner endgültig der internationaler Durchbruch. 1729 gründet Nicolas Ruinart das älteste heute noch bestehende Champagnerhaus, nicht viel später folgen die Handelshäuser Heidsieck, Moët, Perrier-Jouët und Bollinger. Bei der ständigen Weiterentwicklung und Verfeinerung des Champagners spielen vor allem Frauen wie die Ladies Pommery, Perrier und Clicquot eine große Rolle. So erfindet Madame Clicquot beispielsweise 1806 das Rüttelpult und sorgte dafür, dass der Champagner seine trübe Farbe verliert. War das Sprudelgetränk zunächst vor allem in Adelskreisen beliebt, findet es nun auch immer mehr Liebhaber im gehobenen Bürgertum, in der Künstler- und Intellektuellenszene.
Dom Pérignon, Cristal und Belle Epoque
Voltaire trank Champagner genauso gerne wie Goethe, Mark Twain oder Wilhelm Busch. Bismarck und Napoleon waren ebenso Fans wie Winston Churchill und Marilyn Monroe. Besonders begehrt sind die Champagnersorten aus den am höchsten kultivierten Trauben eines Jahrgangs. Zu diesen „Cuvées de Prestige” zählen Moëts „Dom Pérignon”, Roederers „Cristal”, Abel Lepitres „Prince André de Bourbon Parme” und natürlich Perrier-Jouëts „Belle Epoque”. Für Champagner werden fast ausschließlich drei Rebsorten verwendet: Die roten Pinot Noir (Spätburgunder) und Pinot Meunier (Müllerrebe oder Schwarzriesling) und der weiße Chardonnay. Die Mischung der Sorten bestimmt den Geschmack: Pinot Noir gibt ihm Fülle, Pinot Meunier die Fruchtigkeit und Chardonnay die Finesse.
Das Tie for Two Coffret ist limitiert und seit Februar für etwa 125 Euro bei Dallmayr, Feinkost Käfer, Feinkost Böhm, im Alsterhaus und im KaDeWe erhältlich
Und wie genießt man ihn am besten?
Guter Champagner kann kühl, im Dunklen und liegend lange aufbewahrt werden. Zwar nimmt die Kohlensäure ab, geschmacklich wird er jedoch noch intensiver. Auch die Flaschengröße hat Einfluss auf den Geschmack: So schmeckt das gleiche Cuvée aus der Magnumflasche (1,5 l) meistens harmonischer als aus der Imperial (0,75l). Champagner solltet Ihr gekühlt aber niemals eiskalt genießen. Ideal ist eine Temperatur von 8°C – 10°C.
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