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In unregelmäßigen Abständen stellen wir Euch in unserer Manufakturen-Serie Unternehmen vor, die durch Tradition und Handwerk überzeugen. Dazu gehört auch KPM, die Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin. Seit der Gründung durch Friedrich den Großen im September 1763 wurde und wird hier hochwertiges Porzellan in den unterschiedlichsten Variationen gefertigt. Ich habe einen Blick hinter die Kulissen der Produktion geworfen. Von Sybille
KPM: Einige Designs gibt es unverändert bis heute
Ihren eigentlichen Ursprung hat die Königliche Porzellan-Manufaktur in drei privaten Unternehmen, die unter königlicher Förderung schon seit Mitte des 18. Jahrhunderts begannen, die Fertigung von Porzellan in Berlin zu etablieren. Allerdings wurde KPM erst unter der Regierung von Friedrich Wilhelm II. ein technologisch führendes Unternehmen. Einige Designs und Formen werden bis heute, also seit mehr als 200 Jahren, weitgehend unverändert produziert. Dazu gehört auch eines der bekanntesten KPM-Service: „Kurland“ (siehe ganz oben). Das Porzellan mit der antiken Kante wurde 1790 im Auftrag des Herzogs von Kurland entwickelt.
Es umfasst 70 Teile und entspricht dem klassizistischen Geschmack des späten 18. Jahrhunderts. Die spielerische Bordüre bricht die klare, strenge Form; das Service ist sowohl in Weiß als auch mit farbigen Kanten erhältlich. Jedes Porzellan – auch Kurland – besteht aus drei Rohstoffen: Kaolin (50%), Feldspat (25%) und Quarz (25%). Mit den zwei hauptsächlichen Herstellungsverfahren, dem Drehen und dem Gießen, werden die Formen kreiert, doch erst die Glasur macht aus der Keramik feinstes Porzellan. Um ein königliche Porzellan zu kreieren, ist ein seit Generationen überliefertes, handwerkliches Wissen und ein besonderes Geschick erforderlich. Die wichtigsten Herstellungsschritte:
Zunächst wird die flüssige Porzellanmasse in eine Gips-Hohlform gegossen. Der trockene Gips saugt das Wasser aus der Masse, sodass sich eine festere Porzellanmassen-Schicht an der Innenseite der Form absetzt. Nach ein paar Minuten wird die noch flüssige Masse aus dem Inneren abgegossen, und die haftengebliebene Schicht kann trocknen. Ein paar Stunden später wird der Rohling aus der Form genommen und kann gebrannt werden. Die Herstellung einer einzigen Gipsform bis zur Serienreife kostet etwa 50.000 €.
Produkte, die aus mehreren Teilen bestehen, werden mithilfe des sogenannten Porzellanschlickers zusammengefügt. Filigrane Ausschnitte können jedoch nur von Hand in einem sehr kleinen Zeitfenster in die noch feuchte Masse geschnitten werden.
Nach der Qualitätskontrolle erfolgt das Stempeln und Glasieren. Bis zum fertigen Porzellan wird jedes Stück bei etwa 1400 °C fast zwei Tage lang gebrannt.
Die Dekormalerei wird von Hand auf die Porzellane aufgetragen, so wird jedes Porzellan-Kunstwerk zum Unikat. Dekore in den schillerndsten Farben und aufwendige Details zeigen hier das außerordentliche Niveau dieses Kunsthandwerks.
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