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Ich freue mich immer wieder, wenn ich kleine, feine Unternehmen entdecke, die keinen großen Konzernen angehören. Vor kurzem bin ich auf das Blusen- und Stricklabel „like a bird“ gestoßen und habe dem Unternehmen mit Firmensitz im ostwestfälischen Löhne gleich einen Besuch abgestattet. Inhaberin und Gründerin Tanja Kliewe-Meyer nahm sich Zeit für ein Interview und ganz nebenbei durfte ich mir einige Neuheiten der Kollektion ansehen. von Sybille
„In Europa sind wir zu Hause“
„Like a bird“ feierte vor kurzem seinen 5. Geburtstag. Darauf ist Tanja Kliewe-Meyer sehr stolz, die vor der Gründung Ihres Unternehmens bereits 12 Jahre in der Modebranche arbeitete. Was Ihr Label von den Großen unterscheidet? Nun: Die Chefin legt großen Wert darauf, dass es ihren Mitarbeitern gut geht und sie sich bei der Arbeit wohlfühlen. Das ist für Kliewe-Meyer ein wichtiger Teil gelebter Nachhaltigkeit. Apropos Nachhaltigkeit: „Wir produzieren ausschließlich in Europa, denn in Europa sind wir zu Hause“, so Kliewe-Meyer. Die Entwürfe stammen aus Löhne, die Strickkollektion wird in Italien gefertigt, in Litauen die Shirts und die Blusen werden in Mazedonien konfektioniert. „Wir produzieren nach Öko-Tex und BSCI-Standard. Die Einhaltung der Standards kontrollieren wir bei unseren Partnern regelmäßig.“
Die Kolibri-Bluse ist das It-Piece jeder Kollektion
Auch für Tanja Kliewe-Meyer ist die Kolibri-Bluse eines ihrer Lieblingsstücke
Seit Beginn von höchster Qualität
Der Name „Like a bird“ ist das ganz persönliche Anliegen der leidenschaftlichen Unternehmerin. Freiheit und Individualität sind wichtige Themen für sie, die sie auch in ihren Kollektionen ausdrückt. „Wir wollen modische Konventionen aufbrechen. Mit jedem unserer Produkte soll sich die Trägerin frei- und wohlfühlen. Außerdem sollen die Produkte viele Kombinationsmöglichkeiten bieten.“ Die erste Kollektion des Unternehmens bestand ausschließlich aus Blusen: Eine attraktive Mischung aus eher klassischen Modellen und modernen Shirt-Varianten. Die Stoffe waren seit Beginn von höchster Qualität. Die Prints werden zusammen mit überwiegend italienisch, französisch und deutschen Partnern aus der Stoffherstellung entworfen. „Wir sehen uns als Premiummarke, die Frauen inspirieren will, schön zu sein und aufzufallen.“ Mittlerweile gehört auch hochwertiger Strick zum Programm.
Die Kollektion wurde vor kurzem auch um edle Strickmode in hochwertiger Merinowolle ergänzt
Spitzenoberteile und Fransendetails
Die Frühjahrskollektion zeigt sich in der Farbkombination Creme, Taupe und Schwarz. Dazu kommt – als Vorbote des Sommers – ein wenig Koralle. Colourblocking ist vor allem zu Beginn der neuen Saison ein wichtiges Thema, u.a. in Silbergrau, Schwarz und Creme. Dazu kommt Denimblue in allen Schattierungen sowie Spitzen-Oberteile und Fransendetails. Eine Richtung, die Kliewe-Meyer als „Luxus-Hippie“ bezeichnet. Natürlich hat sie in der jeweiligen Kollektion auch Lieblingsteile. In der Sommerkollektion ist das eine Art Pullunder aus seidenweichen Bändchengarn. Nicht zu vergessen das It-Piece jeder Kollektion: Die Kolibri-Bluse.
Mich haben die Kollektion und Qualität überzeugt. Und da nicht nur gutes Design, viel Erfahrung und kaufmännisches Wissen, sondern auch viel Leidenschaft in diesem Unternehmen steckt, wird es sicher auch in Zukunft erfolgreich sein.
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Liebe Ladies, das Wort It-Piece musste ich erst einmal im Internet suchen. Was haben wir Ladies nur früher ohne dieses Wort angefangen? Vor 20 Jahren? Gab es da keine It-Pieces? Würden wir „Hingucker“ gesagt haben?
Mich hat der Artikel angeregt, über meinen Umgang mit unserer Sprache zu reflektieren. Sind wir heute nur affig, wenn wir zu Briefings und Meetings gehen? Reicht „Besprechung“ nicht mehr? Meeting klingt doch gleich viel wichtiger. Oder klingt es nur aufgeblasen und albern?
Ich habe mir einen Vorsatz für das nächste Jahr einfallen lassen: Weniger Denglisch. Das ist auch gut, Handy wird in England für das mobile Telefon nicht verstanden. Man ist nie eine perfekte Lady, aber, ich werde versuchen, meine Sprache anzupassen, was nicht immer leicht sein dürfte.
Entschuldigung, eigentlich gehörte das nicht zum Modethema, mir sprang nur das It-Piece ins Auge und, danach suchen zu müssen. Vielleicht bin ich ja hoffnungslos veraltet. In gewisser Weise mag ich aber Damen, welche sich ausdrücken, wie etwas aus unserer Zeit gefallen. Etwas, nicht zu viel.
Eine schöne und stimmungsvolle Weihnachtszeit wünscht Euch
Schwedenlady
Liebe Schwedenlady,
ich komm nicht drum hin dir darauf zu antworten. Das was du hier als Denglisch beschreibst sind doch lediglich Entlehnungen aus einer anderen Sprache, die durch Sprachwandel immer und in jeder Sprache stattfinden! Und das schon seit.. IMMER! Wo wären wir denn heute, wenn wir im Deutschen nur „unsere“ Erbwörter hätten wie Bein, Fuß und Ahorn?! Das ist an sich ein alter Hut. Bei Wörtern wie Allee, Parkett, Terrasse, Garderobe, elegant oder gar Tante denkst du doch auch nicht „welch neumodisches Zeug“, diese Wörter wurden nämlich erst im Barock ins Deutsche entlehnt und wurden damals wie heute genauso wie das Denglische von Sprachpuristen kritisiert. Andersrum werden natürlich auch Wörter aus dem Deutschen in andere Sprachen entlehnt wie bspw. der alt bekannte „Kindergarten“. Sprachpuristen (die ähnliche Ansichten wie du vertreten) schlagen zum Beispiel auch anstatt der Nase den „Gesichtserker“ vor, da Nase schließlich auch entlehnt wurde, ist dir das lieber?
Sollte eine Lady nicht also wenigstens reflektiert den Wandel im Blick behalten? Unabhängig ob man mit dem jeweiligen sprachlichen Phänomen d´accord ist oder nicht? Ich denke eine höfliche und gepflegte Ausdrucksweise ist in jedem Fall ratsam, jedoch muss für mich dies nicht im Ausschlussprinzip heißen meinen Sprachgebrauch einzuschränken. Lehnwörter sind schließlich keine Schimpfwörter.
Damit möchte ich im Übrigen in keinem Fall kritisieren, sondern nur zum nachdenken über Sprache anregen! :)
Zu dem Unternehmen möchte ich noch sagen, dass mir vor allem der Strick sehr sehr gut gefällt! Sehr hübsch, wenn darunter der edle Kragen so herausschaut! Tolle Vorstellung eines tollen Unternehmens!
Liebe Ladys,
diese Diskussion kommt ja immer wieder auf und das nicht nur hier.
Die Schwedenlady als Vertreterin des Sprachpurismus darzustellen, ist allerdings überzogen. Es geht hier ja weniger um die „Komplettreinigung“ der deutschen Sprache von Lehn- und Fremdwörtern als vielmehr um neuere Entlehnungen, bei denen diskutiert werden kann, ob sie der Standardvarietät zuzuordnen sind. Das dürfte man bei „Nase“ wohl kaum bestreiten. Die Schwedenlady ist eben scheinbar mehr die Standardisierungsideologin, während Anika nun eher die Differenztheorie bevorzugt – beides durchaus diskutable Positionen, denen man beiden allerdings nicht den reflektierten Umgang mit Sprache absprechen kann!