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Sidonie Gabrielle Colette (1873 bis 1954) ist – wie ich finde – eine der spannendsten französischen Schriftstellerinnen. Sie hinterließ ein umfangreiches Werk, das von Erzählungen über Essays bis hin zu Romanen reicht. Dazu zählt das Werk „Die Katze“, das ich gerade gelesen habe und Euch empfehlen möchte. Das ungewöhnliche Leben der Schriftstellerin ist Thema des Films „Colette“ mit Keira Knightley, der am 3. Januar in die Kinos kommt. von Sybille
Sidonie Colette im Film
Das Leben der Schriftstellerin Sidonie Gabrielle Colette ist Thema des Films „Colette“ von Wash Westmoreland. Genial von Keira Knightley interpretiert, zeigt er die Anfänge der Colette, deren Mann ihr Schreibtalent zu seinen Gunsten ausschlachtet und ihre Romane unter seinem Namen veröffentlicht. Durch den phänomenalen Erfolg der „Claudine“-Reihe avanciert Willy zum berühmten Autor. Seine Frau und er werden zum ersten „Promi-Paar“ der Moderne. Obwohl sie in der ganzen Stadt gefeiert werden, beginnt die ihr nicht zugestandene Anerkennung für ihre Arbeit an Colette zu nagen. Ihre Ehe droht zu zerbrechen, nicht zuletzt wegen Willys zahlreicher Seitensprünge sowie Colettes zunehmenden Interesse an Frauen, vor allem an der klassische Gendernormen in Frage stellenden Missy. Emotional und künstlerisch gelingt es ihr jedoch nur langsam, sich von ihm zu lösen.
Colette: Eine überaus fortschrittliche Frau
„Colette“ ist aber nicht nur ein reines Biopic, sondern zeigt, welch wichtige Rolle die Autorin in literarischer und politischer Sicht gespielt hat. Sie war eine überaus fortschrittliche Frau und stellte in ihren zahlreichen Veröffentlichungen gesellschaftliche Konventionen, Sexualität und Geschlechterrollen in Frage. 1945 wurde sie als zweite Frau Mitglied der Académie Goncourt, 1949 deren Vorsitzende und 1953 Grand Officier der Ehrenlegion. Zudem erhielt sie in Frankreich als erste Frau ein Staatsbegräbnis. „Chéri“ (1920) und „Gigi“ (1940) erschienen übrigens unter ihrem eigenen Namen und waren – neben Die Katze” (1933) – äußerst erfolgreiche und gefeierte Romane.
Die erste Frau, die in Frankreich ein Staatsbegräbnis erhielt, wird gespielt von einer großartigen Keira Knightley
Die Katze: Ein kleiner, brillanter Roman
„Die Katze“ ist ein kleiner, brillant erzählter Roman und einer der größten literarischen Erfolge der Katzenliebhaberin Colette. Es geht um eine ungewöhnliche Dreiecksgeschichte zwischen einem jungen Pariser Ehepaar und der Kartäuserkatze Saha, die der Ehemann als nahezu vollkommen verehrt: Als Alain und Camille heiraten, bleibt Alains Katze zwar im elterlichen Zuhause zurück, doch die Katze streikt, magert ab, wird krank – und so nimmt sie Alain zu sich in die enge Pariser Wohnung. Ein erbitterter Kampf um Aufmerksamkeit und Zuneigung beginnt. Scharfsinnig schildert die Autorin die Paarbeziehung, die von Eifersucht und Eitelkeit geprägt ist und schließlich zerstört wird. Die Sprache ist überaus modern und der Konflikt zwischen den Ehepartnern treffend und böse gezeichnet. Lesenswert!
Literarische Wiederentdeckung: Die ungewöhnliche Dreiecksgeschichte um ein junges Pariser Ehepaar und eine kluge Katze ist kürzlich in der Klassiker-Edition im Verlag ebersbach & simon erschienen
Bild-Credits Film: DCM
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Liebe Sybille,
tolle Empfehlung. Keira Knightley ist so eine überragende Schauspielerin -da muss der Film gut sein.
Danke für die Empfehlung.
Liebe Grüße
Lauren
Liebe Sybille,
ich freue mich jetzt auch sehr auf den Film! Lieben Dank!
Herzliche Grüße
Dani