Lady-Frage: den klassischen Freizeitlook bayerisch veredeln?
Dani

Liebe Dani,
Kompliment für Deine tolle Seite! Meine Frage: Wie kann ich den klassischen Freizeitlook (Barbour, Hilfiger, Lauren & Co.) oder auch Business-Looks “bayerisch veredeln” ohne gleich mit dem Holzhammer dreinzuschlagen? Wie lassen sich stilsicher Freizeit-Klassiker wie Bootsschuhe, Steppjacke, Polos oder ein schlichter Blazer-Bluse-Look zu bayerischen Trachtenstücken kombinieren und ab wann wird aus einem gut gemeinten Statement aufgesetzte Oktoberfest-Folklore, mit der man außerhalb Bayerns (ich wohne derzeit in Göttingen) eher unangenehm auffällt?

Mit lieben Gruß
Lydia

punkt

Liebe Lydia,

herzlichen Dank für Deine spannende Frage. Meiner persönlichen Meinung nach gibt es vor allem zwei Kleidungsstücke aus der Trachtenmode, die man auch außerhalb des Weißwurstäquators sehr gut sportlich-klassisch oder zur Businessmode kombinieren kann: Janker und Trachtenjäckchen aus Wolle. Beides kannst Du leger zu Jeans, Blüsslein und Ballerinas genauso hübsch kombinieren wie zum eleganten Etuitkleid. Gut aussehen kann auch eine schlichte Bluse mit Vichykaromuster in Rot oder Rosa. Auch trachtig angehauchte Capes und Gehröcke sind wunderbare Begleiter für Dich. Vermeiden würde ich alles mit folkloristischen Symbolen wie Hirschgeweih, Edelweiß und Co. – Trachtentäschchen, Kropfketten, Dirndl und Co. gehören wohl eher nicht in den Göttinger Alltag. Auch die Herren sollten auf Lederhosen, Haferlschuhe und Hemden mit allzu bayerischen Einschlag verzichten, es sei denn sie leben im Exil und wollen ein Statement setzen. Ein Janker geht immer – auch in Hamburg. Es gilt wie so oft: Weniger ist mehr.

Herzliche Grüße
Dani

So tragt Ihr Trachtenjanker außerhalb Bayerns

Ein Trachtenjäckchen aus Wolle kannst Du auch außerhalb Bayerns sehr gut tragen – z.B. zu Jeans, Loafern und Perlenohrringen – dazu sieht natürlich eine Flechtfrisur besonders hübsch aus

So tragt Ihr Trachtenschuhe außerhalb Bayerns

Das Münchner Label Bayerinas fertigt zauberhafte Ballerinas aus Lodenstoffen, die nicht nur zum Dirndl, sondern auch im Alltag zur Jeans sehr hübsch aussehen

Dreitracht: Bayerische Accessoires außerhalb Bayerns tragen

Und noch ein Tipp: Dreitracht fertigt typische Trachten-Dreieckstücher aus hochwertiger Merinowolle – diese können auch sehr gut zu Deinen Freizeit-Klassikern wie Bootsschuhen, Steppjacken oder Polos kombiniert werden

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7 Kommentare
  • Amalia sagt:

    Liebe Lydia,
    nach meiner langjährigen Göttingen-Erfahrung, die allerdings inzwischen auch lange Jahre zurückliegt, habe ich den Eindruck, dass diese Stadt besonders aufgeschlossen ist gegenüber Elementen aus dem Trachtenstil. Liegt es vielleicht an der starken Forstfakultät und dem einschlägigen Verbindungswesen? Ein Dirndl geht natürlich nicht, klar, aber Trachtenaccessoires (Hütchen, Tasche, Strickschals etc.) lassen sich dort ebenso ausführen wie Strickjacken, Janker, Lodenmäntel, aber auch Blusen und Halstücher mit rustikalen Prints – anderenorts und insbesondere weiter nördlich würde ich Danis Vorbehalt wegen “Hirschgeweih, Edelweiß und Co.” voll unterstreichen. Ansonsten hilft beim Trachtenlook im Norden: Was immer Dir vorschwebt – kauf’s in blau.
    Liebe Grüße
    Amalia

  • Dani sagt:

    Liebe Amalia,

    das ist eine interessante Beobachtung. Die Frage ist jedoch, ob man diese “rustikalen Prints” grundsätzlich braucht und schön findet. Ich denke gerade mit leichtem Graus an “Wiesn-Blusen” mit Glitzer-Hirsch auf dem Rücken. So ein kleines Baumwoll-Tüchlein mit Allover-Hirschprint von Frankonia o.ä. ist da natürlich wieder etwas anderes. Von Trachtentaschen halte ich prinzipiell nicht viel, aber das ist vermutlich eine Geschmacksfrage.

    Herzliche Grüße
    Daniela

  • Sarah sagt:

    Selbst in Franken trägt man kaum trachtige Outfits. Was ich sehr mag sind die hochwertigen und schlichten Strickjacken von Litzlfelder Strickmoden. Kombiniert mit einem schlichten knielangen Rock mit dezentem Muster (kann auch trächtig sein) ein schöner Alltagslook.

  • Dani sagt:

    Liebe Sarah,

    ja absolut, ich mag die Litzlfelder Strickjäckchen auch sehr und finde sie sehr hübsch zu Röcken! Und die Erfahrung habe ich in Franken übrigens auch gemacht. Wobei recht viel Janker getragen wird – vor allem von den Herren.

    Herzliche Grüße
    Dani

  • Amalia sagt:

    Liebe Dani,

    völlig d’accord, viele dieser speziellen “Wiesn”-Entwürfe wirken selbst auf der Wiesn recht verwunderlich. – Ich selbst kann finde den Trachtenstil zwar an anderen hübsch, komme mir aber – als gebürtige Hamburgerin – bereits in meiner blauen Linksstrickjacke mit Metallknöpfen in grenzwertigem Maße ‘verkleidet’ vor… ;-)

    Liebe Grüße
    Amalia

  • Lydia sagt:

    Liebe Dani

    ich danke sehr für deine Tipps und Hinweise. Deine Fotos sind alle sehr schön und inspirierend und nehmen mir die Angst, bei dir sieht alles so wunderbar harmonisch und einfach nur mega aus (wie meine Tochter sagt:) Die Ballerinas sind das absolute Highlight. Es ist spannend für mich, so einen ganz neuen Modekosmos zu erforschen. Eine graue Linksstrickjacke und ein sehr klassisches Stehkragen-Janker (anthrazit, grün) wurden schon bei der Firma mit F bestellt. Ich freue mich drauf und nach der Pflicht kommt dann vielleicht die Kür :) Ein bisschen ungewohnt wird es für mich anfangs sein, weil ich z.B. meine geliebten Docksteps immer Richtung Elbe verortet habe und die Trachten eben immer nur mit Süden mit dem Gebirge und Folklore verbunden habe. Aber ich erinnere mich aus meiner Ausbildung auch an Spötter, die schon meine Kombi aus Docksteps zu Barbour-Steppjacke zu seltsam fanden – “Willst du jetzt segeln oder jagen?” Das war damals so ein ganz blöder Spruch von meist selbst wirklich übel gekleideten Leuten. Und heute ist die Kombination für mich fast sowas ein kleiner Code für Menschen, mit denen man sich verstehen könnte. Vielleicht kann man das ähnlich mit den Trachtenaccessoires in der Mode sehen oder ist das zu gewagt? Auf jeden Fall vielen Dank.

    Ich freue mich sehr, wenn hier noch weitere Tipps und Meinungen auftauchen.

    Liebe Grüße

    Lydia

  • Lydia sagt:

    Und auch dir danke Amalia für die Einschätzung zu Göttingen. ich bin hier erst sehr kurz und habe auch nicht studiert, sondern eine Banklehre hinter mir. Da weiß ich nicht, wie es heut am Campus aussieht. Mein Mann hat dort zwar vor Jahren studiert und war auch in einer Verbindung, kann zum Thema aber nichts erinnern… :) Ich habe aber das Gefühl seit es kälter wird tauchen auch mehr Trachtenstücke (gerade Lodenmäntel) in der Stadt auf oder weil es mir jetzt eben auffällt. Aber es ist selten und ganz in Tracht, ja da würde ich sicher sehr auffallen :) Aber ich habe jetzt ein tolles Café entdeckt, wo die Bedienungen graue Trachtenjacken tragen und auch im Publikum Trachtenstücke auftauchen, allerdings tatsächlich bei Studenten. Einen Hut habe ich auch noch nicht gesichtet, wie sähe so etwas in Kombination aus? Ich trage am liebsten einen Hicks & Brown.

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