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Kleider machen Leute. Das ist keine Binsenweisheit, sondern wissenschaftlich erwiesen. Kleider – sei es ein Sari, ein Kimono oder ein Business-Anzug – sind Schlüssel zur Kultur ihres Trägers, zu dessen gesellschaftlichen Zugehörigkeit, Persönlichkeit oder Religion. Wie Mode wirkt, zeigt auch das Buch „Fashion“, in dem die Autoren die Sammlung des Kyoto Costume Institutes beschreiben und analysieren. Von Sybille
„Kleidung ist eine essenzielle Manifestation unseres Daseins“
„Fashion“ nimmt Euch mit auf eine faszinierende Reise durch die Welt vergangener Entwürfe, großer Handwerkskunst und prächtiger Roben. Nach einer kurzen historischen Einführung lässt das Buch vor allem die Bilder sprechen. Die gezeigten Kleidungsstücke stammen allesamt aus dem Kyoto Costume Institute. Es wurde 1978 gegründet und umfasst heute eine der größten Modesammlungen der Welt. In seinen Archiven befindet sich eine Fülle von Kreationen vom 18. bis zum 20. Jahrhundert, von Oberbekleidung, Schuhen und Accessoires bis hin zur Unterwäsche. Der Schwerpunkt liegt dabei auf westlicher Damenmode. Vorgestellt werden Kostüme von Paul Poiret, Plissee-Kleider von Madame Gres, aber auch Entwürfe von Designern wie Gaultier, McQueen oder Vivienne Westwood.
Mich hat vor allen Dingen die Abendmode der 20er und 30er Jahre fasziniert, deren Stoffe und Formen häufig von japanischen Kimonos inspiriert waren. Jedes Kleidungsstück wurde im Übrigen auf maßgefertigten Puppen inszeniert, was die Schönheit der Kleidungsstücke unterstreicht. Dazu kommen ausführliche Erläuterungen und Materialangaben. „Kleidung ist eine essenzielle Manifestation unseres Daseins“ – dieses passioniert-respektvolle Credo des KCI spiegelt das Buch auf jeder Seite wider. „Fashion“ ist dank der wunderbaren Fotos und der knappen, aber fundierten Texte nicht nur eine Fundgrube für Modebegeisterte, sondern auch eine kleine Geschichte der Mode des 20. Jahrhunderts.
„Fashion“ aus dem Taschen Verlag bietet eine reich illustrierte Übersicht über die Mode des 20. Jahrhunderts
Fashion ist im Taschen Verlag erschienen und kostet 9,99 Euro.
Das ist ja ein wunderschönes Buch. Aber kann es sein, dass Du Dich beim Preis vertippt hast? 9,99 Euro erscheint mir wenig.
Das Buch ist tatsächlich so günstig!
Liebe Grüße
Sybille
Danke für den Hinweis, ich habe mir das Buch auch gekauft – für diesen Preis kann man sicher nichts falsch machen. Interessant finde ich den – durch die Sammlung bedingten – japanischen Blickwinkel auf die Sache; Kimonoschnitte und asiatische Familienwappen beispielsweise waren mir in der westlichen Mode um 1900 bislang gar nicht so sehr ins Auge gefallen.
LG,
Amalia