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Der Winter liegt wohl hinter uns und wir sehnen uns zunehmend nach längeren Tagen, Wärme und Sonnenschein. Viele von Euch stehen schon in den Startlöchern, um endlich wieder mehr Zeit im heimischen Gemüsegarten verbringen zu können. Passend dazu möchte ich Euch zwei wunderbare englische Garten- beziehungsweise Kochbücher vorstellen: „Ein Jahr auf Fern Verrow“ von Harry Astley und „Das Great Dixter Garten-Kochbuch“ von Aaron Bertelsen. von Virginia
Harry Astley: Ein Jahr auf Fern Verrow
„Ein Jahr auf Fern Verrow: Naturverbunden kochen und genießen“ steht schon seit 2 Jahren in meinem Regal und ich nehme es immer wieder gerne zur Hand. Das wahnsinnig schöne, inspirierende Buch ist eine gelungene Mischung aus Kochbuch, Gartenratgeber und Stimmungsbuch, bei dem das Durchblättern und Querlesen große Freude bereitet. Die beiden Autoren, Jane Scotter und Harry Astley, ehemalige Köche, betreiben im Einklang mit der Natur und nach dem biologisch-dynamischen Ansatz Landwirtschaft auf der Farm Fern Verrow im englischen Herfordshire. Der Erfolg gibt ihnen Recht – ihre hochwertigen Erzeugnisse sind überregional bekannt und geschätzt. Auch der britische Journalist und Koch Nigel Slater („Das Wintertagebuch“) ist ein Fan von Fern Verrow: „Seit Jahren gehören die Produkte aus Fern Verrow zu meinem Leben. Welche Freude, nun dieses Buch mit den wunderbaren Rezepten in den Händen zu halten.“
Erde, Wasser, Luft & Feuer
Die Kapitel sind, statt in Jahreszeiten, in die Elemente Erde, Wasser, Luft und Feuer eingeteilt. Das ist sehr passend und spiegelt sich sowohl in den Rezepten als auch in den detailverliebten Fotografien von Tessa Traeger wider. Die Autoren nehmen den Leser mit auf eine reich bebilderte Reise durch die Jahreszeiten auf der Farm und präsentieren passende Rezepte, bei denen einem bereits beim Lesen das Wasser im Mund zusammenläuft. So finden sich zum Beispiel gebratener Chicorée mit Räucherspeck und Christmas Pudding mit Sauerkirschen im Winter (Erde), gegrillter Spargel mit Schafskäse und Zitrone sowie Holunderblütenkuchen im Frühling (Wasser). Im Sommer (Luft) könnt Ihr dann Risotto mit Zitrone und Zucchiniblüten und ein sommerliches Beeren-Trifle genießen, im Herbst (Feuer) kommen z.B. mit Kräutercreme gefüllter und gebackener Kürbis sowie Bratäpfel mit karamellisierten Pekannüssen auf die Tafel.
Obst und Gemüse aus Fern Verrow
Die vorgestellten Gerichte wurden mit auf Fern Verrow produzierten Produkten realisiert. Alles, was über das Jahr auf der Farm angebaut wird, wird direkt vor Ort verarbeitet oder an umliegende Märkte geliefert. Dies zeugt von Wertschätzung und Nachhaltigkeitsgedanken, die man heutzutage leider viel zu selten findet. Zwischen herrlich klingenden Rezepten und großformatigen Fotografien bleibt noch genug Raum für mehr: Jane und Harry erzählen locker von Ihrem Jahresverlauf auf Fern Verrow, von der Lebensart zwischen biologisch-dynamischer Landwirtschaft und Traditionen und setzen jedes Gericht in einen Kontext zu Erlebtem oder der jeweiligen Jahreszeit. „Ein Jahr auf Fern Verrow“ ist ein sehr empfehlenswerter Schmöker aus dem man unglaublich viele Inspirationen mitnehmen kann!
„Ein Jahr auf Fern Verrow“ von Jane Scotter und Harry Astley ist 2016 im Knesebeck-Verlag erschienen
Aaron Bertelsen: Das Great Dixter Gartenkochbuch
„Das Great Dixter Gartenbuch – Rezepte aus einem englischen Küchengarten“ von Aaron Bertelsen durfte dank Danis Tipp gerade ganz frisch in mein Bücherregal einziehen. Es enthält über 70 Rezepte aus dem Küchengarten des berühmten englischen Great Dixter Garden. Im Gegensatz zu „Ein Jahr auf Fern Verrow“ ist es deutlich sachlicher gehalten. Bereits ein Blick auf das Inhaltsverzeichnis verrät, dass es hier weniger um ein stimmungvolles Schmökern geht, sondern vor allem um Wissenvermittlung. Das Buch startet mit „Obst & Gemüse anbauen“, einer Art Pflanzkalender. Unzählige Obst- und Gemüsesorten werden hier ausführlich vorgestellt sowie Ideen zur Verarbeitung und konkrete Tipps zu Aussaht und Aufzucht gegeben. Es folgt ein großer Rezeptteil, unterteilt in die Kategorien Frühstück, Suppen, Hauptgerichte, Salate & Beilagen, Plätzchen, Kuchen & Desserts, Eingemachtes und Grundrezepte.
Knuspergrünkohl & Englischer Schokoladenpudding
Die Rezeptideen können wahlweise eigenständig umgesetzt oder zu Menüs zusammengestellt werden. Ihr findet zum Beispiel Himbeermuffins, Röstgemüsesuppe, Estragonhähnchen, Beteblätter-Feta-Tarte, Knuspergrünkohl mit Meersalz und Zitrone, Birnen-Mandel-Crumble, Englischen Schokoladenpudding sowie Grundrezepte für Brühe, passierte Tomaten, Mürbeteig, Brot und Pesto. Die Einteilung in Saisonalität entfällt hier, was auch durch den Aufbau des Buches bedingt ist. Ein kleines Manko ist für mich jedoch die fehlende Auflistung der einzelnen Rubriken im Inhaltsverzeichnis. Leider gibt es nur die grobe Bezeichnung „Rezepte“ ohne Unterkategorien, was die gezielte Rezeptsuche manchmal etwas umständlich gestaltet. Zudem hätte ich mir mehr Einblicke in den Garten gewünscht.
Great Dixter: Bekannt für seine Gartengestaltung
Der Great Dixter Garden im Stil der Arts-and-Crafts-Bewegung, mit seinen Sträuchern in Formschnitt, langen Rabatten sowie Orchideen- und Wildblumenwiesen ist für seine herausragende Gestaltung bekannt und in der Liste historischer Gärten eingetragen. Leider bekommt man dazu viel zu wenige fotografische Einblicke. Auf den Rezeptteil folgt zuletzt ein ausführlicher Gartenplaner, der sich den Themen Ernten & Konservieren, Fruchtwechsel, Auswahl des Saatguts, Umgraben, Kompostieren & Düngen, das richtige Werkzeug, Beschneiden, Säen, Pikieren, Auspflanzen, Schutz der Pflanzen, Abstützen, Wässern und Ernten widmet sowie TO-Dos in den jeweilige Jahreszeiten zusammenfasst.
Das Great Dixter Garten-Kochbuch ist 2017 im Verlag Phaidon by Edel erschienen
Mein Resümee zu Fern Verrow & Great Dixter
Beide Bücher gefallen mir auf Ihre Weise sehr gut! Welches Buch das Richtige für Euch ist, hängt davon ab, welche Erwartungshaltung Ihr daran stellt. „Das Great Dixter Garten-Kochbuch“ punktet für mich durch die sachliche Aufarbeitung und die Teile Gartenplaner und Pflanzkalender. Beides ist gerade für Gartenanfänger großartig und hilft, sich vertieft mit dem Thema auseinanderzusetzen. Die enthaltenen Rezepte sind insgesamt deutlich weniger kombinationsfreudig als in „Ein Jahr auf Fern Verrow“, bieten dafür aber eine solide Basis in allen Teilen. In „Ein Jahr auf Fern Verrow“ stehen mehr die Farm mit ihrem biologisch-dynamischen Konzept, das Leben im Einklang mit der Natur sowie eine inspirierende Fülle von kreativen und dennoch saisonalen und regionalen Zutaten-Kombinationen im Fokus.
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