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Liebes Lady-Blog Team,
es vergeht kein Tag, an dem ich nicht bei Euch reinschaue. Man findet so viel Informatives, Außergewöhnliches, was für eine Lady wichtig ist. Ihr seid einfach super. Ich habe eine Frage, die ich unbedingt von einem kompetenten Team beantwortet haben will, weil hier die Meinungen sehr auseinandergehen: Ist es für eine Lady von großer Wichtigkeit, (wenn sie etwas molliger ist), unbedingt gertenschlank zu sein? Oder ist eine Lady auch dann eine Lady wenn sie Gr. 44 trägt?
Liebe Grüße aus Österreich sendet Euch
Elisabeth
Liebe Elisabeth,
danke für Deine netten Worte. Das Erste, was mir zu Deiner Frage einfiel waren drei, in meinen Augen, echte Ladys und tolle Frauen: Chrystal Renn, Jennifer Hudson und Maite Kelly. Chrystal Renn war 2010 – nachdem sie mit dem Magerwahn nicht nur abgeschlossen, sondern auch abgerechnet hatte – mit Kleidergröße 42 „Das Gesicht“ von Chanel. Jennifer Hudson beweist uns als Louise aus St. Louis in „Sex and the City“, wie wundervoll eine Frau sein kann, solange sie ihre Liebe immer bei sich trägt. Und Maite Kelly hat uns in den letzten Jahren gezeigt, wie man vom unscheinbaren Pummelchen zu einer charakterstarken Lady mit Ausstrahlung wird. Stil und Klasse zeigen sich definitiv nicht in einer Kleidergröße. Wichtig ist, dass Du Dich wohlfühlst und auf Deine Gesundheit achtest.
Starkes Über- oder Untergewicht sind ungesund. Die Optik spielt da nur eine untergeordnete Rolle. Außerdem sind es leider oft die kurvigen Damen, die sich, zumindest in den Medien, durch auffälliges und manchmal auch unangenehmes Verhalten hervortun – eine Rolle, in die sie gedrängt werden? Apropos Medien: Die zeigen uns immer noch zu wenig „normale“ Frauen. Deshalb wird eine Lady mit Kleidergröße 42 als Plus-Size bezeichnet – eine Größe die schließlich auch Miss Monroe trug. Liebe Elisabeth, das Lady-sein ist eine Einstellungssache. Denn auch das schönste Outfit an der schlankesten Frau macht nichts her, wenn sie sich dabei benimmt wie ein Maultier im Lipizzanerstall.
Liebe Grüße
Constanze, die die Spezialitäten aus Deiner Heimat viel zu gern mag um schlank zu sein
Ihr Lieben,
das ist ein schwieriges, sensibles Thema. Ich persönlich finde kurvige Frauen richtig schön – sie sehen viel weiblicher aus, als das von den (häufig homosexuellen) Modedesignern präferierte Frauenbild ohne Brust und Hüfte. Ich muss aber auch knallhart sagen: Ab einem gewissen Gewicht werden die Kilos zu einer Belastung für die Gesundheit (Rückenschmerzen, Gelenkprobleme etc.) und da sollte man sich dann nicht mehr hinter fadenscheinigen Ausreden wie „ich fühle mich aber wohl so“ verstecken. Und noch eine Anmerkung zu dem Thema: Diäten sind furchtbar und in etwa genauso belastend für den Körper. Gesund abnehmen kann man nur dauerhaft durch gemäßigten Sport und eine Ernährungsumstellung.
sagt Dani, die leicht reden hat, weil sie noch nie eine Diät machen musste
Liebe Ladys,
Sybille war so nett und hat mich darauf hingewiesen, dass Chrystal Renn wieder dem Magerwahn verfallen ist. Mir hat sie mit mehr Kilos besser gefallen.
Jennifer Hudson ist heute dank einer Ernährungsumstellung schlank. Ich finde sie heute genauso schön wie im Film. Es ist einfach ihre Ausstrahlung, die sie zu einer tollen Frau macht.
Alles Liebe
Constanze
Liebe Elisabeth,
ich habe oben 40 und unten noch ein bischen mehr als 42 ;) Ja ich weiß das das nicht gut ist aber zu meinem Beruf und Studium abends möchte ich auch noch Zeit für die 3 F haben: meinen Freund, die Familie und den Freundeskreis.
Warum soll man mit 42 oder mehr keine Lady sein dürfen? Nur weil uns Hollywood und Werbung vorgaukelt man muss schlank sein? Aber diese haben meist einen Personaltrainer und genug Geld um sich das Essen mit genauem Wert anliefern zu lassen. Lady sein ist ja nicht nur das Äußere sondern auch innen. Und viele der hier vorgestellten Kleidungsstücke kann man auch nicht nur in 36 kaufen. Ist doch alles nur eine Sacher der Kombination und ggf auch einer andere Kleidungsmarke. Irgendwo hier steht auch schon, dass die Kleidungsstücke auch zum Körper passen müssen und zu eng nix ist. Kneift es merkt das doch jeder.
Für mich gibt es keinen Grund das die Kleidergröße das Lady sein erlaubt oder verbietet!
Liebe Grüße
Maja
Liebe Elisabeth,
in den letzten Tagen ist eine Studie veröffentlicht worden, die das Gesundheitsverhalten von Schülern in 39 Ländern untersucht hat (http://www.news4teachers.de/2012/05/studie-deutsche-jugendliche-finden-sich-zu-dick/). Erstaunlich viele normalgewichtige Jugendliche empfinden sich danach zu dick. Und deutsche Jugendliche sind Spitzenreiter in Sachen Körperunzufriedenheit. Das wird auch auf die Medien zurückgeführt, die ein unerreichbares Schlankheitsideal für Mädchen und ein athletisches und muskulöses Körperideal für Jungen verbreiten. Leider ist es in vielen Fällen so, dass das Gefühl für den eigenen Körper verlorengeht. Ich finde, dass es darauf ankommt, sich in seiner Haut und seinem Körper wohlzufühlen. Das strahlt man dann auch aus. Ich muss aber auch Dani zustimmen: Wenn die zusätzlichen Kilos zur Gesundheitsgefahr werden, dann ist die Frage nach der Ausstrahlung völlig unwichtig.
@ Maja Es gibt sogar einige Kleidungsstücke, die an kurvigen Frauen schöner aussehen, als an so Bohnenstangen wie mir: die tollen 50er-Jahre-Kleider die Brust und Taille betonen, Dirndl, häufig auch Bandeau-Kleider und (leider leider) Barbourjacken.
Die für mich aktuell wunderschönste Lady überhaupt ist Adele. Ich kenne ihre Kleidergröße nicht, aber es gibt in meinen Augen aktuell keine Frau, die durch Ausstrahlung so beeindruckt wie diese Engländerin.
Meine lieben,
ich finde, dass die Kleidergröße/Körperfülle nur eine sehr untergeordnete Rolle spielt. Ich finde das was eine Lady bzw. positive Ausstrahlung (und damit für mich auch Attraktivität und Schönheit) ausmacht, ist etwas, das man definitiv nicht daran messen kann, ob eine Frau (aber auch ein Mann!) nun Kleidergröße 36 (oder gar weniger, was mir persönlich aber nicht so besonders gefällt) oder 44 trägt. Was eine Lady ausmacht ist meiner Meinung nach, dass sie es versteht sich ihrem Körper gemäß zu kleiden – ein Beispiel: Eine sehr gute Freundin von mir hat eine sehr ausgeprägte Hüfte, ich denke man nennt so einen Figurtyp „Birne“ – obenherum trägt sie 36-38 unten 44. Abgesehen davon, dass ich weiß wie viele Probleme es ihr macht gut sitzende Kleidung zu finden (v.a. Kleider und Röcke, denn ihre Taille ist wieder sehr schmal), hat sie nie den Glauben an sich verloren. Sie macht das beste daraus: Nicht nur, dass sie stets perfekt gekleidet ist und nie etwas „zu eng“ oder „zu weit“ sitzt, sie hat mittlerweile auch begonnen sich viele Sachen einfach selbst zu nähen! Und wie Dani schon sagte, für manche Kleidungsstücke, wie z. B. zum Dirndl, braucht man dringend „Kurven“ ;-) Eine Lady sollte natürlich auf ihre Gesundheit achten, Diäten halte ich aber auch für nicht sinnvoll – es gehört einfach dazu, sich nicht nur mit Mode und Kultur auszukennen, sondern auch auf seinen Körper zu achten, denn wenn man ihn achtet und pflegt, dann strahlt er – ganz unabhängig von der Kleidergröße!
Alles liebe Anita
@Anita
zu den Damen mit Birnenform gehöre ich auch. Meine Mama und ich nähen uns die Hosen und Röcke an der Taille enger. Das ist keine große Sache für uns, aber es gibt ja auch Schneider die das prima machen.
Grüße
Maja
liebe elisabeth,
zur molligeren sorte gehöre ich auch und ich weiß leider, wie schwierig es sein kann, in der region 42+ schöne klassische und hochwertige sachen zu finden. vieles, was unter dem label „plus size“ angeboten wird ist leider von schlechter qualität oder wirkt billig.
dabei ist m.e. gerade für nicht ganz so schlanke ladies ein klassisches outfit besonders günstig und wirkt selbstbewusst und stilsicher.
vielleicht kann dani uns ja mal via email miteinander vernetzen, ich lasse dir gerne einige einkauftipps (off- wie online) zukommen.
bestes,
poupou
Liebe Poupou,
das ist eine schöne Idee – ich habe Dir gerade eine E-Mail geschickt. :-)
Herzliche Grüße
Dani
:) Eine kleine Kritik am Text. Ich find ja immer den Größe 42 Vergleich mit der Monroe ganz süß um üppigeren Frauen Mut zu machen, aber das ist schlecht recherchiert. Nach heutigen Maßstäben wäre sie eine gute 38!
Und was soll denn die Sache mit Jennifer Hudson in SATC? Mag ja sein, dass sie da toll war, aber das hat ja gar nichts damit zu tun wie sie sonst so ist. Habt ihr mal gesehen, wie sie sich kleidet? Das war vorher wie nachher nie ladylike. Aber eine Powerfrau ist sie. Das geb ich zu.
Der Punkt ist doch der, es wird als Lady gerne eine knochige Frau à la Audrey Hepburn propagiert (auch hier auf der Seite wie ich finde), weil man im Grunde erwartet, dass sich eine Lady unter Kontrolle hat. Vor allem bei leiblichen Genüssen. Eine Lady hat an ihrem Macaron eine Stunde vorsichtig zu knibbeln und dies dann als Genießen zu bezeichnen. Sie kaut ihn nicht im Ganzen etc. Das gilt auch für anderes Essen. Wenn man elegant ist, kann man auch nicht dick sein. Sobald eine Frau mehr wiegt beschwört es das Bild einer mampfenden Frau herauf und das passt nicht ins Bild. Ich glaube die Frage zielte mehr auf so eine Antwort ab.
Nichtsdestotrotz bin ich sehr froh, wenn heutzutage alles nicht mehr so streng ist und man nicht in jeder Situation eine Lady sein muss. Ich pfeife da auch regelmäßig auf Zurückhaltung und fröne dem Futtern! :)
Shari kann ich in dem Punkt durchaus zustimmen, dass das Bild einer Lady mit Frauen wie Audrey Hepburn, Grace Kelly & Co propagiert wird, gerade weil man erwartet, dass eine Lady sich unter Kontrolle hat. Es hat jedoch ebenso damit zu tun, dass Frauen mit solch dünnen Figuren nunmal zart und grazil wirken, was widerrum sehr ladylike ist.
Was aber meiner Meinung nach einer der maßgebenden Punkte ist, ob eine Frau auch mit fülliger Figur nach einer Lady aussieht oder nicht, was ihre „angeborene“ Statur ist oder ob sie einfach fett aussieht. In meiner Familie gibt es keine Frau mit schmaler Figur. Ich bin da keine Ausnahme. Natürlich könnte ich mit etwas mehr Sport schlanker sein, aber ich würde mich nie auf eine 34 herunterhungern können.
Dennoch ist die Figur schlicht nicht das einzige Kriterium – eher, wie man sie einsetzt. Ich wurde, wie ich später erfuhr, von meinen Studienkollegen immer mit Spitznamen als „die Dame“ bezeichnet. Und ich trage ~40. Man muss einfach wissen, wie sich passend zu kleiden, zu verhalten, und vor allem sich zu bewegen. Wer sehr gut auf (hohen) Schuhen laufen kann, hat einen fast schwebenden Gang. Dazu eine gerade Haltung, Schultern zurück, Körperspannung aufgebaut und ein leichtes Lächeln auf den Lippen, wirkt sehr elegant und somit wieder ladylike.