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Wie Ihr wisst, bin ich nicht nur eine leidenschaftliche Modeliebhaberin, sondern auch eine begeisterte Konzert-, Opern- und Theatergängerin. Immer wieder werde ich daher nach den Theater-Do’s und Don’ts gefragt: Was zieht der Besucher an, was darf er tun und was sollte er lieber lassen. Was sind die ungeschriebenen Konventionen? von Anita
1. Das Outfit
Das Outfit hängt ganz vom „Haus“ ab. Die Oper ist natürlich chicer als das Theater, ein Staatsschauspiel konservativer als ein freies Theater. Grundsätzlich gilt aber, dass die große Abendrobe heute nicht mehr notwendig ist. Man bzw. frau darf außerdem ruhig etwas Farbe bekennen. Ein passendes Outfit wäre also beispielsweise: eine schöne Stoffhose oder ein Bleistiftrock, dazu ein Blazer, eine Schluppenbluse und dezenter Schmuck – womit wir bei den Don’ts wären: Klimpernde Armreifen sollten zuhause bleiben und ein zu freizügiges Dekolleté ist definitiv unangebracht.
Auf die Sicht der Sitznachbarn einschränkende Hüte, Fascinator oder Hochsteckfrisuren solltet Ihr verzichten und Mäntel, große Taschen, Schirme o.ä. gehören an die Garderobe, um niemandem Platz wegzunehmen. Übrigens kann auch der Reissverschluss und der Druckknopf der Handtasche unangenehme Geräusche machen. Genauso unhöflich ist es, zuviel Parfum aufzutragen, hier gilt „weniger ist mehr“. Auf jeden Fall aber ist der Theaterabend die perfekte Gelegenheit, um ein nicht alltägliches Outfit auszuführen und die lass ich mir nicht entgehen.
2. Benehmen
Ich bin meistens 15-20 Minuten vor Vorstellungsbeginn im Theater. So kann ich in Ruhe meinen Mantel abgeben und mich noch einmal frisch machen. Denn während der Vorstellung sollte man den Saal nicht verlassen. Ein kleiner Tipp für die zeitliche Orientierung: Auf Besetzungszettel ist verzeichnet, welcher Schauspieler welche Rolle spielt und wann und ob im Stück eine Pause eingeplant ist. Beim ersten Klingeln ist noch kein Grund zur Eile geboten, es bedeutet nur, dass der Einlass jetzt beginnt. Zweimal klingeln heißt, dass die Vorstellung in 5 Minuten los geht und die Plätze aufgesucht werden sollten – und beim dritten Läuten ist dann doch Eile geboten: In einer Minute geht’s los!
Während des Stücks solltet Ihr Euer Handy ausschalten (auch den Vibrationsarlarm). Wenn Ihr es auf Flugmodus stellt, dann schaut trotzdem nicht ständig auf die Uhr, denn das Licht ist für den Nachbarn sehr störend. Falls Ihr mal husten müsst, ist das kein Problem, das ist ja nur menschlich. Viel schlimmer sind Störungen à la das Hustenbonbonpapier extra langsam und (falsch vermutet) somit extra leise eine gefühlte Minute auszupacken. Wartet lieber einen Szenenwechsel ab und wickelt es schnell und einmal laut aus. Prinzipiell gehört Essen und Trinken jedoch nicht in eine Vorstellung. Was ich wohl nicht erwähnen muss: Ständige Kommentare zu dem was gerade auf der Bühne passiert, gehören in die Pause. Es macht doch sowieso viel mehr Spaß bei einem Sektchen über das Stück zu diskutieren.
Hier trage ich einen dunklen Blazer und dunkle Pumps zu einem farbenfrohen Kleid
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Liebe Dani,
der Post ist ja wirklich sehr schön geworden! Vielen Dank fürs Veröffentlichen! Wie schade, dass sich grundsätzlich die Do’s und Don’ts von Theater und Oper/Konzert so sehr ähneln, das Schreiben des Artikels hat so viel Spaß gemacht ;-)
Und jetzt bin ich mal gespannt, was die Ladyblog Leser dazu sagen!
Alles Liebe, Anita
p.s. Heute Abend geht es mal wieder ins Konzert – und ich weiß noch nicht was ich anziehen soll – ahhh!
Auch ich bin leidenschaftliche Konzert-, Theater- und noch lieber Operngängerin.
Eine kleine Ergänzung bezüglich des Applaudierens erlaube ich mir noch.
Natürlich möchte man, wenn die Vorstellung gefallen hat, den Künstlern seine Wertschätzung durch Applaus kundtun.
Leider erlebe ich in Konzerten immer öfter, dass zwischen den Sätzen eines Stückes applaudiert wird.
Das ist ein ganz großes no-go, da die Sätze oft aufeinander abgestimmt sind und teilweise sogar nahtlos ineinander übergehen.
Die Sätze einer Sinfonie z.B. werden in den Programmen in der Regel genannt, so dass man sich daran auch gut orientieren kann.
Am Ende des Stückes darf dann geklatscht werden.
Einzig bei Kirchenkonzerten ist Zurückhaltung angebracht.
Zwar sind auch dort die Konventionen etwas gelockert worden, doch vor allem bei Passionsmusiken ist es ein no-go zu applaudieren.
Mit schaudern erinnere ich mir an eine wunderbare Matthäuspassion dieses Jahr. Und obwohl im Programmheft ausdrücklich “Stille” am Ende des Programms stand, fingen die Leute an zu klatschen und teilweise zu gröhlen….ganz schrecklich.
Auch hier ist im Zweifelsfall weniger mehr.
Hi Anita,
du bringst es auf den Punkt! :)
Einige Feinheiten hätte ich noch beizutragen. Denn am Sonntag saß zu Tristan und Isolde neben mir ein Herr, der im Anschluss an die Vorstellung immer wieder “Brava” gerufen hat, als Christian Franz auf die Bühne kam. Das ist natürlich recht peinlich und man outet sich als “Opernneuling”. Denn nur bei Künstlerinnen ruft man “Brava”. Bei Herren “Bravo” – und wenn es einem ganz besonders gut gefallen hat, kann man (für beide Geschlechter) “Bravi” rufen.
Und was mich persönlich auch stört, sind Sitznachbarn, die in der Pause rauchen und vergessen anschließend ein Pfefferminz zu lutschen. Noch schlimmer allerdings sind, meist Männer, die nach dem Pausensekt übermäßig schwitzen. Da kann der einzelne sicherlich nichts für, jedoch sollte man das im Blick haben, wenn man sich in der Pause etwas bestellt. Ganz besonders während der Festspielsaison im Sommer und insbesondere in Bayreuth. Denn im Zuschauerraum ist dort ohnehin eine brütende Hitze, da denke ich sollte jeder ein wenig Zurückhaltung üben, damit es dort nicht auch noch riecht, wie auf einem Schützenfest. Zumal es gerade dort auch leicht ist, da die Pausen in Bayreuth schließlich immer eine Stunde lang sind – bleibt nach dem Sekt also genug Zeit, um sich wieder zu akklimatisieren. ;)
Oh wie ich das Theater und die Oper LIEBE!! *.*
Und man kann sich dann immer so hübsch Elegant kleiden!!!
lg Lara
http://fashionraspberrie.blogspot.de/