Der Lady-Blog testet: Seife ohne Palmöl von ERUi
Dani

Dem Gründer von Erui Cosmetics Jure Lešnik erging es ähnlich wie mir: Auf seinen letzten Reisen durch Südostasien stand er schier fassungslos vor den Bergen an Plastikmüll allerorts – auf den Straßen, an den Stränden und im Meer. Als leidenschaftlicher Kosmetikhersteller entschloss er sich daher Seifen zu produzieren, die für den ganzen Körper verwendet werden können, die auf eine Plastikverpackung und sogar auf Palmöl verzichten. Wir haben sie getestet.

ERUi: Produktion in der Manufaktur in Wien

Für die Erui Cosmetics werden nur nachhaltige, hochwertige BIO-Rohstoffe ohne jegliche synthetische Zusatzstoffe und problemantische Anbaubedingungen verwendet. Palmöl aber auch Rosen- oder Sandelholz kommen also nicht zum Einsatz. Außerdem setzt Jure auf eine nachhaltige, biologisch abbaubare oder recyclebare Verpackung und hält sich bei der Produktion stets an die Devise „Think global, act local“: Die Produkte werden in der eigenen Manufaktur in Wien in kleinen Serien handgefertigt. Alle Seifen werden nach einem schonenden Kaltrührverfahren mit nachhaltigen Ölen zubereitet. Zur Zeit gibt es eine Frühling-, Sommer-, Herbst- und Winterseife. Jede Variante hat einen individuelle Duft- und Öl-Zusammensetzung, die auf die jeweilige Jahreszeit abgestimmt ist. Pro Stück kostet die Seife 13 Euro.

Seife von Erui Cosmetics

Jede einzelne Erui-Seife wird von Hand gemischt, zubereitet, gegossen, geschnitten, verpackt und beschriftet

Seifen von Erui im Test

Ich habe die Frühling-, Sommer-, und Herbstseife getestet – die Winterseife ist nicht für die Haarwäsche geeignet

Meine Erfahrungen mit den Erui-Seifen

Ich bin auf Erui Cosmetics gestoßen, weil ich eine All-in-one-Seife gesucht habe. Eine Variante also, die man sowohl für die Hände, als auch für den Körper und die Haare verwenden kann und die auf Palmöl verzichtet – gar nicht so einfach! Die Frühling-, Sommer- und Herbstseife von Erui versprechen diesen vielfältigen Einsatz. Ich habe die Seifen auch für alle drei Möglichkeiten getestet. Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich inzwischen keine Haarseifen mehr nutze, meine Haare werden damit einfach nicht richtig sauber. Ich verwendet inzwischen nur noch sogenannte ShampooBits, also Shampoo, dem die Flüssigkeit entzogen wurde (mehr dazu in unserem Zero-Waste-Kosmetik-Beitrag).

Pro & Contra Erui-Seife

Was mir gut an den Seifen gefällt, ist die liebevolle Verpackung, der konsequente Verzicht auf Palmöl, die lokale Herstellung und der sehr feine Duft. Man merkt, dass Gründer Jule eine Ausbildung in Aromakosmetik und Parfumentwicklung genossen hat. Mir gefällt einerseits auch, dass sie sehr feuchtigkeitsspendend sind, dadurch eignen sie sich perfekt als Körperseife. Das führt jedoch auch dazu, dass die Seifen sich unter Wasser sehr schnell auflösen, bei uns hat ein Seifenstück bei der Handwäsche gerade einmal eine Woche gehalten – der wirklich hohe Preis ist damit dann nicht zu rechtfertigen. Auch unter der Dusche waren die Seifenstücke sehr schnell verbraucht, obwohl wir ein Seifensäckchen und ein Seifenschälchen verwenden, bei dem das Wasser gut ablaufen kann. Ein Seifenstück von Aleppo (allerdings nicht in Europa produziert) hält sicherlich 10 Mal so lange. Hier muss m.E. noch nachgearbeitet werden.

Meine Erfahrungen mit Erui Cosmetics

Die Erui-Frühlingsedition ganz oben ist eine Seife mit Ringelblumenöl und einem schönen frischen ZitrusduftBodybutter von Erui Cosmetics

Neben Seifen könnt Ihr bei Erui übrigens auch Bodybutter, eine Gesichts- und Bartpflege erwerben

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7 Kommentare
  • Lina Tiarella sagt:

    Liebe Dani,

    aufgrund deines sehr informativen Artikels über die Eruiseifen habe ich nochmal „Zero Waste“ angeklickt. Hier einige meiner Gedanken zum Thema Plastikmüll, hier Mineralwasser in Plastikflaschen.

    a) Wir haben kein Auto aus Umweltschutzgründen, müssen uns also die Wasserflaschen im Glas liefern lassen. Fahrrad ist schwierig das es in unserer Stadt nicht so viele Radwege gibt.

    b) Wir wohnen in einer Stadt, die mit den höchsten Wasserhärtegrad in Deutschland hat, der jeden Wasserfilter killt (Calciumgehalt haben wir gemessen, es gibt im Internet dazu Teststreifen), ein grüner Tee mit dem gefiltererten Wasser ist ungenießbar. Auch zum Trinken ist es nicht zu gebrauchen, da die Leitungen in unserem Haus sehr alt sind.

    Also: Mineralwasser in Flaschen mit niedrigstem Calciumgehalt.

    Was uns das kostet haben wir neulich mal ausgerechnet, dabei haben wir die Wasserpreise bei dem günstigsten Getränkehändler in unserer Stadt zugrunde gelegt:

    Für unseren Verbrauch an Wasser zum Trinken und zum Teekochen kostet uns das ca. 200 Euro im Montag mehr (inklusive Anlieferung). Mit berücksichtigt dabei wurde dass geeignetes Wasser in 1,5 l Plastikflaschen bei einem Discounter bei uns um die Ecke 19 Cent kostet (das können wir selbst schleppen)

    Argument: Die Umwelt müsste uns das wert sein, ist es auch, werden wir auch ab und zu machen. Oder wir kaufen uns ein Auto, das vermindert das ganze um ca. 50 Euro im Monat.

    Jetzt die Diskussionsfrage:
    Was machen die Menschen, die sich das nicht leisten können? 200 Euro mehr im Monat ist ein stolze Summe.

    Liebe Grüße und danke für euren interessanten Blog
    Ich freue mich auf eine rege Diskussion
    Lina

  • Lina Tiarella sagt:

    Sorry, es muss natürlich 200 Euro im Monat heißen, nicht im Montag
    Lina

  • Isa sagt:

    Hallo zusammen,

    vermutlich sind die Seifen noch zu frisch und wasserhaltig; dadurch verbrauchen sie sich schneller. Klar, wenn man sich eine schöne Seife gekauft hat, dann möchte man sie natürlich auch gleich benutzen. Ich habe ebenfalls festgestellt, dass Alepposeifen länger halten. Die werden wohl länger gelagert, bevor sie verkauft werden. Ansonsten fällt mir als günstigere Alternative nur ein, Seifen selber zu machen.
    Isa

  • Dani sagt:

    Liebe Lina,

    wir verwenden unser Wasser ausschließlich aus der Leitung. Das ist nicht nur günstig, man erspart sich auch die nervige Kistenschlepperei. Wir haben hier südlich von München auch extrem hartes Wasser, ich merke es immer beim Haare waschen, aber beim Trinken stört es gar nicht. Es mindert nicht die Qualität, und beeinflusst geschmacklich eigentlich auch nur Heißgetränke wie Deinen grünen Tee, schau z.B. mal hier: https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2017-06/trinkwasser-leitung-gesundheit-umwelt-schadstoffe-bakterien/seite-2 Ich persönlich würde kein Wasser aus Plastikflaschen trinken, da es nachgewiesenermaßen hormonell wirksame Stoffe enthalten kann – von den Umweltaspekten mal ganz abgesehen.

    Herzliche Grüße
    Dani

  • Dani sagt:

    Liebe Isa,

    vielen Dank für den Tipp, mir war nicht klar, dass die Lagerzeit der Seifen eine Rolle spielen könnte!

    Herzliche Grüße
    Dani

  • Christiane sagt:

    Hallo ihr Lieben,
    ich bin vor kurzem auch unter die Hobby-Seifensieder gegangen. Das macht echt Spaß! Die Rohstoffe sind günstig, man kann nach eigenen Vorlieben variieren und die Seifen müssen nur 4-6 Wochen reifen. Ich bin mit dem Ergebnis für Hände und Körper sehr zufrieden. Nur meine (auf dem Markt gekaufte) Haarseife treibt mich in den Wahnsinn: meine Haare sehen schlimmer aus als vor dem Waschen, nicht einmal eine saure Rinse hilft. Dabei haben wir (ebenfalls am Alpenrand) eine Wasserenthärtungsanlage im Haus und es gab mit herkömmlichen Shampoos nie Probleme. Da werde ich wohl eine Ausnahme machen. Oder hat jemand gute Erfahrungen mit Shampoo-Bars (idealerweise von dm) gemacht?
    Danke Euch und herzliche Grüße
    Christiane

  • Dani sagt:

    Liebe Christina,

    ich habe die Haarseife von dm auch schon getestet und bin ihr nicht klar gekommen. Ich verwendet inzwischen nur noch die ShampooBits von Rosenrot, die sind hervorragend. Gibt’s online, in fast jedem Unverpackt-Laden und bei Manufactum.

    Herzliche Grüße
    Dani

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