Nice to know: Eine kleine Geschichte der Kaffeekultur
Sybille

Unsere Love-Lists sprechen eine deutliche Sprache: Ihr liebt Kaffee. Und liegt damit voll im Trend, denn Kaffee ist das beliebteste Getränk der Deutschen und rangiert damit noch vor Wasser oder Bier. Rund 150 Liter genießen die Bundesbürger im Durchschnitt pro Jahr. Wir haben mal ein wenig in der Kaffee-Geschichte geforscht. von Sybille

Kaffee-Geschichte: Die ersten Kaffeehäuser

Die Region Kaffa im Südwesten Äthiopiens soll das Ursprungsgebiet des „anregenden Getränks“ sein. Von Äthiopien gelangte der Kaffee vermutlich im 14. Jahrhundert durch Sklavenhändler nach Arabien, wo er ab Mitte des 15. Jahrhunderts geröstet und getrunken wurde. Rund zweihundert Jahre später eröffneten in Europa und Nordamerika zahlreiche Kaffeehäuser. Hier trafen sich Philosophen, Schriftsteller und Künstler um bei einer frisch gebrühten Tasse ihre Ideen zu diskutieren, denn der Kaffee galt als Mittel zur „beförderung der dichterkraft”. Die ersten Kaffeehäuser enstanden jedoch nicht etwa in Wien, wie man vermuten könnte. 40 Jahre bevor das erste Wiener Kaffeehaus seine Türen öffnete, gab es 1645 schon Kaffeehäuser in Venedig, es folgten Oxford, London, Marseille und Paris. 1677 schließlich eröffnete ein Engländer in Hamburg ein Kaffee- und Teehaus nach Londoner Vorbild.

Eine Kultur, die bis heute zelebriert wird

Kaffee war lange Zeit ein Getränk der Elite, denn er war sehr teuer. Erst um das Jahr 1850 herum hielt er auch Einzug in die Bürgerhäuser. Denn mit Beginn des Industriezeitalters kam auch der Wohlstand in viele Privathaushalte. Und so genossen es mehr und mehr Familien, die Tafel in ihrer guten Stube herzurichten und ihren Gästen auf stilvollen Services etwas ganz Besonderes anzubieten: eine Tasse Bohnenkaffee. Daraus entstand eine Kultur, die bis heute täglich im Kleinen zelebriert wird: Kaum ein deutscher Frühstückstisch, der morgens nicht mit duftenden Kaffee bestückt ist. Und nachmittags trifft sich die Familie nicht zum „Kuchen essen“ oder zum Nachmittagstee wie in England – die Mahlzeit mit Kaffee und Kuchen wird „Kaffee trinken“ genannt. Heute wird Kaffee in 50 Ländern angebaut.

Kaffee: Schwarz oder mit Milch?

Ganze Industriezweige beschäftigen sich mit der aromatischen Bohne: vom Kaffeeanbau über die Röstung, der Herstellung von Kaffeepads oder -kapseln, Kaffeemaschinen bis hin zu schönem Kaffeegeschirr. Die Kaffeeliebhaber ihrerseits sind noch anspruchsvoller und ihre Trinkgewohnheiten vielfältiger geworden. Mittlerweile trinkt vor allem die Jugend ihren Kaffee gerne mit Milchschaum. Viele Deutsche schwören jedoch auch weiterhin auf den guten, traditionellen schwarzen Filterkaffee. Zum Glück müssen wir uns die Kaffee-Kantate von J.S. Bach nicht mehr zu Herzen nehmen. Erst kürzlich hat wieder einmal eine Studie herausgefunden, dass Kaffee-Trinker länger leben. Und auf ein paar Tassen komme ich schon am Tag. Wie sieht es bei Euch aus? Wie trinkt Ihr Euren Kaffee am liebsten?

Kaffee Geschichte: Handbemalte Kaffeekanne von Villeroy & Boch

Die handbemalte Kaffeekanne stammt aus dem Jahr 1820/Bild-Credit: Villeroy & Boch

Kaffee Geschichte: erste WMF Kaffeemaschine für den Hausgebrauch

Die erste WMF Kaffeemaschine für den Hausgebrauch (ca. 1880)/Bild-Credit: WMF

Kaffee Geschichte: Historisches Kaffee-Silberservice von WMF

Ein Kaffee-Silberservice von WMF (Ca. 1860)/Bild-Credit: WMF

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11 Kommentare
  • Dani sagt:

    Liebe Sybille,

    da der Kaffee auch Teil meiner Love-List war, “muss” ich mich wohl dazu äußern! Ich kann mich manchmal schwer entscheiden, ob ich Kaffee oder Tee mehr genieße, aber wenn ich auf eines von beiden verzichten müsste, wäre es wohl der Tee. Der Geruch von Kaffee gibt mir ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit und ohne mein Tässchen morgens kann ich nicht anfangen zu arbeiten. Aber das ist wohl eher die Sucht. :-)

    Liebe Grüße an alle anderen Kaffeesüchtigen
    Dani

    PS: Am liebsten Schwarz, aber ab und an darf auch mal ein Milchschaum-Häubchen oben drauf.

  • classionista sagt:

    Schöner Beitrag, ich mag überhaupt keinen schwarzen Kaffee. Ohne Milchschaum geht gar nichts…
    Ich trinke bei mir zuhause nur Kaffee, wenn ich jedoch bei meiner Oma oder Mutter zu Besuch bin, genieße ich genauso gerne einen schwarzen Tee, übrigens aus dem oben gezeigten Service von Villeroy & Boch, das steht nämlich bei meiner Mutter. Und ich wußte bis eben nicht, daß es soooo alt ist!

  • Dani sagt:

    @ Mel: Vielleicht wurde es nochmal neu aufgelegt? Ansonsten: Glückwunsch zum tollen Erbstück. :-)

  • classionista sagt:

    Ich tippe auf neu aufgelegt, muß sie bei Gelegenheit mal fragen.

  • Eva sagt:

    Am liebsten einen Espresso- aus der italienischen Siebträgermaschine.
    Natürlich gesüßt aber ohne Milch.

    Gerne auch mal Bohnenkaffee, aber dann richtig guten.

    Instantkaffee geht gar nicht.

  • Anita sagt:

    Ihr lieben,
    oh ja, ich bin auch ein großer Kaffee-Fan! Allerdings kann ich komischerweise Kaffee (bzw. eigentlich trinke ich nie “Filterkaffee” oder “Lungo” sondern nur café also Espresso in allen Variationen, aber am liebsten mit ein klein wenig Milchschaum) erst ab dem Mittagessen bzw. danach trinken. Vormittags verträgt mein Magen das nicht so gut – und in der Früh gibt es immer eine Tasse schwarzen Tee mit Milch ;-)

    xxx Anita
    und p.s. Sibylle, der Artikel ist wirklich sehr schön geschrieben!

  • Sandra sagt:

    Liebe Sybille,

    das war wirklich ein schön geschriebener Artikel. Milchkaffee ist mein Favorit. Es kann, muss aber für mich nicht unbedingt aufgeschäumte Milch sein. Die Finnen liegen im Kaffeeverbrauch noch vor den Schweden und in Schweden kaufe ich auch meinen Jahresverbrauch an Kaffee. Er ist dort billiger, als bei uns. Das liegt an der “Kaffeesteuer”, die laut Kaffeerösterfirmen hier bei uns veranschlagt wird, “weil er in Deutschland nicht wächst”. Wen ich damals angeschrieben habe, weiß ich nicht mehr. In Schweden wächst der Kaffee auch nicht, er ist aber trotzdem billiger, wenn man ihn nicht mit Alkohol panscht. Die Kaffeeseite.de hält Infos zum Anbau, dem Kaffee als Wirtschaftsfaktor und vieles mehr an Grundwissen bereit. Übrigens ist am 28. September 2012 der Tag des Kaffees. Leider, leider, weckt unser Kaffeekonsum die Gier der Kaffeemonopolisten. Siehe z.B. hier.

  • Lukas sagt:

    Hallo Dani,
    weil es so schön passt, bin ich mal so frei und poste hier den Link zum Artikel über die Geschichte und die verbreitung des Kaffees in der Welt, der kürzlich bei uns im Gentleman-Blog erschienen ist.
    http://www.gentleman-blog.de/2012/07/10/kaffee-geschichte/
    LG, Lukas

  • Dani sagt:

    Danke Lukas, das ist eine schöne Ergänzung!

    Liebe Grüße
    Dani

  • Carlotta sagt:

    Auch wenn ich damit dem Klischee der Latte-Macchiato-Generation entspreche: Ich liebe es, stundenlang mit meinen Mädels im Café zu sitzen und einen Latte nach dem anderen zu trinken. Natürlich mit kleiner in Schokolade eingehüllter Kaffeebohne. Oder morgens zusammen mit einem frischen Croissant. Hmmm!

  • Nadi sagt:

    ohja, Kaffee!

    morgens darf es gern ein Espresso frisch aus der Bialetti aus Espresso-Bohnen mit sizilianischer Röstung sein, der auf eine grooooooße Tasse von Hand aufgeschäumte Milch gegossen wird. gesüßt wird dann gern mit Caramel-Sirup.

    nach einem schweren Essen trinke ich den Espresso gern pur.

    Nachmittags oder als süßes Dessert trinke ich wahnsinnig gern vietnamesischen Kaffee. Der hat einen ganz besonderen, fast schon schokoladigen Geschmack, wird mit Hilfe eines Tassenfilters aufwändig gebrüht (das dauert gern schon mal 4-5 Minuten, bis das Wasser komplett durch ist) und dazu dann süße Kondensmilch. Im Sommer auf Eis ist das eine besondere Leckerei, fast ein bisschen wie Baileys.

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