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Wir leben in unruhigen Zeiten. Vermutlich wird 2015 als Jahr des Umbruchs in die Geschichte eingehen. Weihnachten ist für viele Menschen jedoch immer noch die Zeit der Hoffnung, der Besinnung und der Dankbarkeit. Dankbarkeit für das was wir haben. In keiner anderen Zeit im Jahr wird darum so viel gespendet. Ich möchte Euch die Weihnachtszeit mit drei Geschichten versüßen, die wirklich Mut machen. Geschichten von Menschen, denen bewusst geworden ist, wie privilegiert sie leben und die darum ihr Leben und das vieler anderer verändert haben.
1. Eine Kanadierin, die eine Schule in Afrika baute
Die Kanadierin Marissa Izma besuchte vor acht Jahren, im Alter von 23 Jahren, das Dorf Kibombomene in Sambia – und blieb. Die Rucksacktouristin baute eine Schule mit Schlafsälen für Kinder aus entfernten Dörfern, schuf damit einen Zugang zu höherer Bildung, eine Möglichkeit zu lernen und zu träumen. Im Umkreis von 50 km gab es keine weiterführende Schule. Zum Komplex zählen auch Felder mit Kohl und Süßkartoffeln, Hühnern und Ziegen. Für ihre Ausbildung müssen die 50 Mädchen im Alter zwischen 13 und 17 Jahren nichts zahlen.
Die 15.000 Dollar Startkapital lieh sich die Sportstudentin mit Hilfe ihrer Eltern von der Bank. Nachdem die ZEIT vor fünf Jahren von Marissa berichtete, entschloss sich auch der Deutsche Paul Bade zu helfen. Der 26-jährige Elektrotechniker reiste nach Sambia und finanzierte mit seinem ersten Weihnachtsgeld eine Wasseraufbereitungsanlage und Solarlampen. Inzwischen steht “Same World Same Chance” hinter dem Schulprojekt.
Marissa Izma entschloss sich zu bleiben/Bild-Credit: SWSC
2. Ein Indonesier, der eine Pferdebücherei errichtete
Ridwan Sururi und sein Pferd Luna wollen Kinder zum Lesen anregen. Kinder, die nie zuvor ein Buch in den Händen gehalten haben. Dreimal in der Woche, sattelt der Indonesier in seiner Freizeit das Pferd und lädt Taschenbücher und Hardcover, Comics, Krimis und Märchen auf dessen Rücken – alles Spenden. Die Menschen in Zentra-Java leben vom Ackerbau. Es ist ein einfaches und anstrengendes Leben. Wenn Ridwan und Luna in die abgelegenen Dörfer kommen, werden sie schon sehnsüchtig erwartet. Die Menschen hier lieben die Bücher, sie lesen oder blättern einfach darin. Ein eigenes Buch können sich nur die wenigsten leisten.
Ridwan Sururi bringt Bücher auf einem Pferderücken in die Dörfer/Bild-Credit: Getty Images
3. Eine Berlinerin, die in Nepal hilft
Nach sieben Jahren in einer Management-Position nahm sich Ann-Carolin Helmreich eine persönliche Auszeit. Mit einem One-Way-Ticket ging es nach Asien, durch Myanmar, Indonesien, Kambodscha und schließlich nach Nepal. Und dann kam das Erdbeben. Ann-Carolin Helmreich blieb körperlich unversehrt. Eine Woche lang schlief sie im Freien, mit wenig Essen, ohne Dusche und maximal zwei Stunden Strom am Tag. Nach 24 Stunden begannen ihre Freunde via Paypal auf ihr Privatkonto zu spenden. Ann-Carolin organisierte über ein Hotel mit Notstrom WLAN und eröffnete die Facebook-Seite Hilfe für Nepal.
Mittlerweile sind über 50.000 Euro eingegangen (hier geht’s zur Spendenseite). Ab Januar wird „Garden of hope Volunteerhouse“ eröffnet – ein Projekt für Menschen, die nach Nepal reisen um dort zu helfen. Ann-Carolin und ihr Team stellen die Infrastruktur und vermitteln die Helfer an unterstützenswerte Organisationen wie Waisenhäuser, Schulen und Initiativen für erdbebensicheres Bauen. Um die Wirtschaft vor Ort zu unterstützen, gründete Ann-Carolin außerdem das Label Yakmandu mit wunderschönen, fair gehandelten Schals aus Nepal.
Ann-Carolin sammelte über 50.000 Euro für Erdbebenopfer/Bild-Credit: Ann-Carolin Helmreich
Liebe Dani,
das sind wirklich schöne Weihnachtsgeschichten voller Hoffnung. Danke, dass du sie erzählt hast.
Lieben Gruß
Sybille