Stilvorbild: Die Eleganz unserer Mütter und Großmütter
Sybille

Waren die Frauen früher schöner? Zumindest finde ich, dass sie auf Fotos aus der Zeit zwischen 1920 und 1960 meistens wirklich ladylike aussehen. Da stimmen die Frisuren, es werden schicke Kleider getragen, häufig ergänzt ein Hut das Outfit. Ich frage mich immer, woran es liegt, dass bei den heutigen Fotos häufig der Schick fehlt. von Sybille

Warum waren die Frauen früher eleganter?

Liegt es am zeitlichen Abstand? Hängt es damit zusammen, dass man sich zu jedem Anlass schick gemacht hat? Oder liegt es gar  – wie ich einmal gelesen habe – an der Haltung? Was meint Ihr? Auf jeden Fall können wir uns die Frauen auf den Fotos dieser Zeit als Stilvorbild nehmen. Ich habe am Wochenende in den alten Kisten mit den Fotografien meiner Eltern und Großeltern gekramt und möchte Euch heute gerne ein paar Fotos zeigen. Habt Ihr auch solche Aufnahmen von Verwandten oder Bekannten? Dann würden wir uns freuen, wenn wir diese hier posten dürften.

Schickt uns die Fotos einfach mit einer kurzen Beschreibung an info@lady-blog.de.

Waren die Frauen früher eleganter?

Meine Mutter, etwa 1949. Ich mag die Kombination aus femininem Kleid und robustem Strumpf- und Schuhwerk

Elegante Körperhaltung auf alten Fotos

Meine Oma hat immer sehr viel Wert auf Kleidung gelegt. Das Foto zeigt sie um ca. 1925.

Die Eleganz unserer Mütter und Großmütter

Meine Mutter mit einer Freundin bei den Vorbereitungen zu einem Gartenfest – beide in wunderbaren, selbstgenähten Kleidern.

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8 Kommentare
  • Dani sagt:

    Oh liebe Sybille, wie wundervoll! Ich schau mir so unglaublich gerne alte Fotografien an, mehr davon! Ich werde auch mal in den Familienarchiven stöbern… und ja, es liegt definitiv an der Haltung. Bemerkenswert, vor allem wenn man bedenkt, wie lange die Ladys häufig in ihrer Position ausharren mussten. :-)

  • Sofia sagt:

    Wundervolle Bilder! Ich hatte gleich in Bild von meiner Oma und ihrem Mann, als sie noch jung waren im Kopf.

  • Oliver sagt:

    Liebe Sybille,

    mit Sicherheit waren die Frauen zu keiner Zeit schöner. Wenn überhaupt so haben es Frauen doch heute wesentlich leichter durch verbesserte Hygiene(-maßnahmen), allerlei Cremes und sonstigen hilfreichen Dingen.

    Deinem Eindruck, dass „heutigen Fotos häufig der Schick fehlt“, könnte die Tatsache zu Grunde liegen, dass allein schon durch Handys eine Kamera stets griffbereit und somit ein Foto schnell gemacht ist. Dabei ist es oft gleichgültig, ob sich die Frau nun zurechtgemacht hat oder eine imposante Pose eingenommen hat. Zudem herrscht durch die Einfachheit des Digitalen eine schiere Masse an Fotos vor. Doch „mehr Masse“ bedeutet bekanntermaßen nicht „mehr Klasse“ und so entsteht leicht der Eindruck, dass Frauen von heute weniger Stil beweisen. Fotos können eben doch lügen. Die Ladies von heute aber nicht – sie beweisen, dass diese Gattung keineswegs ausgestorben ist.

    Viel Eleganz auf all Deinen Fotos wünscht Dir
    Oliver

  • Nadi sagt:

    vielen Dank für die Fotos – ich mag alte Fotos auch und auch ich habe schon häufig die Eleganz meiner Großmütter auf Fotos bewundert.

    Ich glaube, dass die Frauen damals immer sehr sich geachtet haben. Mit schludriger Kleidung und nicht gemachter Frisur hätten sie sich nie in die Öffentlichkeit und schon gar nicht vor eine Kamera gewagt. So etwas wie zerschlissene Jeans und labbrige T-Shirts hätten sie nie getragen. Mein Oma (inzwischen 90 Jahre und noch immer fit und rüstig!) geht auch heute noch nie ohne Hut aus dem Haus, den sie natürlich auch im Restaurant auf lässt. Und sie hält sich immer gerade und elegant. Als Kind fand ich das alles immer albern, heute bewundere ich sie dafür.

    Ich persönlich liebe den Stil der 50-er Jahre. Die Frisuren und Kleider wirken unglaublich feminin. Selbst habe ich aber meinen Stil noch nicht so richtig gefunden, aber ich arbeite dran :-)

  • JohnNY sagt:

    Liebe Sibylle,

    interessant, dass Du den Eindruck gewonnen hast, dass die Frauen auf Fotos zwischen 1920 und 1960 „ladyliker“ aussahen und sie DESHALB schöner waren. Wie kommst Du denn auf gerade diese Zeitspanne. Auch der Zusammenhang ist mir schleierhaft.

    Bei der Betrachtung dieser Fotos sollte man sich – so nett sie auch zu betrachten sind – immer in Erinnerung rufen, dass die wenigsten es sich leisten konnten, sich fotografieren zu lassen und es daher für die allermeisten Menschen etwas Besonderes war. Dass man sich dann eleganter gekleidet hat und „ladyliker“ auftrat, ist nicht überraschend, oder?

    Ich möchte hier eine Lanze für die Frauen brechen. Modische Ausrutscher gab es zu allen Zeiten. Heute werden sie einfach stärker dokumentiert und diskutiert. Das heisst doch aber um Gottes willen nicht, dass deswegen die Frauen weniger schön waren/sind bzw. sich weniger ladylike verhalten haben?

    Liebe Grüsse
    JohnNY

  • Sybille sagt:

    Lieber Oliver, lieber JohnNY,

    ich finde es sehr interessant, dass bei diesem Thema die Männer die Frauen „verteidigen“. Alle weiblichen Kommentare schließen sich mir ja an. Aber „Ihr Männer“ habt sicherlich Recht. Vor allem damit, dass modische Ausrutscher heute schneller dokumentiert werden können. Allerdings ist es auch so, dass heute Männer und Frauen in Outfits auf die Straße gehen, die jeder Beschreibung spotten. Das hat natürlich auch mit gesellschaftlichen und moralischen Normen zu tun. Und ob die Frauen sich früher ladyliker verhalten haben, kann ich natürlich nicht beurteilen. Die Mode war von den 20er Jahren bis in die 50er Jahre meiner Ansicht nach einfach sehr schön. Mir ist auch klar, dass sich die wenigsten teure Mode leisten konnten. Und eigentlich wollte ich hier auch gar keine soziologische Diskussion lostreten. Und eben kommt mir der Gedanke, dass Schwarz-Weiß-Fotografien sowieso eleganter wirken?

    Viele Grüße
    Sybille

  • Annabelle sagt:

    Die beiden Herren müssen in einer anderen Welt leben oder in einer anderen Gesellschaftsschicht, vielleicht wissen sie auch gar nicht was Stil und Eleganz ist. Woher auch – ich kenne kaum elegante junge Damen und auch kaum ältere – auf eine von 500 in den Städten trifft „eingermaßen elegant“ zu. Der Rest der Frauen läuft mit herunterhängenden Schultern und Kopf durch die Gegend oder trampelt arrogant wie Prinzessin Tausendschön durch die Stadt. Entweder mit unweiblicher Einheits-Kurzhaarfrisur oder auch gerne mal mit billigen Extensions und grottenschlechter teilweise zerissener, weil trendy, Fast-Fashion-Schrottuniform, die älteren im beliebten Wanderlook, mit Oma-Kurzhaarfrisur, „flotten bunten Strähnen“, Rucksack statt Handtasche und dem typischen Jack-Wolfskin-Anorak, alle in Turnschuhen, neudeutsch cooler Sneakers genannt. Chic und Eleganz? Das ist bei deutschen Frauen so gut wie ausgestorben, genau wie Femininität.
    Elegantes, selbst wenn Frau es möchte, gibt es heute kaum mehr zu kaufen und wenn Frau Elegantes tragen möchte, das auch noch einigermaßen erschwinglich ist, dann muss Frau lange danach suchen. Das gilt vor allem für den deutschen Markt. Das Bekleidungs-Angebot ist eine Katastrophe. Gute Qualität zu gehobenen aber angemessenen Preisen, die sich die Mittelschicht früher leisten konnte und wollte, wird nicht mehr angeboten. Gute Bekleidung in klassischen Schnitten und guter Stoffqualität ist kaum zu finden. Das was der Masse heute an Bekleidung angeboten wird, auch zu gehobenen Preisen und dann mit einem stylischen Modelabel-Namen versehen, ist fast ausnahmslos fabrikneuer Bekleidungsschrott hergestellt in China, Bangladesh, der Türkei usw. Selbst die großen Designer-Labels bieten kaum noch Elegantes an, sie richten sich nach ihrer billigen trashigen Zielgruppe – den Neureichen die meist aus der Gosse kommen, Emporkömmlinge mit Millionen in der Tasche ohne Stil, Moral und Anstand und null Sinn für Schönes und Ästhetik, wie z.B. Kim Kardashian, Rihanna, Kate Moss etc. Deren „Stil“ ist es zerissene Jeans, Hoodies etc., also gewöhnliche Streetwear, mit riesigen Logos der bekannten angesagten Designer zu tragen und dafür tausende von Dollars auszugeben. Sie denken Stil ist Teures bei bekannten Labeln zu kaufen und zu tragen – sie haben keine andere Wahl, denn sie haben keinen Stil und denken Stil könne man kaufen. Diese Zielgruppe kann sich zwar auch Elegantes leisten und manchmal wagen sie es, sie sehen aber auch in eleganten Klamotten niemals elegant aus – sie sind und bleiben billig, ganz gleich was sie tragen. Die Masse orientiert sich leider an diesen Trash-Vorbildern und so sieht die Masse der Menschen dann eben aus – billg, schlampig, nachlässig, unattraktiv. Den Menschen ist vor allem eines abhanden gekommen: Der Sinn für Schönheit und Ästhetik durch die (gewollte) Verrohung unserer Zivilisation.
    Aber: Frau kann sich dennoch stivoll und elegant kleiden, wenn sie Stil und Klasse hat. Russinnen, Italienerinnen, Französinnen machen es vor wie man sich feminin und stilvoll kleidet = weniger Masse, mehr Klasse.
    Ich gebe der Schreiberin des Artikels absolut recht. Die Menschen, nicht nur die Frauen, waren früher viel besser gekleidet. Sie hatten wenige aber gute Kleidungsstücke die sie gehegt und gepflegt haben und Frauen hatten z.B. Kittelschürzen, heute würde man sagen Freizeit- oder Hauskleid, die sie im Alltag getragen haben um die „gute Kleidung“ zu schonen.
    Ich kenne das von meiner Oma. Sie war eine sehr elegante Frau und hatte hochwertige Kostüme, Kleider, Mäntel, Röcke, Blusen und klassische Twinsets im Schrank die sie lange Jahre trug. Die Kleider waren alle von einer Schneiderin gefertigt und wurden bei Bedarf enger oder weiter gemacht und weiter getragen. Niemals wäre sie, auch wenn es nur zum Einkaufen war, in zerissenen alten Kleidern auf die Strasse gegangen so wie die Menschen heute.
    Das Argument der Herren, dass sich die wenigsten Menschen damals teure Mode leisten konnten ist unsinnig. Die Armen, der Bodensatz der Gesellschaft, kann sich keine teure Mode leisten, damals nicht und heute nicht. Das war schon immer so.
    Aber die Menschen damals hatten noch Stolz, sie haben auf sich geachtet und selbst der normale Durchschnittsmensch von damals hatte ein paar schöne Kleidungsstücke im Schrank die vom Schneider angefertigt waren und die besser saßen als alles von der Stange. Stangenware gab es damals nicht und als Kleider von der Stange erstmals verfügbar waren, da war es verpönt diese schlecht sitzende Ware zu kaufen. Wer etwas auf sich hielt ließ schneidern.
    Man muss sich nur Bilder von früher anschauen, wie auch die der beiden Damen hier in diesem Bericht, und dann Bilder von gleichaltrigen Frauen von heute – das sagt alles. Es gibt natürlich auch noch gut gekleidete Frauen aber die sind sehr sehr selten geworden.
    Was heute auf der Straße zu sehen ist spottet jeder Beschreibung. Die Frauen und auch die Männer sehen zum Großteil aus als hätten sie ihre Kleider aus dem Lumpensack. Einfach traurig – es spiegelt auch den seelischen, moralischen und kulturellen Verfall dieses Volkes wieder.

  • Sybille sagt:

    Liebe Annabelle,

    herzlichen Dank für Deinen ausführlichen Kommentar. Ich gebe Dir in einigen Dingen recht. „Damals“ hat man Kleidung mehr gehegt und gepflegt, weil sie nicht in unendlicher Menge zur Verfügung stand. Die Stoffe hatten eine andere, bessere Qualität. Auch das hat sich in den letzten Jahrzehnten sehr zum Schlechteren geändert. Qualität wird nicht mehr geschätzt, weil viele auch gar nicht wissen, was einen guten Stoff, einen guten Schnitt ausmacht. In anderen Ländern wird Mode als Kunst gesehen. In Deutschland scheint Mode immer noch als oberflächlich zu gelten. Auch das hat die unterschiedlichsten Gründe und es bräuchte eine ganze Artikelserie, um dem auf den Grund zu gehen. Ich persönlich ärgere mich immer besonders, wenn Theaterbesucherinnen und -besucher nachlässig gekleidet sind. Meiner Meinung nach gehören Jogginghosen und zerrissene T-Shirts nicht in einen Theatersaal. Auf der anderen Seite bin ich dann wieder froh, dass überhaupt noch Menschen ins Theater gehen… Ich versuche es von der positiven Seite zu sehen, freue mich über gut gekleidete Frauen und Männer und scheue mich nicht, diesen dann direkt Komplimente auszusprechen.

    Viele Grüße
    Sybille

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