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Zum Abschluss unserer Themenwoche möchten wir Lady-Bloggerinnen Euch noch 9 Sachbücher vorstellen, die uns nachhaltig beeindruckt oder sogar unser Weltbild und unsere Lebensweise verändert haben. Außerdem habe ich Euch im Vorfeld auf Instagram befragt, welche Bücher Ihr nennen würdet und eine kleine Auswahl Eurer genannten Werke präsentieren wir Euch hier ebenfalls. Unter dem Begriff Sachbuch verstehen wir in diesem Fall non-fiktionale Literatur.
1. Yuval Noah Harari: Eine kurze Geschichte der Menschheit
Ich muss sagen, der Spiegel-Bestseller „Eine kurze Geschichte der Menschheit“ von Yuval Noah Harari war eine Offenbarung für mich. Wer es nicht gelesen hat, sollte das unbedingt nachholen – aber Vorsicht: Es kann sein, dass Ihr danach alles in Zweifel stellt, woran Ihr bislang geglaubt habt. Das Buch lehrt uns, Dinge, die wir seit klein auf als selbstverständlich empfinden, zu hinterfragen und selbstständig zu denken. In „Eine kurze Geschichte der Menschheit“ beschreibt der israelische Historiker den Aufstieg des Homo Sapiens von einem unbedeutenden Tier zum Vorherrscher über die Erde. ZEIT WISSEN schreibt, „Dieses Buch lässt Hirne wachsen.“ – dem kann ich nur zustimmen. (Dani)
2. Edith Eva Eger: Ich bin hier und alles ist jetzt
Man kann gar nicht genug über den Holocaust lesen und berichten. Besonders ergreifend sind Schilderungen von Überlebenden. Das Buch „Ich bin hier und alles ist jetzt“, das die Psychologin Dr. Edith Eva Eger über ihr Leben und Überleben im KZ geschrieben hat, gehört für mich zu den eindrücklichsten. Die 1927 geborene Edith wurde 1944 aus ihrem Heimatland Ungarn nach Auschwitz verschleppt. Ihre Beschreibungen des Elends in den Lagern und Todeszügen sind zutiefst erschütternd. Sie zeigt auch, wie wenig Hilfe überlebende Holocaust-Opfer nach dem Krieg bekamen, was ich bis zur Lektüre des Buches nicht wusste. Edith wanderte mit ihrem Ehemann und ihrer ältesten Tochter nach Amerika aus, wo sie Psychologie studierte. Angeregt durch die Lektüre des Buches von Viktor Frankl, in dem er seine KZ-Erfahrungen schildert, stellte sie sich ihrem Trauma und arbeitete ihre Erfahrungen auf. Sie spezialisierte sich auf die Behandlung posttraumatischer Belastungsstörungen und hilft damit anderen Menschen. Trotz allem ist das Buch von einem unglaublich positiven und warmherzigen Grundton getragen und macht viel Mut. (Sybille)
3. Alexander von Schönburg: Der Grüne Hedonist
Ich mag die Bücher von Alexander von Schönburg sehr. Das erste, was ich von ihm gelesen habe, war „Die Kunst des stilvollen Verarmens“ – übrigens auch sehr inspirierend. In „Der Grüne Hedonist – Wie man stilvoll den Planeten rettet“ erkenne ich mich an vielen Stellen wieder. Denn es veranschaulicht, dass „Grün sein“ nichts mehr mit einer linksalternativen Einstellung zu tun hat, sondern dass jeder von uns grün und nachhaltig denken und agieren sollte, wenn wir unseren wunderschönen Planeten retten wollen. Und das man das Ganze obendrein noch mit viel Stil machen kann und ohne erhobenen Zeigefinger. In einer Lesung sagte von Schönburg: „Ich mag diese Angstbotschaften nicht, aber trotzdem kann man als moderner Mensch nicht abstreiten, dass wird Raubbau an der Umwelt betreiben. Doch: Wir können nicht als Eremit leben, das ist unrealistisch.“ Gewisse Einschränkungen können sogar mit einer Steigerung von Lebensqualität einhergehen. Wenn man z.B. nur am Sonntag einen Braten isst, dann werde er viel genießbarer, er ist plötzlich etwas Besonderes. Immer alles auf Knopfdruck zu haben, sei, laut von Schönburg, nicht genussbringend. Übrigens: Ökologisch verantwortungsbewusstes Leben plus Lebensfreude nennt sich „utopischer Pragmatismus“. (Dani)
4. Siba Shakib: Nach Afghanistan kommt Gott nur noch zum Weinen
Als ich dieses Buch vor 20 Jahren geschenkt bekommen habe, landete es erst einmal im Bücherregal. Irgendwie konnte ich damals mit Afghanistan so gar nichts anfangen. Irgendwann nahm ich es dann doch in die Hand – eher aus Langweile als aus Neugierde. Doch schon die ersten Seiten der deutsch-iranischen Schriftstellerin, Journalistin und Filmemacherin Siba Shakib fesselten mich. Ich laß das Schicksal von Shirin-Gol und die bewegende Geschichte eines Landes, welches wir wohl alle nur aus den Nachrichten kennen – momentan sehen wir es dort leider wieder sehr häufig. Das Frauenschicksal von Shirin-Gol macht beim Lesen traurig und birgt dennoch so viel Hoffnung. (Sabine)
6. Carl Tillessen: Konsum
„Konsum“ von Carl Tillessen war für mich DAS Buch 2020 und es ist vielleicht sogar eines der aktuellsten und lesenswertesten Bücher überhaupt, da es den Zeitgeist zu 100 Prozent trifft. „Vor gut hundert Jahren (also vor den Verlusten durch die beiden Weltkriege) hatte eine durchschnittliche deutsche Familie etwa 180 Dinge in ihrem Haushalt. Heute sind es 10.000.“, resümiert Carl Tillessen und fasst ein zentrales Problem des westlichen Konsums präzise zusammen. Dieses Zitat ist beispielhaft für das Buch: In kurzweiligen und übersichtlichen Kapiteln bringt der Autor die wesentlichen Probleme rund um das Thema Konsum treffend auf den Punkt. Er offenbart Denkmuster, die wir alle uns angeeignet haben und die durch die Werbeindustrie täglich gefestigt werden, rüttelt auf und regt dazu an, das eigene Denken und Handeln langfristig zu hinterfragen. Nicht nur ein Buch für Weltverbesserer, sondern eines für alle, die sich selbst und das eigene Konsumverhalten besser verstehen und vielleicht sogar verändern möchten. (Virginia)
Hier haben wir Euch das Buch auf dem Lady-Blog vorgestellt
5. Darin Olien: Superlife
Ich muss zugeben, dass ich keine großen Erwartungen an „Superlife – 5 einfache Prinzipien, um dich gesund, fit und absolut fantastisch zu fühlen“ hatte. Der Titel klang einfach zu plakativ und die ersten Seiten bestätigten mich dank der typisch amerikanischen Schreibweise zunächst in meinem Vorurteil. Doch schnell haben mich die Thesen von Darin Olien, den einige von Euch vielleicht auch aus der Netflix-Serie „Um die Welt mit Zac Efron“ kennen, in den Bann gezogen. Die 5 Prinzipien Ernährung, Hydrierung, Sauerstoffzufuhr, Alkalisierung und Entgiftung müssen laut Olien im Körper passen – dann fühlen wir uns gesund und erkranken an keiner Zivilisationskrankheit. Der Gesundheitsexperte unterlegt jede seiner Thesen mit zahlreichen Studien. Bei mir hat das Buch in der Tat dazu geführt, dass ich meinen Lebenswandel und meine Ernährung komplett umgestellt habe, und immer wenn ich in alte Gewohnheiten zurückzufallen drohe, dann nehme ich das Buch zur Hand und lese meine zahlreichen Markierungen. (Dani)
7. Bill Bryson: Eine kurze Geschichte der alltäglichen Dinge
Bill Bryson ist einer der erfolgreichsten Sachbuchautoren der Welt. Er frühstückte mit Känguruhs, wanderte den Apalachian Trail und schrieb nebenbei noch dicke Wälzer, z.B. über den menschlichen Körper. Mir hat seine „Kurze Geschichte von den alltäglichen Dingen“ besonders gut gefallen. Denn hier erzählt er beim Gang durch sein Haus, wie Gegenstände und Gebräuche entstanden sind, warum sie aussehen, wie sie aussehen und welche Geschichten dahinterstecken. Ich mag seine unterhaltsame und anschauliche Art zu schreiben und mich beeindruckt, wie er zum Teil absurde Zusammenhänge aufdeckt. Natürlich bezieht er sich dabei auf England – oder in anderen Büchern auf die USA oder Australien, aber das hat mein Lesevergnügen keinesfalls getrübt. Und wie sagte neulich ein Bekannter: „Durch die Lektüre der Bryson-Bücher habe ich mir mehr Wissen angeeignet als im gesamten Studium.“ (Sybille)
8. Michaela Karl: Unity Mitford – Eine Biografie
Ich lese gerne Biografien, aber leider häufiger nicht bis zum Ende. Neben der Autobiografie über Marcel Reich-Ranicki „Mein Leben“ (ebenfalls sehr empfehlenswert) war die über Unity Mitford eine, die ich regelrecht verschlungen habe. Das liegt an der großartigen Schreibweise der bayerischen Schriftstellerin Michaela Karl, aber natürlich auch an dem schillernden Leben der Mitford-Schwester selbst. Die exzentrischen, britischen Mitford Sisters haben wir Euch ja schon häufiger auf dem Blog vorgestellt, z.B. hier und hier. Während Nancy ihren schwarzen Humor als Schriftstellerin auslebte und Jessica als Kommunistin in den spanischen Bürgerkrieg zog, war Unity eine glühende Anhängerin von Adolf Hitler. Was mich an dem Buch wirklich faszinierte und nach dem Lesen verändert zurückließ, war ihr Blick auf Hitler. Für sie war er ein Superstar, sie hatte Kosenamen für ihn, fing ihn täglich in seinem Lieblingsrestaurant in München ab und sie schien alles Negative auszublenden. Das ist total verrückt aber auch äußerst spannend. Mit diesen Augen habe ich den Diktator, von dem eine große Anziehungskraft ausgegangen sein muss, noch nie gesehen. (Dani)
9. Christiane Ritter: Eine Frau erlebt die Polarnacht
„Eine Frau erlebt die Polarnacht“ von Christiane Ritter erschien bereits 1938 und wird seitdem immer wieder neu aufgelegt. Die Autorin beschreibt ausdrucksstark, wie sie gemeinsam mit ihrem Mann 1934 in einer Jagdhütte in Spitzbergen überwinterte. Sie zeichnet ihr Erleben der schier endlosen Polarnacht in allen Einzelheiten nach, berichtet vom harten Alltag, vielen Entbehrungen (oder Reduzierung auf’s Wesentliche?) und von ständigen Herausforderungen um das tägliche Überleben zu sichern. Sie schildert die unglaubliche Weite, Einsamkeit und Schönheit der Arktis ebenso wie die hohe psychische Belastung, die diese Weite, Einsamkeit und Dunkelheit mit sich bringen. Dabei ist ihre tiefe Liebe zu diesem eisigen Landstrich auf jeder Seite spürbar. Ergänzt werden Ritters Schilderungen durch zahlreiche Landschaftszeichnungen, die sie selbst angefertigt hat sowie von einer Landkarte, in der alle im Buch geschilderten Orte verzeichnet sind. Das Buch hat mich tief beeindruckt und sehr nachdenklich gemacht. (Virginia)
1o. Und diese Bücher haben Euch beeindruckt
Hannah Arendt: Die Freiheit, frei zu sein Die Art, wie die jüdische Publizistin Freiheit auf den Grund geht und historische Zusammenhänge darstellt, ist großartig. Das Werk ist gerade wieder aktueller denn je. (Ronja)
Hans Rosling: Factfulness. Wie wir lernen die Welt so zu sehen, wie sie ist Nach der Lektüre sieht man erst einmal, wie weit wir es als Menschen doch gebracht haben. Mich holt es definitiv immer wieder aus einem Tief, wenn ich in der aktuellen Zeit der Verzweiflung nah bin. Und: Man lernt dem Wissen der Wissenschaft zu vertrauen. (Kaddl)
Eleanor Roosevelt – You learn by living. Eleven Keys for a More Fulfilling Life Leider ist das Buch der ehemaligen First Lady nie auf Deutsch erschienen. Für mich war sie eine unfassbar starke und weise Frau, die viel in ihrem Leben mitgemacht hat und es dennoch geschafft hat, jung zu bleiben und sich nie unterkriegen zu lassen. (Elena)
Herbert Renz-Polster: Kinder verstehen – Born to be wild: Wie die Evolution unsere Kinder prägt Das Buch hat mein Denken und meinen Umgang mit meinen Kindern nachhaltig geprägt. Es hilft in vielen Situationen sehr zu wissen, dass Verhaltensweisen wie essen, schlafen oder schreien evolutionär geprägt sind. (Andrea)
Abhijit Banerjee: Poor economic – Plädoyer für ein neues Verständnis von Armut Dieses Buch ist die perfekte Lektüre für alle, die sich schon immer gefragt haben, warum sich trotz unzähliger humanitärer Hilfen so wenig für die Ärmsten der Welt verändert. Ein unterernährter Mann in Marokko kauft lieber einen Fernseher als Essen. Absurd? Nein. Die Ökonomen Esther Duflo und Abhijit V. Banerjee erregen weltweit Aufsehen, weil sie zeigen: Unser Bild von den Armen ist ein Klischee. Wir müssen radikal umdenken, wenn wir die Probleme der Ungleichheit lösen wollen. (Alexa)
Daniel Kahneman: Schnelles Denken, langsames Denken Nach der Lektüre dieses Buchs sieht man die Welt anders. Kahneman beschreibt darin, dass zwei Systeme (unbewusst/emotional & bewusst/rational) unser Denken beeinflussen. Dabei gewinnt in der Regel System eins – was man im alltäglichen Leben schön beobachten kann! (Jelena)
UNSERE BUCHWOCHE
- Meine Lieblingsromane: Agatha Christie Jubiläums-Edition
- Lady-Tipps: 3 Bücher über beeindruckende Adelige
- Die schönsten Kinderbuch-Reihen: MinaLima Schmuckausgaben
- Unsere 8 liebsten (Rezept-)Bücher für die Winter- & Weihnachtszeit
Eine tolle, inspirierende, abwechslungsreiche Bücherliste. Da ist sicher für jede und jeden etwas dabei, das Veränderung bewirken kann.
Eine wunderbare Adventszeit mit Zeit zum Bücher-Schmökern
wünscht
Sandra T.