Der Stil meiner Stadt: Düsseldorf – Stadt der Modelabels
Dani

Wie angekündigt startet Marie-Kristin heute mit dem ersten Teil unserer neuen Serie Der Stil meiner Stadt. Nach dem Studium der Kunstgeschichte und Geschichte an der Universität Greifswald und einigen Jahre mitten in Düsseldorf, lebt sie mit ihrem Ehemann und Dackeldame Lili inzwischen in einem herrlich englisch anmutenden Cottage mitten auf dem Lande, im Speckgürtel von Düsseldorf. Bei Instagram findet Ihr Marie-Kristin unter dem Namen Marienauseliebe.

Wie würdest Du den Stil von Düsseldorf beschreiben?

Düsseldorf ist hochwertig, luxuriös und elegant – getreu dem Motto: Wer kann der kann! Ok, Späßchen. Definitiv aber liebt der Düsseldorfer Labels. Ob diese in jedem Fall hochwertig und elegant sind, ist strittig. In Meerbusch (ein Verband an Vororten im Speckgürtel Düsseldorfs, in dem ich lebe) sieht man die Dinge in den meisten Ortsteilen entspannter: Hauptsache man wird dem Landleben gerecht und kann sich trotzdem zeigen. Jagd, Pferdestall, Hundespaziergang und Lebensmitteleinkäufe werden mit ranziger Barbourjacke und schmutzigen Le Chameaus erledigt, Dinner in den Kultrestaurants sind hingegen ein Schaulaufen neuester (dennoch bodenständiger) Modeerrungenschaften.

Was sind die prägenden Einflüsse auf den Kleidungsstil Düsseldorfs?

Düsseldorf ist eine Modestadt. Fast alle großen Modehäuser sind hier vertreten. Auch die Königsallee, als bekannteste Einkaufsstraße NRWs, spielt eine große Rolle. Von den luxuriösen Modehäusern bis hin zu Philipp-Plein-Glitzer ist hier alles zu haben. Sucht man abseits des kurzlebigen Kommerzes etwas von Bestand und Integrität, gibt es in den Seitengassen wunderbare Boutiquen, die mein Herz, das in England verloren gegangen ist, frohlocken lassen. So wie „Edward’s Lady“ auf dem Martin-Luther-Platz, gegenüber von Café Heinemann. Rund um den Carlsplatz, vor allem auf der Hohe Straße, findet man den eigentlichen Zauber Düsseldorfs und seiner Mode – klassisch und zeitlos. Natürlich haben wir auch die sogenannten Hipster-Viertel, aber das ist bekanntermaßen eine andere Zielgruppe.

Was ist die liebste Alltagskluft des Düsseldorfers?

Das unterscheidet sich natürlich sehr in den jeweiligen Stadtteilen und von Individuum zu Individuum. Sprechen wir vom Typus Lady-Blog, ist es einfach: Timberlands Heritage, Burlington Socken, Jeans, Bluse, Pashmina, Barbour Wachsjacke, bei schlechtem Wetter noch ein Hicks & Brown Suffolk – voilá. Perlenpaula lässt grüßen!

Was trägt man wenn man chic ausgeht?

Wenn mein Mann und ich für ein romantisches Dinner in die Stadt fahren, dann wähle ich gerne ein Kleines Schwarzes, schwarze Lackballerinas wie die Varinas von Salvatore Ferragamo, eine klassische Clutch wie meine Miu Miu Matelasse in zartrosa. Meistens bleibt es aber casual chic.

Gibt es eine kleidertechnische Besonderheit in Düsseldorf?

Düsseldorf ist Fashion und Business zugleich. Es ist von Luxus geprägt. Selbst der oben erwähnte Hipster, der nach außen hin versucht labellos auszusehen, trägt zumeist Designermode versteckt unter heftigem Bartwuchs und „Man Bun“. Eines ist jedoch unstrittig: 49 Stadtteile – das bedeutet 49 und noch viel mehr Modestile, die am Samstag auf der Königsallee zur Schau gelaufen werden. Abseits der vermeintlichen Oberflächlichkeit, die unserer Stadt nachgesagt wird, kann man die vielen Gesichter nur lieben. Politisch, luxuriös, kulinarisch, kulturell, Altbier. Punkt.

Inwiefern hat die Mentalität Einfluss auf die Kleidung?

Ob nun chic für den hippen Club (ich vermisse die guten alten Sam’s Zeiten), praktisch für den Gassi-Spaziergang am Rhein, oder leger für das Altbier auf der Ratinger Straße am Donnerstag. Der Düsseldorfer ist dem Anlass entsprechend anpassungsfähig aber immer modisch. Ich nicht, ich laufe fast immer in meiner Alltagskluft (siehe oben) herum.

Gibt es eine Beziehung zwischen sozialem Milieu und Kleidungsstil?

Wir haben die unterschiedlichsten Gruppierungen hier in Düsseldorf. Von den Möchtegern-Gossip-Girl-Upper-Eastside-Bloggern, über den ehrlichen Köbes, die Internatsschüler oder die operierten „JADES“-Shopper (eines der teuersten Modegeschäfte in Düsseldorf). Ich denke das Umfeld beeinflusst den Kleidungsstil ganz bestimmt.

Spielt die Einkommensquelle eine Rolle?

In Düsseldorf gibt es drastische soziale Unterschiede – vor einigen Jahren las ich einen Artikel „Düsseldorf – höchste Pro-Kopf-Verschuldung in der Bundesrepublik“. Ich denke, das trifft des Pudels Kern: Viele Düsseldorfer leben über Ihren Verhältnissen. Ich muss aber deutlich festhalten, dass meiner Meinung nach Stil und Klasse keine Frage des Einkommens (oder auch des Sozialen Milieus) ist.

Mit Hut auf die Straße – geht das?

Eindeutig! Diese Frage ist im Zweifel der falschen Person gestellt worden: Ich bin ganz klar eine AHS –  Anonyme-Hut-Süchtige…nun ja, jetzt nicht mehr so anonym. Höre ich da eine Frage? Bester Hutausstatter Düsseldorfs? „Hut Couture“ in der Königsgalerie: Philipp Treacy, Borsalino – alles da. Ich trage Hut! Und zwar mit Stolz, jawohl!

Welchen Einfluss hat die Art der Mobilität auf die Kleidung?

Als mein Mann und ich noch in der Stadt gelebt haben, brauchten wir kein Auto. Drive Now hat es getan und der öffentliche Nahverkehr. Bei etwaigen Bahnausfällen kommt man auch zu Fuß zur Arbeit – eben Düssel-DORF. Da werden dann einfach die Ballerinas eingepackt, anstatt der Pumps. Aber es gibt mit Sicherheit ein paar Exemplare, die für Ihre Louboutins eine Taxifahrt von 60 € in Kauf nehmen – wer kann der kann und wer hat der hat.

Dank üch. Bes späder.

Der Modestil von Düsseldorf

Der Stil von Düsseldorf: In der Stadt und auf dem Lande

Shoppt Marie-Kristins Düsseldorf-Stil*

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DER STIL MEINER STADT

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4 Kommentare
  • Bianca sagt:

    Die neue Serie gefällt mir sehr, denn tatsächlich kann man oft beobachten, wie sich ein Kleidungsstil mit dem Wohnort verändert. Ich bin schon gespannt auf die nächsten Teile der Serie.
    Liebe Grüße Bianca
    http://ladyandmum.blogspot.de

  • Charlotte sagt:

    Tolle neue Serie!
    Marie-Kristin, du hast den Stil meiner Heimat-Stadt sehr gut getroffen. Habe ich sehr gerne gelesen.

    Liebe Grüße
    Charlotte

  • Marie Fricke sagt:

    Liebe Charlotte! Wie wundervoll! Das freut mich. Ein fröhliches Osterfest!
    Beste Grüße
    Marie-Kristin

  • Anna-Lena sagt:

    Den Man-Bun habe ich in Düsseldorf tatsächlich auch schon einige Male gesehen. Mein Freund lässt sich bald mal beim Friseur beraten, ob lange Haare bei seiner Kopfform empfehlenswert wären. Bezüglich Mode ist er auch sehr flexibel, aber meistens nicht so elegant, wie viele Düsseldorfer.

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