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Die Barbourjacke kommt nicht zufällig aus Großbritannien. Denn einen Stoff zu erschaffen, der Schutz vor Regen bietet, war schon immer ein großes Anliegen der textilbegeisterten Inselbewohner. Mittlerweile gibt es Mäntel aus Hightech-Materialien und effektive Imprägnierungsmethoden. Die anglophile Lady bleibt jedoch bei gewachster Baumwolle. Denn die Babourjacke steht für das britische Landleben wie kaum ein anderes Kleidungsstück: praktisch und zeitlos-schön.
Die Barbour-Geschichte: Vom Landgut in die Stadt
Es gibt viele Wachsjacken, aber es gibt nur eine Barbour. Die grüne Öljacke mit Cordkragen und kariertem Innenfutter erfreut sich seit Jahrzehnten einer bleibenden Beliebtheit. Ein Grund ist wahrscheinlich ihre traditionsreiche Geschichte: Wir schreiben das Jahr 1894 als ein Schotte namens John Barbour in der englischen Hafenstadt South Shields eine Tuchwarenfabrik eröffnet. Zunächst versorgte er vor allem Seeleute und Hafenarbeiter mit wetterfester Bekleidung. Seitdem er als Kind Schafe auf der Farm seiner Eltern hüten musste, wollte John Barbour regendichte Kleidung erschaffen. Die Briten dankten es ihm. Der Landadel war von den Jacken aus gewachster Baumwolle so begeistert, dass er sie vom Landgut mit in die Stadt nahm. Und obwohl Barbour seine Jacken bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts in die ganze Welt verschickte, produziert das Familienunternehmen bis heute ausschließlich in Schottland und England. Als Hoflieferant des britischen Königshauses darf Barbour darum alle drei Warrants im Etikett führen.
Meine Freundin Lena in einem perfekten Regenoutfit: Zur Wachsjacke trägt sie einen Hut von Barbour und Gummistiefel von Le Chameau
Klassiker für die Lady: Beaufort & Bedale
In den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts weitete Barbour sein Sortiment auf Motorradbekleidung aus, in den 70er und 80er Jahren kamen Spezialbekleidung für Angler, Jäger und Reiter dazu. Heute umfasst das Sortiment Pullover, Blusen, Blazer, Hüte, Handschuhe, Schals, Taschen und Schuhe – alles in den typisch britischen, erdigen Farben. Neben den Steppjacken sind vor allem die Wachsjacken Beaufort und Bedale im Grünton „Sage“ (Salbei) absolute Klassiker. Letztere ist aufgrund ihrer praktischen Seitenschlitze auch für reitende Ladies geeignet. Mein persönlicher Favorit: Die Liberty-Kollektion mit dem Blümchen-Innenmuster. Die Barbourjacke und das mit ihr verknüpfte „Escape to the Countryside“ ist immer mal wieder ein Trend, ganz aus der Mode kommt sie jedoch nie.
Allzweckjacke für Studenten & die Queen
Ein Grund dafür ist wohl auch das Image das sie – ähnlich wie die Marken Ralph Lauren, Gant, Burberry oder Timberland – verkörpert. Ohne das John Barbour oder seine Nachfahren es je forcierten, spricht das Familienunternehmen vor allem den preppy College-Studenten an. Daran ist nicht nur die Queen Schuld, die ihre Leidenschaft für die Allwetterjacke in aller Öffentlichkeit auslebt. Barbour erwarb sich seinen guten Ruf bei den Bootsbesitzern, angehenden Juristen und Internatsschülern vor allem auch durch seine Qualität. Eine Barbourjacke hält bei guter Pflege ein Leben lang und wird nicht selten von den Eltern an die Kinder weitergegeben. Natürlich erwirbt sie sich im Laufe ihrer langen Dienstzeit eine Patina. Das mindert jedoch nicht ihren Wert – ganz im Gegenteil. So soll es Ladies geben, die erst einmal mit ihrem Geländewagen über die neu erworbene Wachsjacke fahren.
Wachsen – so funktioniert’s
Damit ihr lange Jahre Freude an Eurer Barbourjacke habt, solltet ihr sie ab und an wachsen – am besten in Teamarbeit. Während einer die Jacke trägt, kann der andere das angewärmte Wachs mit einem Schwamm dünn auftragen. Im Anschluss föhnt Ihr die Jacke, so kann das Wachs in das Baumwollgewebe einziehen. Wem diese Prozedur zu aufwendig ist, oder wer das eine oder andere Löchlein ausbessern lassen möchte, der kann die Jacke auch beim Fachhändler seines Vertrauens abgeben. Der Service von Barbour beinhaltet nämlich auch einen Änderungs- und Reparaturdienst.
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Respekt für den Blog, Frau Uhrich.
Um das Barbour Lifestyle-Gefühl zu perfektionieren, empfehle ich die Lektüre von
Generation Golf, Florian Illies
und
Faserland, Christian Kracht.
Sehr geehrter Herr von E.,
herzlichen Dank für das Kompliment und die Buchempfehlungen. Faserland wollte ich mir in der Tat in nächster Zeit zu Gemüte führen.
Viele Grüße
Daniela Uhrich
Schade dass die mittlerweile so teuer geworden sind